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Kyoto kann einen erschlagen – damit das zumindest nicht sofort und unerwartet passiert, hier eine kleine Vorstellung der schönsten Stadt der Welt! Der Artikel soll dem Leser kurz und knackig einen Überblick mit praktischem Grundwissen über Kyoto geben und zu Informationen führen, die vor allem bei der Vorbereitung der ersten Reise dorthin helfen sollen. Über den Tourismus, Sehenswürdigkeiten, die Jahreszeiten und vielleicht auch einfach nur das Wetter in der schönsten Stadt der Welt. Denn es gibt in Kyoto wirklich viel zu entdecken!
Kyoto Fakten
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京都
Kyoto in Kanji
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794 bis 1868
Hauptstadt von Japan
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~2000
Sehenswürdigkeiten
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~1.5 Millionen
Einwohner
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über 50 Millionen
Touristen jährlich
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1.888 km
Luftlinie von der Südspitze in Kyushu bis zur Nordspitze in Hokkaido*
(~850 km zwischen Süd- und Norddeutschland)
*…und das ist noch nicht einmal die Gesamtlänge Japans!
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①370 km ②2844 km
①Luftlinie zwischen den Hauptbahnhöfen Kyoto und Tokyo
423 km: Berlin ⇄ Frankfurt
②Luftlinie von der Nordspitze Hokkaidos bis Ishigaki (Okinawa) im Süden
810 km: Flensburg im Norden ⇄ Lindau im Süden
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Kyoto war von 794 bis 1868 die Hauptstadt von Japan. Dank des Tenno, dem Hofstaat und weiteren Herrschern hat sich hier über die Jahrhunderte das kulturelle Herz Japans herausgebildet, welches es bis heute immer noch ist. Als Herrschaftszentrum haben sich hier nicht nur unzählige Tempel und Schreine etabliert, sondern auch nahezu alle traditionellen Künste wie u.a. die Teekultur Chado, die Blumensteckkunst Ikebana und zahlreiche Töpfereiformen.
Kyoto war bei Touristen schon immer beliebt, aber seit etwa 2012 erlebt die alte Hauptstadt Japans einen regelrechten Boom. Jährlich besuchen inzwischen über 50 Millionen Touristen Kyoto, denen etwa 1.5 Millionen Einwohner gegenüber stehen. Mit seinen unzähligen Sehenswürdigkeiten, zum Großteil Tempel und Schreine, und u.a. Arashiyama im Westen und dem Fluss Kamogawa direkt durch Kyoto als beliebte Naherholungsgebiete (die großen und meist öffentlich zugänglichen Parkanlagen der Tempel und Schreine noch nicht mal mit einberechnet) und auch Shoppinggelegenheiten bietet die Stadt extrem viel für fast alle Interessen.
Die Dichte der Sehenswürdigkeiten – vor allem Tempel und Schreine, deren Anzahl auf ~2000 geschätzt wird – ähnelt der Kirchendichte in Rom, was sich sehr stark auf das Stadtbild auswirkt. Gewaltige Hochhäuser nach Vorbild Tokyo findet man hier nicht, denn die Stadtverwaltung von Kyoto versucht, das traditionelle Stadtbild im Allgemeinen zu bewahren. Außerhalb des Stadtzentrums um Shijo-Kawaramachi herum haben die meisten Gebäude nicht mehr als drei Stockwerke, aber genau das macht den Charme von Kyoto aus. Noch findet man die traditionellen Stadthäuser Kyotos – die kyōmachiya 京町家, oder einfach nur machiya 町家 – in nahezu allen Straßen, auch wenn die Anzahl dieser Machiya stetig abnimmt und diese immer öfters Parkplätzen weichen müssen – leider.
Die erste Reise nach Kyoto
Flug nach Japan und von Osaka nach Kyoto
Wer direkt nach Kyoto fliegen möchte oder gar nur Kyoto besuchen möchte, der muss in nahezu allen Fällen den Kansai International Airport (KIX) in Osaka ansteuern. Von dort aus gibt es dann mehrere Wege nach Kyoto. Von Deutschland aus muss man mit einem Direktflug mit mindestens 11 Stunden Reisezeit rechnen, mit Zwischenstop summiert sich die Reisezeit auf mindestens 14 Stunden.
Auswahl der Fluglinie:
Reisemöglichkeiten von Osaka nach Kyoto:
Lese auf JAKYO:
Vom Kansai International Airport in Osaka nach Kyoto
Über die Frage, wie man am besten vom Kansai Internatiol Airport nach Kyoto kommt und mit welchen Kosten das verbunden ist.
