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Die Entwicklung der Bahn ist in Japan deutlich anders gelaufen als in Deutschland, was man vor allem in den Städten sieht. Während hierzulande nahezu überall die Deutsche Bahn ihre Finger im Spiel hat, konkurriert in Japan die staatliche Eisenbahngesellschaft Japan Rail (JR) bzw. ihre regionalen Ableger – in Kyoto/Kansai ist das JR West – mit zahlreichen privaten Bahngesellschaften. Während in Tokyo und Osaka die Bahn so gut wie immer die beste Option und die Busse meist nur für Ortskundige oder Abenteurer ist, so sieht es für den Fall Kyoto genau umgekehrt aus: hier ist meist der Bus die beste Wahl, um von A nach B zu kommen – böse Zungen können sagen, meist auch die einzige Wahl. Aber auch in Kyoto haben die Bahnlinien ihre Daseinsberechtigung und sind bei bestimmten Fällen den Buslinien klar überlegen. Dafür muss man aber oft um die Ecke denken, wenn man unbedingt mit dem Zug fahren möchte.
Und natürlich stellt sich die Frage, wie nützlich der beliebte Japan Rail Pass in Kyoto selbst ist.
Karte und Quicklinks
※ Hyperdia (jp/en) | Die erste Anlaufstelle für Fahrplaninfos in Japan allgemein.
※ Interaktive Bus- und Metrokarte Kyoto (jp/en) | Leider ohne private Bahnlinien.
※ Metro-Karte als PDF von JRPass
Japan Rail Pass in Kyoto
Der Japan Rail Pass (JRP) ist für Japanreisende eine tolle Sache. Dieses Bahnticket ist eine Art All You Can Drive für staatlich betriebene Bahnlinien in Japan, vor allem aber für den ikonischen Schnellzug Shinkansen°. Man kann ihn mit einer Gültigkeit von 7, 14 oder 21 Tagen kaufen und hat damit dann eine Bahn-Flatrate, ähnlich wie in Deutschland mit der Bahncard 100. Je mehr Kilometer man in Japan zurücklegen möchte, desto mehr lohnt sich der Japan Rail Pass.
Aber wie sieht es mit dem Japan Rail Pass in Kyoto aus?
In Kyoto ist der Japan Rail Pass nur sehr begrenzt nutzbar. Es gibt hier lediglich zwei Bahnlinien, für die man den JRP nutzen kann: die JR-Nara-Linie und die JR-Sanin-Linie. Bei den Buslinien wird es noch schlimmer, hier gibt es nur die Linie Takao Keihoku von JR West Bus und erfordert eine Menge Recherche*. Auf allen anderen Bahn- und Buslinien in Kyoto ist der Japan Rail Pass nicht verwendbar! Allerdings kommt man mit dem JRP natürlich problemlos bis nach Kyoto (Hauptbahnhof) und das sollte man auch.
Mit dem Preisanstieg beim beliebten japanweiten JP Rail Pass im Oktober 2023 sollte sich jeder Reisende verstärkt überlegen, ob es nicht einer der regionalen JR Passes sinnvoller ist.
*Arukumachikyoto besuchen und JR West Bus auswählen.
Allgemein: Bus versus Bahn in Kyoto
Kyoto ist speziell, das gilt auch für den stadteigenen öffentlichen Nahverkehr. Während das Bussystem innerhalb der Stadtgrenzen nahezu einheitlich ist, trifft man bei den Bahnlinien auf ein Mischmasch aus staatlichen und privaten Gesellschaften. Da stellt sich dann oft die Frage, welches Ticket man auf welcher Linie verwenden kann, wenn man nicht schon zuvor unter der Unübersichtlichkeit der zahlreichen Angebote versunken ist.
Busse in Kyoto decken das gesamte Netz ab. Man kommt von überall nach überall, das ist der große Vorteil hier. Ebenso gibt es hier für schlappe 500 Yen ein Tagesticket. Dem gegenüber stehen aber der stockende Straßenverkehr, überfüllte Busse und je voller die Busse, desto weniger merkt man die Klimatisierung, die im Sommer so wichtig ist.
