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Kyoto ist eine vielseitige Stadt, wie kaum eine Andere. Neben dem zu erwartbaren Angebot an Tempeln und Schreinen ist es in Kyoto zusätzlich besonders leicht, Ausflüge in die Natur zu unternehmen. Da Kyoto nur auf der Südseite nicht von Bergen umgeben ist, gibt es entsprechend viele Möglichkeiten, ordentlich Höhenmeter zu sammeln. Kulturell und historisch findet man auch häufig Schreine oder Tempel auf oder in der Nähe der Bergspitzen. Einer davon ist der Atago-Schrein auf dem Atago-Berg.
- Rundweg Kiyotaki → Tsukinodera: Länge 9,3 km / Höhenunterschied 850 m / Durchschnittlich 4 h 40 m (AllTrails)
- Man sollte auf jeden Fall fünf Stunden für den Auf- und Abstieg einplanen und spätestens zwischen 9 und 10 Uhr starten. Man muss spätestens gegen 17 Uhr zurück sein, da wird es bereits dunkel.
- Fitnesslevel: für Geübte. Festes Schuhwerk. Es gibt aber keine Kletterabschnitte und steile Abschnitte sind mit groben Steintreppen bebaut.
- Die Bushaltestelle Kiyotaki (üblicher Startpunkt) ist am besten von Arashiyama aus mit den Hankyu-Bussen zu erreichen.
- Der letzte Bus von Kiyotaki aus fährt gegen 18 Uhr, aufpassen!
- Wenig empfehlenswert im Sommer, lieber im Frühling oder Herbst.
Wanderung zum Atago-Schrein
Aufstieg über die Kiyotaki-Route
Für den Aufstieg am 25. November 2022 hat sich Jakyo für den Hauptpfad Kiyotaki entschieden. Die Route startet im Viertel Sagakiyotaki, welches man aber auch gut als kleines, aber abgeschnittenes Dorf umgeben von Bergen bezeichnen kann. Dieses erreicht man entweder via Bus, aber es gibt es auch einen Parkplatz für saftige 1200 Yen Festpreis. Da der Aufstieg nicht ohne ist und man auf jeden Fall vor Sonnenuntergang gegen 17 Uhr zurück sein muss, wird man hier abgewiesen, wenn man nach 10:30 Uhr ankommt. Man könnte sogar von Arashiyama hierherlaufen, aber das dauert natürlich länger und man muss auch den berüchtigten, einspurigen Kiyotaki-Tunnel durchlaufen – das ist nicht jedermanns Sache.
Wenn die Sonne hier im Tal gegen 9 Uhr langsam über die Berggipfel kommt, kann man bereits hier wunderschöne Ansichten genießen, vor allem im Herbst. Der eigentliche Aufstieg beginnt mit dem Durchschreiten des zweiten Torii-Schreintors 🗺️. Das erste Schreintor 🗺️ befindet sich ein ganzes Stück weiter Richtung Kyoto, zwischen dem Otagi- und Adashino-Nenbutsuji-Tempel.
Ein fast schon magischer kleiner Ort, den man sich nicht entgehen lassen sollte.
Der Aufstieg lässt sich ganz gut in drei Teilen betrachten. Das erste Drittel ist recht steil, mit vielen Stufen. Das zweite Drittel ist deutlich flacher und der angenehmste Teil der Strecke. Und das letzte Drittel ist wieder ähnlich wie das erste Drittel: steil, mit vielen Treppen. Der ganze Weg ist auch mit 40 durchnummerierten Wegschildern versehen, die von Einwohnern beschriftet wurden.
Unterwegs gibt es keine unauffälligen Highlights, die man unter keinen Umständen verpassen darf. Der Weg ist das Ziel ;-) Trotzdem gibt es drei markante Stellen: der Osugi-Daijin-Schrein auf etwa der Hälfte des Weges; Hotelruinen, von denen aber kaum noch etwas übrig ist; und das Kuromon-Tor (“schwarzes Tor”) kurz vor dem Ziel. Auf etwa der Hälfte des Weges (zwischen Schild 20 und 21, kurz nach dem Osugi-Daijin-Schrein) befindet sich zudem ein schöner Anblick auf das zurückliegende Kyoto.
Etwas gruselig ist es, wenn bereits am Anfang der Strecke gegen 10 Uhr die ersten Wanderer vom Abstieg(!) entgegenkommen, allesamt im fortgeschrittenen Alter. Schafft man nur, wenn man bereits um 6 Uhr aufgebrochen ist und danach noch einiges vorhat.
Am Atago-Schrein
Nach dem Kuromon-Tor dauert es nicht mehr lange, bis man den Vorplatz des Atago-Schreins erreicht. Hier stehen ein paar wenige Gebäude, zusammen mit Verkaufsautomaten: Getränke und Dosensuppen. Ende November ist es hier oben auf der Bergspitze bereits ganz schön kalt und da wir uns nicht sonderlich dick angezogen haben, waren wir über die warme Maissuppe aus dem Automaten überaus glücklich. Nach kurzer Rast und dem Genießen des herrlichen Ausblicks von hier oben, starteten wir in die letzte Etappe: kurz, aber sehr steil über die massive Steintreppe hinauf zum Hauptschrein.