Sehenswürdigkeiten in Kyoto
Was gibt es in Kyoto überhaupt zu sehen? In der alten Hauptstadt dreht sich fast alles um das traditionelle Japan, kurz gesagt: Schreine und Tempel in Hülle und Fülle. Es gibt nur vergleichsweise wenig Aktivitäten abseits davon, wie zum Beispiel den Stadtkern von Kyoto mit seinen Einkaufszentren, das wenig empfehlenswerte Aquarium (lieber gleich zum Kaiyukan in Osaka gehen) oder den Affenpark in Arashiyama. Wer keine Schreine oder Tempel sehen möchte, sollte sich zwei Mal überlegen, warum es Kyoto sein muss. Diese Kategorie ist aber der reinste Dschungel und für Erstbesucher regelrecht erschlagend. Wie nähert man sich nun diesem Dickicht?
Folgender Reiseführer behandelt die zahlreichen Tempel und Schreine von Kyoto und listet diese nach der persönlichen Wertung des Autors. Neben dem Ranking werden aber auch weitere Ansätze, wie z.B. was man noch gut an Regentagen besuchen kann oder was allgemein “Muss man gesehen haben!” gilt. Oder all das ignorieren und auf die kleinen Perlen oder ungewöhnlicheren Orte gehen. Es gibt viele Wege, Kyoto zu erkunden.
Lese auf JAKYO:
Kyoto-Guide: Reiseführer & Sehenswürdigkeiten in Kyoto und Kansai
In Kansai hat sich über lange Zeit hinweg die Kultur Japans entwickelt, nicht zuletzt dank der alten Hauptstadt Kyoto. Eine der schönsten Regionen der Welt. Der Guide mit zahlreichen, schnöden Bewertungen von Sehenswürdigkeiten.
Wie viele Tage brauche ich, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Kyoto zu sehen?
Eine Frage, die man recht häufig liest und auf die man nur schwer eine exakte Antwort geben kann. Die Probleme fangen schon bei der Definition an, was die “wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Kyoto” überhaupt sind. Wie im verlinkten Kyoto-Guide oben zu lesen ist, definiert Jakyo ein Kyoto-Level für Erstbesucher, welches alle berühmteren und beliebten Sehenswürdigkeiten der Stadt auflistet und für viele Reisende gute Dienste für die erste Orientierung bieten kann. Doch selbst für dieses Einstiegslevel ist eine Woche kaum ausreichend. Insgesamt bietet Kyoto einfach zu viele Points of Interest (POI), um all diese bei einem normalen Urlaub sehen zu können. Selbst für Leute, die ein Auslandsjahr in Kyoto verbringen, werden nur selten alles zu Gesicht bekommen — schließlich hat man auch noch andere Sachen zu erledigen wie Studium oder Arbeit.
In Kyoto gibt es immer etwas zu sehen, egal wie lange man in der Stadt verweilt. Es hängt alles von den persönlichen Interessen ab. Was Kyoto auf keinen Fall ist: ein Tagesausflug.
Statt einer definiten Antwort möchte Jakyo daher lieber folgenden Rat geben: Sucht euch heraus, was ihr interessant findet und sehen möchtet. Habt ihr eine anfängliche Liste erstellt, schaut nach, in welcher Gegend sich diese befinden. Auf diese Weise kann man ein paar Hot Spots herausarbeiten, an denen man noch POIs hinzufügen oder weglassen kann. Es lohnt sich so gut wie nie, an einem Tag von einem Stadtende zum anderen zu fahren. Je nach Größe der jeweligen Sehenswürdigkeit lassen sich pro Tag gut mehrere Sehenswürdigkeiten absolvieren.
Allgemeine Hot Spots in Kyoto:
- Gegend um den Hauptbahnhof
- Shopping: Yodobashi Kamera
- Tempel: Nishi- und Higashi-Honganji, Toji
- Garten: Shoseien
- Kreuzung Shijo-Kawaramachi (Zentrum Innenstadt)
- Shopping: Nishiki-, Teramachi- und Shingyogoku-Marktstraße, größere Kaufhäuser
- Gion-Viertel
- Tempel: Kenninji, Chion’in, Shoren’in
- Schrein: Yasaka-Jinja
- Gegend um Kinkakuji
- Tempel: Kinkakuji, Ryoanji
- Arashiyama
- Tempel: Tenryuji und unzählige weitere
Wichtige Orte in Kyoto: Zentrum und Straßen
Im 8. Jahrhundert, als das Projekt Kyoto (damals: Heian-kyo) richtig in Fahrt kam, entschied man sich dafür, die Grundstruktur von der damaligen Tang-Hauptstadt Chang’an (heutiges China) zu übernehmen, die vor allem aus rechteckigen Vierteln bestand. Ein Glücksfall, denn mit dieser Struktur ist es auch als Besucher gar nicht so schwer, sich in Kyoto zu orientieren, solange man ein gewisses Gefühl für Himmelsrichtungen und ein paar wichtige Straßen im Kopf hat. Schlängelnde Straßen sorgen aufgrund ihrer Seltenheit in Kyoto fast schon für einen Ohhh!-Effekt.