Die Bahn in Kyoto ist allgemein den Bussen gegenüber zu bevorzugen, sofern möglich. Die Abdeckung ist aber deutlich geringer, daher hat man oft keine andere Wahl, als auf den Bus zurückzugreifen. Dafür ist die Bahn immer deutlich schneller als die Busse und die meisten Züge sind modern und top-klimatisiert (Ausnahme: die Straßenbahnen). Wer von einer Seite der Stadt so schnell wie möglich zur anderen Seite kommen möchte, der sollte auf jeden Fall die Bahn nehmen, wenn es eine Verbindung gibt. Ein solcher Fall wäre zum Beispiel vom Kyoto Hauptbahnhof nach Arashiyama. Ein Bus bräuchte dafür etwa 30-50 Minuten, der Schnellzug ist bereits nach 12 Minuten am Ziel.
Die Metro / Subway / U-Bahn in Kyoto
京都市営地下鉄
kyōto-shiei chikatetsu
Das städtisch betriebene U-Bahn-Netz besteht aus zwei Bahnlinien: die von nordsüdlich verlaufende Karasuma-Linie entlang der gleichnamigen Straße und die westöstlich verlaufende Tozai-Linie. Beide Linien kreuzen sich im Stadtzentrum an der Station Karasuma-Oike.
※ Der Japan Rail Pass kann für die Metro in Kyoto nicht verwendet werden!
Karasuma-Linie | Nord-Süd-Verbindung
Die nordsüdlich verlaufende Karasuma-Linie beginnt im Süden an der Takeda-Station, fährt über den Kyoto Hauptbahnhof, entlang der Karasuma-Straße durch das Stadtzentrum und endet im Norden an der Station Kokusai Kaikan, dem Kyoto International Conference Center (kurz ICC Kyoto). Entlang der Karasuma-Linie befinden sich u.a. folgende Ziele:
- Higashi-Honganji-Tempel
- Innenstadt (inkl. Nishiki-Marktstraße)
- Kaiserpalast Gosho (inkl. Teehaus Shusuitei)
- Doshisha-Universität
- Shokokuji-Tempel
Umstiegsmöglichkeiten:
- Station Kyoto Hauptbahnhof
- Alle Richtungen
- Station Shijo-Karasuma:
- Hankyu-Linie Richtung Kamogawa-Fluss oder Arashiyama und Osaka
- Station Karasuma-Oike
- Metro Tozai-Linie
Tozai-Linie | Ost-West-Verbindung
Die westöstlich verlaufende Tozai-Linie fängt im Westen an der Usumasa-Tenjingawa-Station an, verläuft entlang der Oike- und Sanjo-Straße durch das Stadtzentrum, anschließend durch den östlichen Stadtteil Yamashina, bevor die Linie recht weit südlich in der Station Rokujizo endet. Entlang der Tozai-Linie befinden sich u.a. folgende Ziele:
- Nijojo-Burg
- Zentrale Innenstadt (Nakagyo-ku)
- Kamogawa-Fluss auf Höhe der Sanjo-Straße
- Nördlicher Teil des Higashiyama-Stadtteils (inkl. Shorenin-Tempel)
- Südlicher Teil des Okazaki-Viertels (inkl. Butokuden, Heian-Jingu-Schrein)
- Stadtteil Yamashina (inkl. Bishamondo-Tempel)
- Daigoji-Tempel
Umstiegsmöglichkeiten:
- Station Uzumasa Tenjingawa
- Keifuku Arashiyama Linie Richtung Arashiyama oder Shijo-Omiya
- Station Rokujizo
- JR Nara Linie Richtung Uji und Nara oder Kyoto HBF
- Station Karasuma-Oike
- Metro Karasuma-Linie Richtung Kyoto HBF oder Norden
- Station Sanjo
- Keihan-Hauptlinie Richtung Shijo-Straße und Osaka oder Demachiyanagi
JR-Linien in Kyoto
Von der staatlichen Eisenbahngesellschaft Japan Railways Group (kurz JR) gibt es zwei Linien, die vom regionalen Ableger JR West betrieben werden. Allerdings kann man mit diesen zwei Linien nur sehr begrenzt Ziele in Kyoto ansteuern und beide Linien beginnen im Hauptbahnhof von Kyoto. Um es kurz zu machen: vom Kyoto HBF kommt man mit den zwei JR-Linien schnell nach Arashiyama oder nach Uji und Nara, das war es im Großen und Ganzen dann auch.
