Inhalt
Der Tofukuji-Tempel im südöstlichen Stadtteil Higashiyama-ku liegt zwar etwas abgelegen, das tut diesem Schwergewicht unter den Sehenswürdigkeiten aber keinen Abbruch. Jährlich lockt der Tempel unzählige Besucher an, die seine Gärten und Landschaften betrachten wollen und ja, davon gibt es nicht wenige und gehören sicherlich ins obere Drittel jedes Rankings. Der wahre Ansturm auf den Tofukuji findet aber im Herbst statt, wenn die Bäume sich in ein rot- und orangegefärbtes Blättermeer verwandeln.
Und selbst wenn das immer noch nicht reicht, dann gibt es noch die zahlreichen Subtempel. Warum der Tofukuji in Kyoto immer einen Besuch wert ist und nicht umsonst zu den Großen in Kyoto gehört.
Tofukuji
Der Tōfuku-ji (jap. 東福寺) ist ein Zen-Tempel im Stadtbezirk Higashiyama der Stadt Kyōto, Japan. Ein früherer Abt war Keidō Fukushima.
Ursprünglich wurde der Tōfuku-ji im Jahr 1236 von Kujō Michiie nach dem Vorbild der prächtigen Tempelanlagen in Nara errichtet. Der Name Tōfuku-ji leitet sich ab vom Tō des Tōdai-ji und vom Fuku des Kōfuku-ji. Nach verheerenden Feuern im 14. Jahrhundert, welche die meisten ursprünglichen Gebäude vernichtet hatten, wurde der Tempel im 15. Jahrhundert wieder aufgebaut. Das letzte große Feuer im Jahr 1881 machte erneut Wiederaufbaumaßnahmen nötig, welche 1934 abgeschlossen wurden.
Während seiner Geschichte hatte der Tōfuku-ji einige politisch bedeutende Schirmherren, darunter Ashikaga Yoshimochi, Toyotomi Hideyoshi und Tokugawa Ieyasu.
Das Sammon, ein 22 m hohes Torgebäude des Tempels, gilt als das älteste Haupttor der Zen-Tradition in Japan und wurde 1952 zu einem Nationalschatz Japans erklärt, ebenso eine Tuschezeichnung auf Seide, 19 Rollbilder, eine Song-Ausgabe der Enzyklopädie Taiping Yulan in 109 Bänden und eine Song-Ausgabe des Werks Yichu Liutie in 12 Bänden. Die Restaurationsmaßnahmen des Tors von 1969 bis 1978 kosteten 2,5 Millionen US-Dollar.
Wikipedia
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Rundgang
Bereiche und die drei Brücken
Der Tofukuji teilt sich in drei Bereiche auf. Der Hauptbereich, wo sich die Haupthalle und das Sanmon-Tor befinden, ist kostenfrei zugänglich. In diesem Hauptbereich befinden sich die Eingänge zum Hojo, zur Tsūtenkyō-Brücke mit Kaisando sowie der Weg zu den Subtempeln Ryoginan und Sokushuin. Bemerkenswert ist die Schlucht, die sich durch den Nordteil des Tofukuji zieht und von drei Brücken überspannt wird, namentlich ga’unkyō語臥雲橋, tsūtenkyō語通天橋 und engetsukyō語偃月橋.
Öffentlicher Bereich: Haupthalle und Sanmon-Tor
Nach dem Betreten des Hauptgeländes fallen einem unweigerlich zwei riesige Gebäude ins Auge. Hat man das Gelände durch das Haupttor durchschritten, steht man direkt vor der Haupthalle des Tofukuji, an dessen Innendecke man ein großes Drachengemälde bestaunen kann. Südlich davon befindet sich das Sanmon-Tor, das als ältestes Sanmon überhaupt in Japan gilt.
Hauptbereich #1: Tsūtenkyō-Brücke und Kaisando
Wendet man sich vom Haupteingang nach links, befindet man sich direkt vor dem Eingang zur Tsūtenkyō-Brücke, die man bereits von der kleineren Brücke außerhalb des Tempelgeländes sehen konnte (Karte: Ga’unkyō bridge). Am Ende dieser Tempelanlage befindet sich auch das Kaisando des Tofukuji. Im Herbst ist das Ziel der meisten Besucher eben dieser Bereich um die Tsūtenkyō-Brücke, daher wird man hier keine ruhige Minute verbringen können, wenn die Herbstfärbung in Kyoto eingesetzt hat.