Nun, das Hauptgebäude des Schreins ist nicht spektakulär, aber das weiß man hoffentlich bereits, bevor man sich auf den Weg macht. Es hat aber wirklich nicht jeder ein Goshuin oder ein Omamori von hier ;-)
Rote Stempel und Siegel, die als Beweis eines Tempel- oder Schreinbesuchs in Japan dienen. Gesammelt in einem kleinen Buch.
Außerdem macht der Schrein gerne Bilder seiner Besucher und postet diese X. So auch von uns.
Abstieg über die Tsukinowadera-Route
Was den Abstieg betrifft, haben wir uns für die Route über den Tsukinowadera-Tempel entschieden. Am Fuße dieser Strecke liegt der Wasserfall Kuya, den man auf jeden Fall besuchen sollte.
Der Weg ist deutlich rustikaler als die Kiyotaki-Strecke. Hier gibt es keine Treppen, sondern lediglich ein Waldpfad, der mal mehr, mal weniger steil verläuft. Spätestens hier ist das feste Schuhwerk dringend nötig und keinesfalls mehr optional.
Der Tsukinowadera-Tempel wird einen jetzt nicht vom Hocker hauen, aber der Tempel zusammen mit den zwei bis drei weiteren Gebäuden und die Lage machen den Ort an sich zumindest interessant.
Der Kuya-Wasserfall liegt nicht direkt am Weg. Man folgt einem kleinen Weg entlang eines Bachs, vorbei an einem Schreintor mit Gebäuden, bevor man am Wasserfall selbst ankommt. Entsprechend der hohen Luftfeuchtigkeit kann es hier sehr kalt sein – im Sommer definitiv willkommen, Ende November nicht so. Direkt am Wasserfall selbst sollte man sich genau umschauen, denn überall in den Wänden verbergen sich Details wie u.a. Statuen. Mit gebotenen Respekt allerdings, denn dieser Bereich ist auch gleichzeitig eine Grabstätte.
Der restliche Weg zum Ausgangspunkt Parkplatz Sagakiyotaki ist dann ein Klacks – lediglich eine etwas längere Strecke über eine befestigte Straße.
Erstes Bild am Parkplatz um 9:05 Uhr gemacht. Letztes Bild am Parkplatz um 14:24 Uhr.
Danach ging es mit dem Auto noch weiter Richtung Norden, entlang der Landstraße 162, um zwei kleinere Hotspots zu besuchen, die vor allem durch Social Media bekannt wurden: Der Iwato-Ochiba-Jinja-Schrein 🗺️, der im Herbst komplett von knallgelben Ginkgo-Blättern bedeckt wird. Und nochmal ein ganzes Stück weiter nördlich, in der ehemals eigenständigen Stadt Keihoku (seit 2005 Teil von Kyoto), der Kamo-Jinja-Schrein. Beide Schreine haben zum richtigen Zeitpunkt ihre ganz eigene Atmosphäre und können interessante Bilder erzeugen — sind aber allgemein definitiv nicht die Anreise wert, wenn man nicht sowieso schon auf einem Roadtrip in der Gegend ist.
Kleiner und abgelegener Schrein weit im Norden von Kyoto mit eigentümlicher Atmosphäre – allerdings nichts, weswegen man unbedingt hinfahren müsste.
Japan, 1878: Das Land öffnet sich nach jahrhundertelanger Isolation dem Westen. In diesen Zeiten des Aufruhrs versucht der friedliebende Samurai Kenshin, seine dunkle Vergangenheit als Killer im Dienste der Regierung zu vergessen. Nachdem er in Tokio ein Komplott verhindert, bei dem ein unheimlicher Attentäter unter seinem alten Decknamen reihenweise Menschen exekutiert, erhält e...
Japan, 1878: Das Land öffnet sich nach jahrhundertelanger Isolation dem Westen. In diesen Zeiten des Aufruhrs versucht der friedliebende Samurai Kenshin, seine dunkle Vergangenheit als Killer ...
Jakyo-Bewertung
JAKYO
4.1
von 5
Atago-Jinja-Schrein
Nach etwa zwei Stunden Wanderung erreicht man die massiven Steintreppen des Atago-Schreins auf der Spitze des gleichnamigen Bergs. Eine lohnenswerte Erfahrung für alle, die raus aus der Stadt und rein in die Natur wollen, gerade wenn es auch etwas anstrengend sein darf. Inklusive Wasserfall.
Jakyo-Infos
Übersicht
Gebrauchsname: atago jinja, atago yama 語愛宕神社・愛宕山