※ Der Japan Rail Pass kann mit Ausnahme des Sagano Scenic Railway für alle folgenden Linien verwendet werden, da es sich um staatliche Bahnlinien handelt!
JR-Nara-Linie | Kyoto HBF → Nara
JR奈良線 | JR nara-sen
Wie der Name schon aussagt, ist das Ziel dieser Linie die im Süden von Kyoto liegende Stadt Nara. Auf dieser Linie liegen aber zwischen Kyoto und Nara etliche interessante Ziele, denn schon bei der ersten Station macht man Halt am Tempelkomplex Tofukuji. Weitere besondere Sehenswürdigkeiten findet man an den Stationen Inari (Stadtteil Fushimi), wo auch der Fushimi-Inari-Taisha-Schrein ist), Obaku (Manpukuji-Tempel) und Uji (Teestadt Uji und Tempel Byodoin).
JR-Sanin-Linie (Sagano-Linie) | Kyoto HBF → Arashiyama
JR山陰本線 | JR san’in honsen
Die JR-Sanin-Linie ist eine große überregionale Bahnlinie, die in Kyoto anfängt, über die nördliche Küste verläuft und in der Stadt Shimonoseki endet, kurz vor Kyushu. Diese Bahnlinie ist mit 673,8 km die längste zusammenhängende Linie in Japan, auch wenn kein einzelner Zug die komplette Strecke abfährt. Die Sanin-Linie hat neben ihren Start im Kyoto Hauptbahnhof noch weitere Stationen in Kyoto und ist vor allem für Touristen interessant, die schnell vom Hauptbahnhof in das beliebte Gebiet Arashiyama wollen, das für seine Bambuswälder, den Tempel Tenryuji und auch für den Affenpark Iwatayama Arashiyama dort berühmt ist. Aber auch die Burg Nijojo erreicht man schnell, wenn an der Station Nijo aussteigt und etwas läuft. Schneller und einfacher geht es aber wohl, wenn man mit der Karasuma-Linie bis Karasuma-Oike fährt, dort in die Tozai-Linie umsteigt und eine Station weiterfährt bis Nijojo-mae.
Ein Teil der Sanin-Linie wird in Kyoto auch als Sagano-Linie* (Kyoto HBF ↔ Sonobe) bezeichnet, auch wenn das mehr ein Spitzname ist. Sonobe liegt aber bereits weit außerhalb von Kyoto, die letzte Station dieser “Bahnlinie” innerhalb Kyoto ist Saga-Arashiyama im nördlichen Teil von Arashiyama.
*嵯峨野線
Für Arashiyama:
- Kyoto Hauptbahnhof ↔ (fünf Stationen) ↔ Saga-Arashiyama
- 240 Yen
- Normale Dauer: 16 Minuten
- Schnellzug: 12 Minuten
Sagano Scenic Railway
嵯峨野観光鉄道 | sagano kankō tetsudō
Achtung, Ausnahme! Auch wenn diese Scenic-Linie voll zu JR West gehört, kann man hier den Japan Rail Pass leider nicht verwenden! Nicht mal den JR Kansai Pass, was enttäuschend ist.
Die Linie Sagano Scenic Railway (Wikipedia) ist eine reine Touristenlinie, die zwischen Arashiyama und der Nachbarstadt Kameoka verkehrt. Die Linie führt entlang des Katsuragawa-Fluss (eigentlich Hozu-Fluss) durch die Hozu-Schlucht und bietet vor allem im Herbst phänomenale Aussichten. Die Linie hat insgesamt nur vier Stationen, alle beginnend mit torokko. Die Linie beginnt an der Station Torokko Saga (direkt neben der Station Saga-Arashiyama der Sanin-Linie) und endet in Kameoka in der Station Torokko Kameoka.
