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Der Unryuin ist einer der zwei Subtempel des Sennyuji-Tempelkomplex, die man besuchen kann. Und man kann es gleich sagen: der Unryuin ist eine kleine Perle Kyotos. Das liegt zum einen sicherlich an der Schönheit des Tempels, aber auch an der Balance von zwei kritischen Punkten. Der Unryuin ist nicht ganz so bequem zu erreichen und sein Bekanntheitsgrad scheint unter einer kritischen Schwelle zu liegen. Das führt dazu, dass sich hier keine Massen an Touristen einfinden bzw. diese pilgern eher zum vorgelagerten Tofukuji. Generell gilt das für alles im Sennyuji, aber im Unryuin mit seinen begrenzten japanischen Räumen ist das Gold wert. Was den Unryuin im Detail zum Juwel macht, mehr dazu hier.
Haupttempel: Sennyuji
Unryuin-Tempel
Allgemein
Der Unryuin ist ein Subtempel des Sennyuji-Tempelkomplex. Hier wird vor allem Yakushi Nyorai verehrt, der Buddha der Heilung. Der Subtempel wurde 1372 vom Tenno Go-Kogon etabliert mit Chikugan Shoko als Abt der Gründungszeit. Die heutigen Tempelgebäude gehen auf das Jahr 1639 zurück, nachdem der Mönch Joshu Shosen nach einer Reihe von verheerenden Ereignissen den Subtempel wieder aufgebaut hat. Die Reimeiden-Halle wurde 1867 errichtet.
Die Haupthalle (Hondo) Ryugeden ist als wichtiges Kulturgut Japans deklariert, ebenso wie Seidenbilder des Tenno Go-Enyu.
Quelle: Tempelbroschüre
Was den Unryuin so attraktiv macht sind seine zahlreichen, im japanischen traditionellen Stil gehaltenen Räume. Wer Tatami-Räume in Kombination mit den roten Wolldecken mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Fast jedes Zimmer bietet ein besonderes Feature für den Besucher, manches mehr, manches weniger offensichtlich.
Was die Gärten angeht, so sind diese für sich betrachtet leider nur durchschnittlich. Erst in Kombination mit der Gestaltung der Räume kommt ihnen das gewisse Etwas zu. Ansonsten erinnern die Gärten oft eher an einen Flickenteppich als an perfekt gestaltete Arbeiten.
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Rundgang
Raum Renge no Ma
Im Raum renge no ma 蓮華の間 erwarten den Besucher vier quadratische Fenster. Setzt man sich auf die linke Seite des Raums (ein Schild an dieser Position weist darauf hin), enthüllt jedes Fenster einen anderen Aspekt des Gartens. Diese vier Aspekte sind:
椿 tsubaki | 灯籠 toro | 紅葉 momiji | 松 matsu |
Camellia japonica | Steinlaterne | Ahorn | Kiefer |
Raum Satori no Ma
Das Merkmal des Raums satori no ma 悟りの間 ist sein satori no mado 悟りの窓 genanntes Fenster*. Durch dieses Rundfenster fällt der Blick auf einen Rosenbaum (Rhododendren), der im Frühsommer auch Blüten trägt. Das runde Fenster symbolisiert die Erleuchtung durch den Zen-Buddhismus.
*Ohne japanische Begriffe würde sich der Satz so lesen: “Im Raum der Erleuchtung befindet sich das Fenster der Erleuchtung.” ;-)
Im selben Raum befindet sich noch ein weiteres, quadratisches Fenster namens mayoi no mado 迷いの窓 mit Blick auf einen Apfelbeerenstrauch (Aronia). Im Gegensatz zum Fenster der Erleuchtung handelt es sich hier um das Fenster der Täuschung, welches die Schmerzen und Leiden des Lebens repräsentiert.
Die Kombination dieser beiden Fenster kann man öfters in buddhistischen Tempeln finden. Als die berühmteste Fensteranordnung dieser Art gilt die des Tempels Genkoan in Kyoto.
Reimeiden-Halle und Steingarten
Die Halle Reimeiden beherbergt Totentäfelchen des Kaiserhauses. Die heutige Halle geht auf das Jahr 1867 zurück, dem ersten Jahr der Meiji-Regierung. Vor der Halle befindet sich ein Steingarten mit einer Steinlaterne.
Ryugeden-Halle und Chokushimon-Tor
Hat man die Reimeiden-Halle mit dem Steingarten samt Laterne passiert, erreicht man die Ryugeden-Halle, vor der sich auch das Chokushimon-Tor befindet.
Sonstiges
Zwei Räume waren am Besuchstag leider nicht zugänglich.
Direkt neben dem Satori no Ma mit seinem runden und rechteckigen Fenster befindet sich der Raum gessō no ma 月窓の間, der “Raum des Mondfensters”. Und tatsächlich befindet sich in der Tokonoma in der Wand zwischen Raum und Flur ein Fenster in Form eines Halbmonds. Dieses Merkmal lässt sich leicht übersehen, vor allem, wenn der Raum geschlossen ist.
Der Raum Tairin no Ma war mit einer Flötenvorführung belegt. Abgesehen von seiner eigenen Aussicht in den Garten (derselbe wie der vor dem Raum Renge no Ma) scheint dieser Raum keine besonderen Merkmale aufzuweisen.
Japan, 1878: Das Land öffnet sich nach jahrhundertelanger Isolation dem Westen. In diesen Zeiten des Aufruhrs versucht der friedliebende Samurai Kenshin, seine dunkle Vergangenheit als Killer im Dienste der Regierung zu vergessen. Nachdem er in Tokio ein Komplott verhindert, bei dem ein unheimlicher Attentäter unter seinem alten Decknamen reihenweise Menschen exekutiert, erhält e...
Japan, 1878: Das Land öffnet sich nach jahrhundertelanger Isolation dem Westen. In diesen Zeiten des Aufruhrs versucht der friedliebende Samurai Kenshin, seine dunkle Vergangenheit als Killer ...
Jakyo-Bewertung
JAKYO
4.2
von 5
Unryuin-Tempel
Das wahre Highlight des Sennyuji-Tempelkomplex. Eine Vielzahl an japanischen Räumen warten darauf, entdeckt zu werden.
...wovon fast jedes eine wunderschöne Ansicht in den Garten bietet.
Wer Fotos mit dieser Kombination liebt, kommt hier voll auf seine Kosten. Kaum Besucher machen das Fotoshooting zu einer tollen und einfachen Sache.
National Geographic Traveler Japan 6th Edition
Inspiring photography, insider tips, cultural interpretation, and expert advice are hallmarks of these bestselling travel guides, ensuring a more authentic, enriching experience of the destination.
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Jakyo-Infos
Übersicht
Gebrauchsname: unryūin 語雲龍院
Bergname: rurizan 語瑠璃山
Öffnungszeiten & Eintritt
Täglich, 9:00 bis 16:30 Uhr (Tempelschließung 17:00 Uhr)
Abends 18:00 bis 20:30 Uhr (nur Frühling und Herbst, genaues Datum von Jahr zu Jahr unterschiedlich)
Infos: Unryuin.jp/worship/