Inhalt
Im Nordwesten von Kyoto wartet der Daitokuji auf neugierige Besucher. Eigentlich handelt es sich hier um ein großes Tempelgelände mit zahlreichen Subtempeln, die nur so darauf warten, ihre Schätze zur Schau stellen zu dürfen. Bei einem Zen-Tempel darf auch nicht die Möglichkeit zur Zen-Meditation fehlen. Warum sich der Besuch lohnt und was es alles zu entdecken gibt, mehr dazu hier.
- Großer Tempelkomplex mit 23 Hektar im nördlichen Stadtgebiet.
- 22 Subtempel, von denen sieben öffentlich zugänglich sind (teilweise nur zu bestimmten Jahreszeiten).
- Sen-no-Rikyu? Oda Nobunaga? Zahlreiche Spuren wichtiger Persönlichkeiten.
- Für Liebhaber von Steingärten und des japanischen Teewegs.
Daitokuji-Tempel
Geschichte
Der Daitokuji-Tempel wurde im Zeitraum von 1315 und 1319 zunächst als bescheidenes Kloster von Shuho Myocho errichtet. 1325 wurde auf Bitten des Hanazono-Tenno das Kloster in eine Gebetshalle für den Kaiserhof umgewandelt, dessen Einweihungszeremonie dann 1326 stattfand. Dieses Jahr wird als eigentliches Gründungsjahr des Tempels betrachtet.
Der Tempel erfuhr einen großen Aufschwung Ende des 16. Jahrhunderts, als etliche wichtige Kriegerfamilien damit anfingen, Subtempel für die Verehrung ihrer Ahnung auf dem Daitokuji zu bauen. Im Subtempel Sokenin wurde der berühmte Kriegsherr Oda Nobunaga begraben. Etwa zur selben Zeit hinterließen auch berühmte Teemeister auf dem Tempel ihre Spuren, u.a. Sen-no-Rikyu und Kobori Enshu.
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Rundgang
Es hört sich merkwürdig an, aber man besucht den Daitokuji-Tempelkomplex nicht, um den Daitokuji-Tempel selbst zu besuchen. Der namensgebende Tempel ist nicht öffentlich zugänglich, auch wenn man seine großen Gebäude — u.a. das Sanmon-Tor und die Butsuden-Halle — gut von außen sehen kann und auch prominent zentral stehen. Besucht man den Tempelkomplex, dann hat man es vielmehr auf die zahlreichen Subtempel abgesehen.
Subtempel im Daitokuji
塔頭
tatchū
Subtempel
Der Daitokuji-Tempel beherbergt auf seinen 23 Hektar 22 Subtempel, von denen vier ganzjährig öffentlich zugänglich sind und weitere drei, die nur im Frühling und/oder Herbst geöffnet sind. Selten und unregelmäßig kommen Sonderöffnungen von weiteren Subtempeln hinzu, die hier aber nicht erwähnt werden.
Achtung
Im Daisen’in und Obaiin gilt ein striktes Fotografierverbot!
Daisen’in (ganzjährig)
Der Daisen’in wird häufig als der bedeutendste Subtempel des Daitokuji und allgemein als wichtiger Zen-Tempel in Kyoto beschrieben. Er beherbergt fünf kleinere Steingärten. Bis auf den recht simplen und größten Garten — Ozean genannt — sind die restlichen Gärten deutlich getrennter von der Außenwelt angelegt, durch ein Zusammenspiel mit den Tempelmauern und einem tiefen Gartenprofil. Das führt etwas zu dem Gefühl, dass man durch ein schmales Tal oder eine Schlucht hindurchläuft.
Leider herrscht im Daisen’in ein striktes und auch durchgesetztes Fotografierverbot. Gute Eindrücke erhält man auf Youtube von folgender NHK-World Reportage.
Ebenfalls negativ können das Tempelpersonal und die Aufseher auffallen. Wenn man Pech hat, spürt man eine Art “Touristen nerven”-Haltung.
Zuihoin (ganzjährig)
Der Zuihoin befindet sich direkt südlich des Korin’in. Sein Hauptmerkmal ist der Steingarten, der von Shigemori Mirei entworfen wurde. Leicht erkennbar an der wellenförmigen Struktur des Kieses sowie den schmalen und hohen Steinen. Ebenfalls von Shigemori geschaffen, kann man im Reiun’in-Tempel (Tofukuji) einen sehr ähnlichen Steingarten betrachten, dazu noch ohne Fotografierverbot.
Eindrücke von Damien Douxchamps
Dieses Thema hat leider noch keinen Artikel → Daitokuji-Tempelkomplex, Zen-Meditation in Kyoto
Zuihoin-Tempel (Daitokuji) in Kyoto
Zusammen mit dem Kotoin ist der Zuihoin die Jakyo-Empfehlung für Subtempel im Daitokuji-Tempelkomplex. Der Daisen'in liegt nur knapp dahinter, vor allem wegen seines Fotografieverbots und der Haltung der Aufseher a la "Touristen nerven". Tolle Steingärten in entspannter Atmosphäre genießen.