Die Züge dieser Linie fahren im normalen Betrieb einmal die Stunde, zur Kirschblüte und im Herbst wird ein erweiterter Fahrbetrieb angeboten. Unbedingt die Webseite für die Fahrtzeiten checken! Mit 620 Yen pro Fahrt für Erwachsene ist die Fahrt auch deutlich teurer als eine reguläre Bahnfahrt.
※ Sagano Scenic Railway (jp/en)
※ Auf Facebook mit vielen Bildern und Videos (jp)
Private Bahnlinien in Kyoto
Es gibt in Kyoto deutlich mehr private Bahnlinien als staatlich betriebene. Zusammengenommen deckt das Netz den Süden dann relativ gut ab, während der nördliche Teile von Kyoto zum Großteil nur mit Bussen zu erreichen ist. Die zwei größten privaten Bahnlinien sind Hankyu und Keihan, die beide Kyoto mit Osaka verbinden – glücklicherweise aber mit deutlich unterschiedlichen Streckenverlauf.
※ Der Japan Rail Pass kann für alle folgenden Linien nicht verwendet werden, da es sich um private Bahnlinien handelt!
Hankyu Railway | Kawaramachi (Kyoto) → Arashiyama, Osaka, Kobe
Hankyu-Kyoto-Linie
阪急京都線
hankyū kyōto-sen
Die Hankyu-Kyoto-Linie verkehrt zwischen Kyoto und Osaka und hat ihren Start in Kyoto in der Station Kawaramachi, die direkt an der Kreuzung Shijo-Kawaramachi, keine 100 Meter vom Fluss Kamogawa entfernt. Sie führt bis Omiya entlang der Shijo-Straße und eignet sich daher sehr gut, diese vom Verkehr allzeit überfüllte Straße schnell zu durchqueren. An Omiya kann man auch in die Keifuku-Bahnlinie umsteigen und mit dieser direkt in das zentrale Arashiyama fahren.
Nach Omiya ist der wichtigste Halt die Station Katsura, wo sich auch die berühmte Katsura-Villa des Kaiserhauses befindet. Hier kann man auch in die Hankyu-Arashiyama-Linie umsteigen und in den südlichen Teil von Arashiyama fahren, Endstation Arashiyama. Ein wichtiger Halt dazwischen ist die Station Matsuo-Taisha, von der aus man schnell zum namensgebenden Matsuo-Taisha-Schrein kommt.
Preislich ist Hankyu relativ günstig. 400 Yen für die Fahrt von Kyoto Kawaramachi bis nach Osaka Umeda ist ein Schnäppchen und man kann alle Züge ohne Aufpreis benutzen. Ebenso gibt es ein günstiges Flatrate-Ticket für Touristen in den Varianten ein Tag und zwei Tage. Die schnellste Variante zwischen Kawaramachi und Umeda ist der Limited Express mit etwa 45 Minuten Fahrtzeit.
Mit Hankyu kommt man ebenfalls nach Kobe und Takarazuka, Umstieg beides an der Station Juso in Osaka, kurz vor Umeda.
Insgesamt eignet sich Hankyu gut, um schnell durch die Shijo-Straße zu kommen oder nach Osaka. Für den Tourismus in Kyoto – abgesehen von Arashiyama, aber selbst hier sind die Alternativen besser – ist die Hankyu leider weniger brauchbar.
※ Hankyu Railway (jp/en)
Keihan Railway | Demachiyanagi (Kyoto) → Uji, Osaka
Keihan-Hauptlinie
京阪本線
keihan honsen
Der zweite Platzhirsch in Kyoto neben der Hankyu-Kyoto-Linie ist die Keihan-Hauptlinie, die in Kyoto an der Station Demachiyanagi startet und ebenfalls in Osaka endet, allerdings an der Station Yodoyabashi.
In Kyoto führt die Strecke entlang des Kamogawa-Flusses und deckt allein deswegen mehr Sehenswürdigkeiten in Kyoto ab als Hankyu.
- An der Station Demachiyanagi befindet sich auch der Start für die Eizan Railway, mit der man zum Berg Hieizan, dem Tempel Rurikoin und nach Kurama und Kibune kommt.
- Von der Station Jingu-Marutamachi kann man zu Fuß zum Park Gyoen mit dem Kaiserpalast Gosho laufen, aber auch zum Heian-Jingu-Schrein und dem Butokuden.