Das Zentrum von Kyoto kann man als zweigeteilt betrachten. Das südliche Zentrum befindet sich am Hauptbahnhof und schließt die Gegend direkt nördlich davon mit ein. Neben u.a. dem Tempel Nishi Honganji findet man hier auch Yodobashi Camera, das Elektronikparadies! Das eigentliche Zentrum befindet sich aber weiter nördlich mit der Kreuzung Shijo-Kawaramachi als Herzstück. Im Westen wird dieser Bereich von der Straße Karasuma begrenzt (man kann aber auch die Straße Omiya nehmen) und im Osten vom Fluss Kamogawa. Hier findet das moderne Ambiente von Kyoto statt: Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Unterhaltung jenseits von Tempeln und Schreinen. Unbedingt zu erwähnen sind hier die beliebte Ausgehstraße Kiyamachi und die direkt daneben liegende traditionelle Straße Pontocho.
Geht man allerdings über den Fluss ein Stück weiter nach Osten, landet man gleich wieder im alten Kyoto, denn hier findet man u.a. das älteste Viertel von Kyoto, Gion, die alten Straßen Shinbashi und Shirokawa Minami sowie den wichtigen Schrein Yasaka.
Der Kamogawa-Fluss, das Herz von Kyoto
Es gibt einen Ort in Kyoto, der ist in vielerlei Hinsicht überaus wichtig für die Stadt. Naherholungsgebiet, Flaniermeile, um nur ein paar zu nennen. Gemeint ist der Fluss Kamogawa, der sich von Nord nach Süd direkt durch Kyoto schlängelt, allerdings ziemlich gerade.
Lese auf JAKYO:
Der Kamogawa-Fluss, das Herz von Kyoto
Karte: wichtige Straßen, Areale und Sonstiges
Legende
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Kyoto beherbergt viele berühmte Straßen. Eine Sonderposition unter diesen Straßen nimmt sicherlich die Längsstraße Teramachi ein. Um die Querstraße Shijo herum bietet die Teramachi zahlreiche moderne Einkaufs- und Ausgehgelegenheiten an. In nördlicher Richtung ab der Querstraße Oike geht es dann oft traditioneller in den Shops zu mit Geschäften spezialisiert auf u.a. Nihonshu (Sake), Teeläden und für japanisches Papier. Auch kulturell bekommt die Teramachi häufig Auftritte, zuletzt in den Anime The Eccentric Family (jap. uchōten kazoku 有頂天家族), in der es um eine Tanuki-Familie in Kyoto geht und in Holmes of Kyoto, off. Holmes at Kyoto Teramachi Sanjo (jap. kyōto teramachi sanjō no holmes 京都寺町三条のホームズ).
Öffentliche Verkehrsmittel in Kyoto
Erfahrene Kyotoreisende wissen, wie zweischneidig die öffentlichen Verkehrsmittel hier sind. Mit dem Bus kommt man wirklich überall hin, aber dank des Straßenverkehrs kann es Ewigkeiten dauern, bis man am Ziel ankommt. Mit dem Zug hingegen kommt man blitzschnell an und im Sommer sogar dank guter Klimanlage ohne Schwitzen, allerdings deckt das Zugnetz nur einen kleinen Teil von Kyoto ab. Schon hier können sich bei der Reiseplanung Weichen stellen: nehme ich den Zeitaufwand mit dem Bus in Kauf oder buche ich mein Hotel an einer Bahnlinie und orientiere mich an dieser Bahnstrecke?
Um es kurz zu machen: die Hauptwahl des Verkehrsmittel ist in Kyoto der Bus. Die Bahnlinien richten sich eher an Sonderfälle und an erfahrenere Kyotoreisende.
Tagestickets für Bus und Bahn
Für Bus und Bahn gibt es in Kyoto Tagestickets in verschiedenen Varianten. Das interessantere Ticket ist das Busticket, aber wenn man entsprechende Ziele hat und gut plant, kann man seine Tour auch gut mit der Subway verbinden. Die Tickets sind nur für den Tag gültig, an denen man sie löst.
Tagesticket Bus: 600 Yen
Tagesticket Bahn*: 600 Yen
Kombitagesticket Bus & Bahn*: 900 Yen (ein Tag), 1700 Yen (zwei Tage)
*Gültig nur für die Subway (Chikatetsu), d. h. für die Karasuma- und Tozai-Linie, siehe Bahnlinien in Kyoto.