Ryogen’in (ganzjährig)
Der Ryogen’in ist eine kleine Perle für Gartenliebhaber. Der Besucher bekommt hier ganze vier japanische Gärten serviert — drei Steingärten und einen Moosgarten — die sich perfekt in das Ambiente der japanischen Innenräume einfügen.
Lese auf JAKYO:
Ryogenin, Subtempel des Daitokuji, Kyoto
Kleiner, aber sehr schöner Tempel mit vielen Steingärten und das für wenig Geld.
Kotoin (ganzjährig)
Der Kotoin ist vor allem für seinen langen Eingangspfad durch einen kleinen Bambushain berühmt und wird gerade im Herbst sehr stark besucht. Daneben gibt es noch viele weitere Blickpunkte, allen voran aber besonders das Teezimmer Ihokuken.
Lese auf JAKYO:
Kotoin-Tempel (Daitokuji) in Kyoto
Wunderschöner Tempel mit vielen interessanten Blickfängen, vor allem im Herbst.
Korin’in (Frühling / Herbst)
Der Korin’in hat wie der Ryogenin ebenfalls einen sehr prominenten Steingarten, insgesamt lassen aber dessen Gärten etwas die Rafinesse derer im Ryogenin vermissen. Dafür wartet hier eine kleine Teehütte mit Besonderheiten auf, die man bis zur Hälfte betreten kann.
Lese auf JAKYO:
Korinin, Subtempel des Daitokuji, Kyoto
Übersichtlicher, schöner Subtempel mit interessanter Teehütte.
Obaiin (Frühling / Herbst)
Der Obaiin ist wohl die Besonderheit im Daitokuji, die der nicht-japanischen Besucherschar entweder unbekannt ist oder bewusst ignoriert wird. Direkt hinter dem Ryogenin liegend wartet hier dieser Subtempel mit ganz besonderer Atmosphäre, die im Gedächtnis bleiben wird. Rein von der Beschreibung her Standard: Moos- und Steingärten. Aber wunderschön angelegt.
Lese auf JAKYO:
Obaiin-Tempel (Daitokuji) in Kyoto
Das oft ignorierte Highlight im Daitokuji. Wunderschöne Moos- und Steingärten, aber leider mit Fotografieverbot.
Soken’in (nur Herbst)
Der Soken’in unterscheidet sich visuell von den anderen Subtempeln am stärksten. Stein- oder Moosgärten sucht man hier vergebens, stattdessen gibt ein hellbrauner Boden, das große weiße Hauptgebäude und hochgewachsene, schmale Sugi-Bäume das prägende Bild des Tempels vor. Außerdem stehen hier drei größere Teehütten und das Grab eines berühmten Kriegsherren.
Lese auf JAKYO:
Sokenin, Subtempel des Daitokuji, Kyoto
Etwas unscheinbarer Subtempel mit Grabstätte des Oda Nobunaga und starker Verbindung zur Teekultur.
Mein Kyoto - Koordinaten einer Stadt
Kyoto ist die geschichtlich und kulturell bedeutendste Stadt Japans. Mit 1600 buddhistischen Tempeln und 400 Shinto-Schreinen, von denen viele zum Weltkulturerbe erklärt wurden, sowie prächtigen Palästen und anderen Sehenswürdigkeiten zieht die Stadt Touristen aus aller Welt in ihren Bann. Tempel, Schreine und Schlösser sind von traditionellen japanischen Gärten um...
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Jakyo-Bewertung
JAKYO
5
von 5
Daitokuji-Tempel
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Paradies für Liebhaber von Steingärten
Jeder Subtempel mit eigenen Eintrittsgeld
Manche Subtempel haben nicht das ganze Jahr über offen
Galerie
In Japans erster Gin-Destillerie in Kyoto produziert, wird dieser Gin von seiner Herkunft und der stolzen Geschichte inspiriert. Der KI NO BI Dry Gin ist ein mehrfach preisgekrönter hochwertiger Reisschnaps. Er ist Konwa-gemischt, besteht aus natürlichen japanischen Pflanzen und ist nicht kältegefiltert. Der Gin entfaltet einen frischen Duft von Yuzu und ein Hauch von Sansho-Pfef...
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Jakyo-Infos
Übersicht
Gebrauchsname: daitokuji 語大徳寺
Formeller Name: ryūhōzan daitokuji 語龍宝山大徳寺
Ingo: fumei 語不明
Bergname: ryūhōzan 語龍宝山
Öffnungszeiten & Eintritt
Nur der Besuch der jeweiligen Subtempel kostet Eintritt.
Siehe Subtempel
Das Tempelgelände mit seinen Pfaden ist durchgehend öffentlich zugänglich.
Anreise
Bus (empfohlen) | Haltestelle Daitokuji-mae
Bahn | Station Kitaoji (Karasuma-Linie). Vom Kyoto Hauptbahnhof ist es wohl schneller, die Bahn bis Kitaoji zu nehmen und dann die etwa 20 Minuten bis zum Daitokuji zu laufen als für die ganze Strecke den Bus zu nehmen.