Tsūtenkyō-Brücke
Die Tsūtenkyō-Brücke überspannt eine kleine Schlucht mit Bach, durch die man auch einen Rundgang machen kann.
Tsūtenkyō im Herbst
Im Herbst ändert sich das Landschaftsbild um die Tsūtenkyō-Brücke herum enorm. Enorm verändert sich auch die Anzahl der Besucher, die so stark ansteigt, dass es sich anfühlt wie auf einem Festival. Hat man den Tofukuji schon gesehen, dann ist es angeraten, das Hauptgelände im Herbst zu meiden und eher die Subtempel zu besuchen.
Kaisando
Hinter der Tsūtenkyō-Brücke führt eine überdachte Treppe zum Kaisando hinauf
Hauptbereich #2: Hojo und dessen Gärten
Das Hojo und dessen Gärten ist der zweite Bereich, für den man im Tofukuji separat Eintritt bezahlen muss. Hier warten vier Gärten auf den Besucher, zwei Steingärten und zwei Gärten mit Pflanzen und Moos. Das heutige Hojo wurde nach einem großen Brand im Jahr 1890 neu aufgebaut. Die Gärten um das Hojo wurden 1939 vom berühmten Landschaftsarchitekten Shigemori Mirei (1896-1975) gestaltet. Dessen Enkel Chisao Shigemori hat den Garten des Tempels Shinnyodo in Kyoto gestaltet. Der Eintritt erfolgt durch das kuri.
Das Hojo des Tofukuji ist das einzige Hojo, das auf allen vier Seiten von Gärten umgeben ist. Diese vier Gärten zusammen werden hassō no niwa 語八相の庭 genannt und sollen die acht Aspekte des Lebens von Buddha symbolisieren.
Im südlichen Steingarten werden die vier elysischen Inseln hōrai 語蓬莱, hōjō 語方丈, eijū 語瀛洲 und koryō 語壺梁 durch vier Steinformationen repräsentiert. Die Wirbel im Steingarten symbolisieren hakkai 語八海, die acht rauen Meere. Die Mooshügel auf der rechten Seite des Steingartens symbolisieren die fünf heiligen Berge, die gozan 語五山.
Der westliche Garten (seiden’ichimatsu 語井田市松) ist mit Azaleensträuche bepflanzt, umgeben von quadratischen Kies, um eine alte Art der chinesischen Landteilung zu reflektieren.
Der nördliche Garten verwendet Fundamente des Haupttors und Moos, angeordnet in einem unregelmäßig gebautes Feld aus Quadraten. Das Moos hier ist besonders beeindruckend!
Der östliche Garten, den man zusammen mit den südlichen Garten gleich am Anfang zu Gesicht bekommt, verwendet Grundsäulen des Tempels in einem Steingarten, um die Sternenkonstellation Großer Wagen (auch Großer Bär) darzustellen, im japanischen hokuto shichisei 北斗七星. Der Garten wird daher auch hokuto no niwa 北斗の庭 genannt.
Subtempel
塔頭 - Subtempel sind kleinere Ableger von größeren und bekannteren Tempeln, die meist auch in direkter Nachbarschaft liegen. Auf japanisch meist tatchū 塔頭 genannt.
Tofukuji bietet eine Fülle an Subtempeln, die sich bis auf eine Ausnahme direkt um das Hauptgelände herum verteilt befinden. Die Subtempel werden zu den Stoßzeiten Frühling und Herbst vom Großteil der Besuchermassen ignoriert, viele Subtempel haben auch nur zu diesen Zeiten geöffnet.
Fundain
Der ganzjährig geöffnete Fundain eignet sich prima zur Erholung, wenn man sich kurz zuvor noch durch den Besucherstrom im Hauptbereich des Tofukuji gedrängt hat. Auf recht großzügigen Tatamimatten kann man die Mischung aus Stein- und Moosgarten auf sich wirken lassen, im hinteren Bereich befinden sich noch mehrere Zimmer für die japanische Teezeremonie. Matcha trinken ist hier auch möglich.