Das Bus-Tagesticket kann man an Automaten am Kyoto Hauptbahnhof und direkt im Bus beim Busfahrer kaufen (nur mit passenden Bargeld). Das Kombiticket kann man an denselben Automaten oder an bemannten Bahnschaltern der Metro. Aufpassen, wenn man die Tickets am Automaten kauft, denn hier gibt es zwei Zeitvarianten: die ‘Advance Tickets’, die erst gültig werden, wenn man sie auch benutzt – diese kann man also bereits im Voraus kaufen. Es gibt aber auch ‘Same-day Tickets’, die sofort gelöst sind und daher nur am Tag des Kaufs gültig sind. Die Automaten sind in der Regel auch mit Englisch beschrieben.
Übersichtskarte Bus und Bahn Kyoto
Der Klassiker für die Orientierung mit Bus und Bahn in Kyoto waren bisher die Papierkarten oder dieselben als PDF-Datei. Alle anderen (interaktiven) Onlineangebote waren eher… unbrauchbar. Die Karten findet man online hier: Kyoto City Bus & Subway Route Map
2017 hat sich allerdings etwas getan. Für Kyoto eine wahre Revolution! Eine interaktive Karte auf Englisch und Japanisch mit allen Daten zu Bus und Bahn, noch dazu überaus nützlich, wenn auch etwas erschlagend auf den ersten Blick (was auch für die anfängliche Ladezeit gilt). Aber das soll jetzt keine Beschwerde sein, denn die Karte ist super, man kann sich sogar die einzelnen Busrouten anzeigen lassen.
⇒ Zur interaktiven Karte Bus und Bahn in Kyoto
Allgemein: Kyoto mit der Bahn
Aus Erfahrung lässt sich sagen, dass die Bahnen eher die Pendler zum Arbeitsplatz bringen sollen als die Touristen zu Sehenswürdigkeiten. Das meiste Glück hat man noch mit der Keihan-Linie im Osten von Kyoto, die dort zahlreiche Sehenswürdigkeiten abdeckt und zusammen mit der direkt am Nordende anschließende Eizan-Linie noch eher als die Touristenlinie gelten kann.
Mit der Hankyu-Linie kann man schnell die Shijo-Straße abfahren von Kawaramachi bis Omiya. Bleibt man länger sitzen, landet man in Osaka. Osaka ist mit den schnellen Zügen der Hankyu-Linie zügig erreicht und obendrein ist die Strecke sehr schön.
Alles über das Bahnnetz in Kyoto im Detail:
Lese auf JAKYO:
Bahnlinien und der Japan Rail Pass in Kyoto
Bahnfahren macht in Japan deutlich mehr Spaß. Gut ausgebautes Netz, Pünktlichkeit und günstigere Preise. Nur in Kyoto ist der Bus stärker als die Bahn.
Allgemein: Kyoto mit dem Bus
Festpreis Stadtbus: 230 Yen pro Fahrt für Erwachsene
Der Bus ist die Grundlage jeder Tour in Kyoto – zumindest potenziell, denn das Busnetz deckt ganz Kyoto ab. Der Hauptbahnhof von Kyoto kann dabei als allgemeiner Startpunkt verwendet werden, von hier aus schwärmen die Stadtbusse in sämtliche Richtungen aus. Vom Hauptbahnhof aus bis zum goldenen Pavillon Kinkakuji kann es aber schonmal eine Stunde dauern. Strecken über die Shijo-Straße sollte man generell meiden, hier steht der Bus zum Großteil. Im Hochsommer sollte man volle Busse wegen saunaähnlicher Verhältnisse meiden, in dieser Zeit sind Züge dem Bus immer vorzuziehen, sofern möglich (schneller und klimatisiert).
Es gibt noch einen finanziellen Vorteil der Busse: das Tagesticket kostet nur 600 Yen und deckt das ganze Stadtgebiet ab. Fährt man allerdings Richtung Randgebiete, muss man aufpassen, ob man das Gebiet des Tagestickets verlässt und etwas dazu zahlen muss. Ein wichtiges Gebiet ist Arashiyama, welches nicht vom Tagesticket abgedeckt ist.
Wie fährt man Bus in Kyoto?
Man steigt in den Bus durch die hintere Tür ein, die sich entweder in der Mitte des Busses oder ganz hinten befindet. Handelt es sich um einen normalen Stadtbus, muss man beim Einsteigen nichts machen. Selten gibt es aber Busse, die über die Stadtgrenzen hinaus fahren, hier berechnet sich der Preis nach Fahrtlänge, wofür man dann am Eingang ein Papierticket mit einer Nummer zieht. Auf einer Anzeigetafel vorne am Bus wird die Nummer mit aktuellen Fahrpreis angezeigt.