- Steigt man an der Station Gion-Shijo, befindet man sich mitten im Geschehen. Man ist schnell im alten Gion-Viertel und am Yasaka-Jinja-Schrein, noch schneller aber an den Kreuzung Shijo-Kawaramachi, dem Shoppingzentrum von Kyoto (Aritsugu japanische Messer). Hier kann man auch in die Hankyu-Kyoto-Linie umsteigen, man muss aber überirdisch über die Brücke laufen.
- Wer Keramiken in der Gojo-Straße kaufen möchte oder einen längeren Fußmarsch zum Kiyomizudera-Tempel nicht scheut, für den ist die Station Kiyomizu-Gojo genau das Richtige.
- Station Tofukuji: für den Tempelkomplex Tofukuji und Umstieg in die JR-Nara-Linie.
- Station Fushimi-Inari: für Fushimi allgemein und den Fushimi-Inari-Taisha-Schrein.
- Station Chushojima: Umstieg in die Keihan-Uji-Linie für den Tempel Manpukuji und die Stadt Uji. Die Endstation Uji der Keihan-Uji-Linie ist schöner und besser gelegen als die der JR-Nara-Linie.
Die komplette Fahrt mit der Keihan von Kyoto nach Osaka ist mit 470 Yen geringfügig teurer als Hankyu und dauert in der schnellsten Variante auch etwas länger mit etwa 56 Minuten Fahrtzeit. Aufpassen: Im Schnellzug gibt es auch Abteile mit reservierbaren Sitzen, die extra kosten.
Wie bei Hankyu auch gibt es hier Tagestickets für Touristen, auch Kombitickets mit der Eizan Railway. Man sollte allerdings genau nachrechnen, ob es sich lohnt.
※ Keihan Railway (jp/en)
Kintetsu Railway | Kyoto HBF → Nara
Kintetsu-Kyoto-Linie | 近鉄京都線 | kintetsu kyōto-sen
Die Kyoto-Linie der Kintetsu Railway verbindet den Kyoto HBF mit Nara. Direkt die erste Station Toji liegt in der Nähe des gleichnamigen Tempels, aber die Strecke kann man auch gut laufen. Die restlichen Stationen bedienen Vororte, die für die meisten Touristen eher uninteressant sein dürften. Eine Ausnahme könnte die Station Kodo sein, von der man aus schnell auf dem großen Shintanabe-Campus der Doshisha-Universität ist.
Die Kintetsu-Kyoto-Linie ist die allgemeine Empfehlung, wenn man vom Kyoto HBF nach Nara fahren möchte. Erstens ist die Strecke schöner, vor allem wenn man am Ende durch den Bereich des alten Heijo-Palasts mit rekonstruierten Gebäude fährt und zweitens liegt der Endbahnhof in Nara deutlich besser und näher an den wichtigen Sehenswürdigkeiten als der der JR-Nara-Linie.
Allerdings gilt auch: wer mit dem Japan Rail Pass unterwegs ist, der hat die Fahrt mit der JR-Nara-Linie quasi schon bezahlt. Ohne JRP gilt die Empfehlung für die Kintetsu-Linie uneingeschränkt. Die gesamte Strecke dauert mit dem Expresszug etwa 44 Minuten und kostet 620 Yen. Achtung! Es gibt noch eine schnellere Verbindung mit dem Limited Express, die nur 35 Minuten dauert. Allerdings ist für diesen Zug eine Sitzplatzreservierung notwendig, die zusätzlich 510 Yen kostet, insgesamt also 1130 Yen.
※ Kintetsu Railway (jp/en)
Eizan Railway | Demachiyanagi (Kyoto) → Berg Hieizan, Kibune, Kurama
Eizan-Hauptlinie | 叡山電鉄本線 | eizan dentetsu honsen
Eizan-Kurama-Linie | 叡山電鉄蔵馬線 | eizan dentetsu kurama-sen
Die Eizan-Hauptlinie startet wie Keihan an der Station Demachiyanagi und deckt wichtige Sehenswürdigkeiten im Stadtteil Sakyo-ku ab. Dazu gehören das Viertel Ichijoji – bekannt für Ramen und Tempel wie der Shisendo – die kaiserliche Shugakuin und der Tempel Rurikoin. Letzterer liegt an der Endstation Yase-Hieizanguchi, Verbindungspunkt zur Bahn Eizan Cable, die einem den Aufstieg zum Berg Hieizan erspart.