Lese auf JAKYO:
Fundain-Tempel (Tofukuji) in Kyoto
Kleiner aber feiner Subtempel, der von Besuchermassen noch verschont bleibt.
Ryoginan
Der Ryoginan ist ein Fest für Liebhaber japanischer Steingärten, ist aber nur saisonal im Frühjahr und Herbst geöffnet. Dann lassen sich aber auf engsten Raum vier Steingärten betrachten, die um die Abthütte Hojo herum angelegt sind. Steingärten, die es so in dieser Form nur selten gibt und allesamt vom berühmten Landschaftsarchitekten Shigemori Mirei gestaltet wurden.
Die Eingänge des Ryoginan und Sokushuin liegen direkt nebeneinander hinter der Engetsukyo-Brücke.
Lese auf JAKYO:
Ryoginan, Subtempel des Tofukuji, Kyoto
Interessanter kleiner Subtempel, der sich vor allem durch seine besonderen Steingärten von anderen Tempeln absetzt.
Sokushuin
Noch seltener geöffnet hat der Subtempel Sokushuin, den man nur im Herbst betreten kann. Was Ryoginan für Kieselliebhaber ist, ist der Sokushuin für Moosliebhaber. Sehr große Flächen flauschigen Moos warten auf den geneigten Besucher.
Die Eingänge des Ryoginan und Sokushuin liegen direkt nebeneinander hinter der Engetsukyo-Brücke.
Lese auf JAKYO:
Sokushuin, Subtempel des Tofukuji, Kyoto
Kleiner und schöner Subtempel, vor allem für Moosliebhaber, der aber nicht aus der Menge heraussticht.
Reiun’in
Der Reiuin ist wohl am schwierigsten zu besuchen. Völlig willkürliche Öffnungstage lassen den interessierten Besucher oft vor verschlossenen Toren stehen. Der Besuch lohnt sich aber, denn wenn man Erfolg hat, findet man auch hier wirklich schöne Steingärten vor. Sehr ungewöhnliche sogar und daher wenig überraschend ebenfalls von Shigemori Mirei. Und oft ist man beim Besuch auch alleine.
Komyoin
Der Komyoin hat regelmäßig das ganze Jahr über geöffnet und ist der einzige Subtempel, der nicht direkt am Hauptgelände des Tofukuji liegt. Der Subtempel ist überraschend weitläufig und bietet neben recht großen Innenbereichen auch einen großen Steingarten mit vielen wuchtigen Felsen. Gerade im Herbst ist der Gartenanblick phänomenal und sollte nicht ignoriert werden!
Wer online Informationen über den Komyoji sucht, sollte für seine Suchanfrage unbedingt etwas wie “Tofukuji Komyoin” benutzen, da es viele Komyoin gibt und noch mehr Komyoji.
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Jakyo-Bewertung
JAKYO
5
von 5
Tofukuji-Tempel
Weitläufige Tempelanlage mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die im Gedächtnis bleiben.
...teilweise schon im frei zugänglichen Areal.
Steingarten? Moosgarten? Gibt es hier alles.
Hauptareal und Tsūtenkyō-Brücke im Herbst völlig überlaufen.
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Jakyo-Infos
Übersicht
Gebrauchsname: tōfukuji 語東福寺
Formeller Name: e'nichisan tōfuku zendera 語慧日山 東福禅寺
Bergname: e'nichisan 語慧日山
Kaufstand Goshuin:
Während der normalen Zeiten: Im Kuri (Eingang zum Hojo)
Während der Herbstzeit: Spezieller Stand, zwischen Haupttor und Eingang zur Tsūtenkyō-Brücke
Öffnungszeiten & Eintritt
※ Saisonal können die Öffnungszeiten um eine halbe Stunde abweichen.
※ Sofern nicht anders vermerkt: täglich geöffnet.
Die Tore zum Tempelgelände um die großen Tempelgebäude werden außerhalb der Besuchszeiten geschlossen.
Subtempel separater Eintritt.
Anreise
Bahn (empfohlen) | Station Tofukuji (Nara- und Keihan-Linie*).
*Nara-Linie vom Kyoto Hauptbahnhof aus, Keihan-Linie von entlang des Kamogawa-Flusses aus.
Bus | Haltestelle Tofukuji
Siehe Karte weiter oben für empfohlene Routen von den Haltestellen bis zum Tofukuji-Tempel.