Ausgestiegen wird durch die vordere Tür beim Fahrer. Hier bezahlt man auch sein Fahrtgeld, indem man das passende Bargeld in den Automaten wirft. Hat man ein Fahrticket mit Nummer, wirft man das ebenfalls mit dem Bargeld zusammen in den Automaten. Inzwischen kann man auch mit seiner IC-Karte zahlen, diese hält man einfach auf das entsprechende Feld bis es piept. Ein bereits gelöstes Tagesticket mit aufgedruckten Datum muss man lediglich vorzeigen. Ist es noch nicht gelöst, gibt es dafür auch einen Schlitz am Automaten, das Tagesticket kommt dann mit Datum wieder oben heraus.
Hat man kein passendes Kleingeld, kann man dies ebenfalls am Automaten klein wechseln lassen. Scheintechnisch kann man aber nur den 1000-Yen-Schein klein wechseln, dann spuckt der Automat 1*500 Yen und 5*100 Yen Münzen aus. Steckt man eine 100-Yen-Münze in den Automaten, wird noch kleiner gewechselt. Spätestens dann kann man den Festpreis von 230 Yen passend bezahlen.
Empfehlung: Kyoto mit dem Fahrrad
In Arbeit
Klima und Jahreszeiten in Kyoto
Kyoto ist auf drei Seiten von Hügeln umgeben und nur Richtung Süden hin offen, daher ist die Luftfeuchtigkeit hier besonders hoch und der Sommer sehr heiß.
Ebenso wie die obigen Themen spielt auch der Reisezeitraum für Kyoto eine starke Rolle. Kyoto bleibt zwar Kyoto, aber die Stadt hat auch viele Gesichter, die sich von Jahreszeit zu Jahreszeit unterscheiden. Es gibt drei Hauptreisezeiten in Kyoto: der erste Zeitraum ist der Kirschblüte gewidmet, die von etwa Mitte bis Ende April in Kyoto blüht. Direkt im Anschluss geht es mit der berüchtigten Golden Week Anfang Mai weiter, in der alle(!) Einheimischen Urlaub haben und dementsprechend viel wird gereist, mit Kyoto als eines der Hauptreiseziele! Dafür finden in der Woche aber auch einzigartige Events statt, wie das Enbu Taikai für japanischen Budo, u.a. Iaido und Kendo. Die letzte Hauptreisezeit befindet sich im Zeitraum vom Ende November bis Anfang Dezember, wenn die Herbstlaubfärbung – kōyō | momiji 紅葉 genannt – einsetzt und Kyoto in ein buntes Blättermeer aus Rot und Orange hüllt.
Kleidung allgemein
Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit in Japan sollte die Kleidung so atmungsaktiv wie möglich sein. Besonders im Sommer und in Kyoto wegen seiner Kessellage ist jede zusätzliche Durchlüftung Gold wert, auch wenn man nicht viel gegen das Schwitzen machen kann. Der Winter hingegen ist allgemein trockener.
Schuhe in Japan sollten unbedingt schnell und komfortabel an- und auszuziehen sein, da hier deutlich öfters die Schuhe ausgezogen werden müssen, auch in öffentlichen Räumen. Schuhe ohne Schnürsenkel oder in die man einfach rein- und rausschlüpfen kann sind sehr zu empfehlen.
Gegen die Sonneneinstrahlung, die in Japan sehr stark ist (zum Vergleich: Kyoto liegt auf demselben Breitengrad wie Teheran!), sollte man sich unbedingt schützen! Für Damen kommt hier meist der Sonnenschirm zum Einsatz, für die Herren eignen sich Hüte, die hier im Alltag deutlich verbreiteter sind als in deutschen Gefilden – also keine falsche Bescheidenheit, raus mit den Hüten! Bei Hüten darf die Krempe auch gerne größer ausfallen für mehr Schatten. Für Reisende eignen sich aus praktischen Gründen vor allem die typischen Buschhüte aus Stoff°, die sich auch falten lassen.
Frühling und die Kirschblüte (März-Juni)
Wenn die Pflanzen wieder anfangen grün zu werden und die ersten Blüten ihre Pracht entfalten, dann ist es Zeit, nach Kyoto zu reisen! Ab etwa Mitte März wird es frühlingshaft in Kyoto, die Temperaturen klettern auf ~15°C und höher. Ab Mitte April kommt dann noch die Kirschblüte oder Sakura dazu, dann wird es auch richtig geschäftig in Kyoto, wenn aus allen Landesteilen und aus Übersee Besucher nach Kyoto schwärmen. Nach der Kirschblüte und besonders nach der Golden Week in der ersten Maiwoche wird es wieder ruhiger in Kyoto. Ab Mitte Mai steigen auch die Temperaturen deutlich an, im Juni kann die 30°C-Marke schonmal gebrochen werden.