Die Eizan-Kurama-Linie startet ebenfalls in Demachiyanagi und bringt einen in die Natur nach Kibune und Kurama, vor allem im Herbst eine sehr schöne Strecke!
Ab der Station Takaragaike spaltet sich die Strecke, bis dahin kann man mit beiden Eizan-Linien fahren.
※ Eizan Railway (jp/en)
Keifuku Railway | Shijo-Omiya (Kyoto) → Arashiyama, Kitano
Keifuku-Arashiyama-Linie | 京福電鉄嵐山本線 | keifuku dentetsu arashiyama honsen
Keifuku-Kitano-Linie | 京福電鉄北野線 | keifuku dentetsu kitano-sen
Die Bahnen der Keifuku Railway lassen wohl vor allem die Herzen von Bahnnostalgiern höher schlagen. Die Keifuku betreibt zwei Linien von Straßenbahnen im Westen von Kyoto und man kommt einfach nicht herum, diese Bahnen als DIE Bummelbahn von Kyoto schlechthin zu beschreiben.
Die für den Tourismus wichtigere Arashiyama-Linie startet an der Station der gleichnamigen Kreuzung Shijo-Omiya und endet im hauseigenen Bahnhof Arashiyama. Dazwischen kann man an der Station Randen-Tenjingawa in die Station Uzumasa Tenjingawa der Metro Tozai-Linie umsteigen. Die Station Katabiranotsuji verbindet mit der hauseigenen Kitano-Linie.
Die Kitano-Linie startet an der Station Katabiranotsuji und endet an der Kitanohakubaicho-Station. Dazwischen gibt es etliche Stationen, die an berühmten Sehenswürdigkeiten und deren Namen tragen: Omuro-Ninnaji, Myoshinji (Taizoin!), Ryoanji, Tojiin und die Endstation Kitanohakubaicho für den Kitano-Tenmangu-Schrein.
Der Arashiyama-Bahnhof der Keifuku ist der zentralste Bahnhof in Arashiyama, von dem man aus überall schnell ist: der Kimono Forest befindet sich direkt neben der Station und man ist schnell bei der berühmten Brücke Togetsu, dem Tempel Tenryuji und dem Affenpark Iwatayama Arashiyama. Das Problem wird eher sein, überhaupt zu einer Station der Keifuku-Linien zu kommen, denn das Gebiet zwischen Arashiyama und Shijo-Omiya ist touristisch weniger spektakulär, entsprechend wenig Hotels gibt es hier. Möglich ist es aber: mit der Hankyu nach Shijo-Omiya oder mit der Metro Tozai-Linie nach Uzumasa Tenjingawa. Ein Erlebnis ist die Fahrt mit der Keifuku definitiv!
※ Keifuku Railway (jp)
Jakyo-Bewertung
JAKYO
5
von 5
JR
Bahnfahren macht in Japan deutlich mehr Spaß. Gut ausgebautes Netz, Pünktlichkeit und günstigere Preise. Nur in Kyoto ist der Bus stärker als die Bahn.
Zuverlässig und pünktlich
Großteil top-klimatisiert
Verwirrender Mix aus staatlichen und privaten Bahnlinien, alle mit ihren eigenen Angeboten
Kein Tagesticket für das gesamte Netz
Japan Rail Pass nur auf zwei Bahnlinien gültig
Fettnäpfchenführer Japan: Die Axt im Chrysanthemenwald
Eigentlich ist es völlig unmöglich nach Japan zu reisen, ohne sich dabei unsäglich zu blamieren. Diese Erfahrung muss auch Herr Hoffmann machen: vom Tragen der falschen Schuhe auf der Toilette bis zum ketzerischen Verstoß, die Ess-Stäbchen in den Reis zu stecken – Herr Hoffmann lässt keine Möglichkeit aus, sich als unwissender Ausländer zu outen.
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Gebrauchsname: jeiāru 語ジェイアール