Insgesamt ist der Frühling zusammen mit der Herbstlaubfärbung die beste Zeit, um nach Kyoto zu reisen. Wahrscheinlich sogar die Beste, denn im Frühling ist es bereits angenehm warm (im Herbst ist es deutlich kälter), aber die Temperaturen erreichen noch nicht die Gluthitze aus dem Hochsommer, für die Kyoto so berüchtigt ist. Und im Gegenzug zum Winter grünt es überall, denn die Ästhetik von Kyoto und der Tempel und Schreine im Speziellen sind auf die Pflanzenwelt angewiesen! Nicht zu vergessen ist die Tee-Ernte um Kyoto herum, die ab Anfang Mai beginnt.
Empfohlene Reisezeit: Mitte April bis Mitte Mai
Empfohlene Kleidung: Übergangskleidung mit leichten Jacken und langärmligen Sachen.
Feste:
- Kirschblüte, Hanami
- Aoi-Matsuri am 15. Mai
Lese auf JAKYO:
Die japanische Kirschblüte Sakura und Blütenschau Hanami
Überblick und allgemeine Informationen über das prächtige Blütenmeer in pink, welches ganz Japan von März (südliches Japan) bis Mai (nördliches Japan) überzieht.
Sommer, Regenzeit und die Hitze (Juni-September)
Zu 30% aus Spaß sagt man, wer im Juli und August nicht aus Kyoto abhaut, ist verrückt – zu 70% ist das aber todernst gemeint. Dank seiner umschlossener Lage – Kyoto ist nach Süden hin frei von Hügeln – sinkt die Temperatur nicht mehr unter 30°C, sondern bleibt eher konstant bei 35°C oder darüber. Zusammen mit der hohen Luftfeuchtigkeit ist diese Zeit in Kyoto nicht angenehm und man versteht schnell, warum wirklich jedes Gebäude eine Klimaanlage hat. Wer im Juli oder August nach Kyoto kommt, unbedingt darauf achten, dass die Unterkunft klimatisiert ist. Denn trotz der Hitze lohnt es sich, nach Kyoto zu reisen, denn im gesamten Juli findet das Gion-Matsuri statt, dessen zwei Höhepunkte Mitte Juli (14.-16. und 21.-23.) in der Innenstadt toben. Das beste Fest des Jahres in Kyoto! Auch nicht zu unterschätzen ist die besonderes Atmosphäre während dieser Hitze: die Zikaden kreischen unentwegt, alles wird träger… das ist ein ganz eigenes Gefühl, aber es reicht definitiv, es nur ein einziges Mal zu erleben.
Wer nicht das Gion-Matsuri besuchen möchte, sollte die Monate Juli und August unbedingt meiden. Im Juni und September sind die Temperaturen mit etwa 30°C deutlich angenehmer. Ganz wichtig zu wissen ist noch, dass die letzte Juniwoche und die erste Juliwoche als Regenzeit in Japan gelten! Hier kann es zu monsunartigen Niederschlägen kommen. Diesen Zeitraum sollte man auch meiden.
Empfohlene Reisezeit: Juni (ohne die letzte Woche) und September, Gion-Matsuri Mitte Juli
Empfohlene Kleidung: Sommerkleidung, Kopfbedeckung gegen die Mittagssonne und Sonnencreme (mitbringen, die ist in Japan sehr teuer!).
Feste:
- Gion-Fest im Juli, besonders 14.-16. und 21.-23. Juli
Lese auf JAKYO:
Das Gion-Matsuri-Fest in Kyoto
Das schönste Fest Kyotos und vielleicht ganz Japans. Kein Fest fängt die Atmosphäre der alten Hauptstadt besser ein als das Gion-Matsuri-Fest.
Herbst und die Laubfärbung (September-November)
Auch wenn der Herbst meteorologisch am 01. September beginnt: vergeßt das, der September gehört temperaturmäßig eindeutig noch zum Sommer, daher die Überschneidung in der Überschrift.
Der Herbst in Japan fängt damit an, dass man deutlich den Temperaturrückgang bemerkt. Waren es zuvor zwei Monate konstant 35°C oder mehr, fallen die Temperaturen im September auf ‘angenehme’ 30°C, bevor es noch mehr abkühlt. Der September und Oktober in Kyoto sind relativ ruhig. Die Touristenströme schwellen dafür umso heftiger an, wenn es auf die letzte Novemberwoche zugeht und das Blättermeer sich sein Herbstgewand anlegt. Manche berühmte Orte, vor allem wenn sie für momiji gari (das “Jagen” nach schönen Herbstansichten) bekannt sind, werden in dieser Zeit heillos überschwemmt. Beispielhaft hierfür sind die Tempel Eikando und Tofukuji, in denen es sonst ruhiger zugeht. Vor allem beim Tofukuji sollte man der Weisheit folgen, während der Hauptsaison nicht den Haupttempel, sondern lieber auf die Subtempel auszuweichen, die von den meisten Besuchern ignoriert werden (zu Unrecht!).
Empfohlene Reisezeit: Mitte November und erste Dezemberwoche
Empfohlene Kleidung: Sommerkleidung für den September, danach Übergangskleidung mit etwas wärmeren Sachen.
Feste:
- Jidai-Matsuri am 22. Oktober
Winter und der seltene Schnee (Dezember-Februar)
Wie bei der Jahreszeit Frühling erwähnt, spielt die Vegetation eine große Rolle für die Ästhetik von Kyoto. So gut wie alle Tempel und Schreine sind sogar darauf angewiesen. Nun ist der Winter nicht gerade bekannt für seine Pflanzenfreundlichkeit, weshalb der Winter aus touristischer Perspektive deutlich hinter die anderen Jahreszeiten abfällt. Der einzige Ausgleich wäre Schnee, der in Kyoto aber leider auch nur selten fällt.
Wer im Winter nach Kyoto reist, dem wird von Japan-Kyoto die erste Januarwoche, also Neujahr, ans Herz gelegt. Nicht wegen des Feuerwerks – das gibt es in Japan zu Neujahr nur sehr spärlich – sondern wegen der Tradition hatsumōde 初詣, dem ersten Schreinbesuch des Jahres. In Kyoto sind die Ziele vor an Neujahr vor allem der Yasaka-Schrein und der Fushimi-Inari-Schrein. Kleiner Tipp am Rande: Hotelübernachtungen sind am 24. Dezember besonders günstig, da die meisten Japaner ihr Weihnachtsfest lieber zu Hause verbringen und Hühnchen essen*.
*Die Fast-Food-Kette KFC hat es geschafft, den Japanern einzureden, dass Hühnchen ein traditionelles Weihnachtsessen ist und sich damit eine goldene Nase verdient. Dieses Weihnachtsessen muss man bei KFC schon Wochen im Voraus buchen!
Empfohlene Reisezeit: Neujahr und erste Januarwoche
Empfohlene Kleidung: Winterkleidung, dicke Socken*.
*Durch die meisten Tempel muss man ohne Schuhe. Wer sich nicht die Füße abfrieren möchte, unbedingt dicke Socken mitbringen!
Feste:
- Nara: On-Matsuri am 17. Dezember
- Neujahr 01.-03. Januar
- Setsubun 03. Februar
Wichtige Feste in Kyoto
Wo man auf mehr als 1000 Jahre Geschichte zurückblicken kann, dort gibt es auch Feste! In Kyoto sind vor allem drei Feste berühmt, die man zusammen auch kyōto daisan matsuri 京都大三祭り nennt, die drei großen Feste Kyotos.
Die drei großen Feste Kyotos: Aoi, Jidai und Gion
京都大三祭り
Aoi-Matsuri (15. Mai)
Die Wurzeln des Aoi-Matsuri (Aoi-Fest) reichen bis zurück ins 6. Jahrhundert, welches seine besondere Stellung betont. Es findet jedes Jahr am 15. Mai statt und wird von den zwei Kamo-Schreinen in Kyoto getragen, dem Kamigamo und Shimogamo – daher wird es auch oft Kamo-Matsuri (Kamo-Fest) genannt. Dabei handelt es sich um einen großen Umzug in historischen Kostümen, samt Wägen und Pferden. Der Name des Fests kommt von der Pflanze Stockmalve (Aoi), die man zur Dekoration überall auf dem Fest sieht.
Lese auf JAKYO:
Das Aoi-Matsuri-Fest in Kyoto im Mai
Eines der drei großen Feste Kyotos: Umzugsparade in historischen Gewändern am 15. Mai
Gion-Matsuri (Juli)
Das berühmteste Fest in Kyoto ist das Gion-Matsuri im Juli. Wenn die Innenstadt während der Yoiyama-Tage Mitte Juli abgesperrt werden und sich der gesamte Bereich in einen Festbereich verwandelt, dann kann man die besondere Atmosphäre von Kyoto wirklich erfahren.
Lese auf JAKYO:
Das Gion-Matsuri-Fest in Kyoto
Das schönste Fest Kyotos und vielleicht ganz Japans. Kein Fest fängt die Atmosphäre der alten Hauptstadt besser ein als das Gion-Matsuri-Fest.
Jidai-Matsuri (22. Oktober)
Das Jidai-Matsuri (Jidai-Fest), simpel übersetzt mit Festival der Zeitalter, ist vom Prinzip her dem Aoi-Matsuri gleich: ein historischer Umzug in Kostümen mit Pferden und Wägen. Der Ursprung ist aber deutlich jünger und geht auf das Jahr 1895 zurück. Nach dem Umzug der Regierung von Kyoto nach Tokyo 1868 ging die Angst in Kyoto herum, den alten Glanz zu verlieren (lächerlich…). Es wurde also kurzerhand beschlossen, das 1100. Jubiläum von Heiankyo zu feiern. Heiankyo ist der erste Name von Kyoto und wurde 794 vom Kanmu-Tenno gegründet. Damit ging Japan auch in seine kulturelle Blütezeit über, die denselben Namen trägt: die Heian-Zeit von 794 bis 1185. Um das erste Jidai-Matsuri gebührend zu feiern, wurde dafür auch der Heian-Schrein errichtet, in dem Kanmu-Tenno dann auch eingeschreint wurde.
Sonstige Feste
Neujahrsfest (31. Dezember bis 03. Januar)
Während Weihnachten in Japan keine größere Rolle spielt, sieht das bei Neujahrsfest ganz anders aus. Das Neujahrsfest oder Silvester gestaltet sich in Japan deutlich anders als in westlichen Ländern. Feuerwerke zum Jahreswechsel sind zwar auch hier immer mehr im Kommen, finden aber nach wie vor hauptsächlich im Sommer statt. Das Neujahrsfest in Japan erstreckt sich vom 31. Dezember bis zum 03. Januar über mehrere Tage. Die Hauptaktivität in dieser Zeit ist dabei hatsumōde 「初詣」, die ersten Schreinbesuche im neuen Jahr, um für das neue Jahr zu beten. Beliebte Schreine in Kyoto für Hatsumode sind der Kitano-Tenmangu-, Yasaka- und Fushimi-Inari-Schrein. Beliebt heißt hier vor allem Menschmassen – so darf man gut und gerne drei Stunden anstehen, um endlich am Altar sein Gebet loszuwerden. Am Yasaka-Schrein kann man sich zudem ein Seil am Schreinfeuer anzünden, um damit Zuhause eine gesundheitsbringende Mahlzeit zuzubereiten. Allerdings muss man mit diesem brennenden Seil auch nach Hause kommen, denn in Bus, Bahn oder Taxi einsteigen geht damit natürlich nicht ;-)
Lese auf JAKYO:
Weihnachten und Silvester / Neujahr in Kyoto und Japan
Wie das Neujahr in Japan mit welchen Bräuchen gefeiert wird. Hintergründe zu den ersten Schreinbesuchen im Jahr, den 108 Glockenschlägen und mehr.
Setsubun (03. Februar)
Um den 03. Februar herum wird das Ende des Winters und damit der Anfang des Frühlings gefeiert, auf japanisch setsubun 語節分. Hierbei gibt es je nach Schrein unterschiedliche Traditionen. Die bekannteste Tradition ist das Mamemaki, das Verjagen der Dämonen, hierfür ist der Tempel Rozanji im Stadtzentrum bekannt. Im Tempel Mibudera hingegen werden eine ganze Menge Tonteller zertrümmert, dazu gibt es reichlich Aufführungen.
Lese auf JAKYO:
Setsubun in Kyoto: die Dämonen sind los! Mibudera und Rozanji.
Wofür ist Kyoto noch bekannt?
In Arbeit
Stichwörter: Yatsuhashi Süßigkeit, Traditionelles Handwerk in Kyoto
Lese auf JAKYO:
Traditionelles Handwerk in Kyoto
Kyoto ist bekannt für seine lange Geschichte, in der sich auch zahlreiche Traditionshandwerke herausgebildet haben. Auf Erkundungstour mit ausgewählten Geschäften.
Ausflüge von Kyoto aus
In Arbeit
Stichwörter: Kobe, Osaka, Koyasan, Nara, Amanohashidate, Nagoya
National Geographic Traveler Japan 6th Edition
Inspiring photography, insider tips, cultural interpretation, and expert advice are hallmarks of these bestselling travel guides, ensuring a more authentic, enriching experience of the destination.
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Jakyo-Bewertung
JAKYO
5
von 5
Kyoto
Die alte Haupt- und Kaiserstadt wartet mit unzähligen Sehenswürdigkeiten auf und überzeugt mit ihrem unwiderstehlichen Charme und traditionellen Ambiente.
Food Sake Tokyo (The Terroir Guides)
Chef, sommelier, journalist, and restaurant consultant Yukari Sakamoto guides the reader through the gourmet delights of this fascinating city—from the world’s largest fish market to the Kappabashi kitchenware district.
Chef, sommelier, journalist, and restaurant consultant Yukari Sakamoto guides the reader through the gourmet delights of this fascinating city—from the world’s largest fish market to th...
Jakyo-Infos
Übersicht
Gebrauchsname: kyōto shi 語京都市