Das Kyoto voller schöner Ecken ist, sollte nun wirklich niemanden mehr überraschen. Einen weiteren Beweis dafür liefert der tetsugaku no michi, allgemein als der Philosophenweg bekannt. Gerade im Frühjahr zur Kirschblüte lohnt es sich, hier seine Gedanken schweifen zu lassen, auch wenn man zu dieser Zeit den Weg nur selten für sich alleine hat – aber je nach Denkrichtung soll man sich ja auch von egoistischen Wünschen befreien!
Am Ende des Artikels unter “Übersicht” gibt es auch einen Link zu einer detaillierten Landkarte mit allen erwähnten Sehenswürdigkeiten und Strecken des Wanderwegs!
Inhalt
Über den Philosophenweg
Allgemein
Der Philosophenweg ist eine schöne Flaniermeile, die sich im nordöstlichen Kyoto vom Ginkakuji-Tempel im Norden bis zum Nanzenji-Tempel im Süden erstreckt. Entlang des Weges finden sich zahlreichen Kirschbäumen und der eine oder andere Tempel und Schrein, die auf den entdeckungsfreudigen Besucher warten und teilweise auch nur zur Kirschblütenzeit geöffnet haben. Während dieser Hochsaison werden auch Essenstände aufgebaut und bieten dann beliebte Speißen und Süßigkeiten an wie die beliebten Taiyaki.
Seine Bekanntheit und seinen Namen hat der Pfad dem Philosophen Nishida Kitaro zu verdanken. Der Professor der Universität Kyoto spazierte den Weg oft entlang zur Meditation.
Aufgrund seiner Berühmtheit ist der Weg zur Kirschblütenzeit und während der Herbstlaubfärbung aber leider hoffnungslos überlaufen, das Philosophieren rückt dann eher in weite Ferne. Darauf sollte man sich einstellen, wenn man aufbricht.
Tempel und Schreine entlang des Philosophenwegs
Am Tetsugaku no Michi gibt es eine ganze Reihe von Tempeln und Schreinen, die den Besuch noch um einiges lohnenswerter machen. Im Norden macht der Ginkakuji-Tempel den Anfang, im Süden der Reikanji-Tempel. Allerdings gibt es eine Art erweiterten Tetsugaku no Michi, der im Süden dann noch die berühmten Tempeln Eikando und Nanzenji mit einschließt.
Hauptroute
Im Norden fängt der Philosophenweg mit dem Ginkakuji-Tempel an, der u. a. berühmt für seinen Pavillon, aber auch seinen Steingarten ist. Ein wunderschöner Anfang, auch wenn es in der Hochsaison zur Kirschblüte zu einem massiven Besucherandrang kommt.
Lese auf JAKYO:
Ginkakuji-Tempel (silberner Pavillon) in Kyoto
»Idyllische und berühmte Anlage mit tollen Blickfängen, die aber etwas abseits liegt.«
Der Honenin-Tempel wartet mit einem schönen Eingangsbereich und -tor auf den neugierigen Besucher. Hinter dem Tor befinden sich zwei große Steinkonstrukte, deren Muster öfters gewechselt werden und die man wohl so kein zweites Mal in Kyoto findet. Der innere Bereich ist aber leider nur zwei Wochen im Jahr Besuchern zugänglich, jeweils vom 01. bis zum 07. April und November.
Lese auf JAKYO:
Honenin Tempel in Kyoto
»Kleiner Tempel mit einzigartigen Merkmalen, den man unbedingt in der ersten April- oder Novemberwoche besuchen sollte, um auch seinen Innenbereich sehen zu können.«
Der Anrakuji-Tempel ist wohl die kleinste Station des Weges. Ein schönes Eingangstor, hinter dem sich eine sehr ansehnliche Gartenszene offenbart.
Der Reikanji-Tempel hat dann wieder eine deutliche größere Gartenanlage zu bieten, die für den Fotografen schöne Ansichten bereit hält. Auch werden hier Gegenstände aus dem kaiserlichen Haushalt ausgestellt.
Der Otoyo-Jinja-Schrein ist ein sehr natürlich wirkender Schrein, da er von Bäumen und an der Ostseite von einem Hügel eingegrenzt wird. Der Kirschbaum am Hauptheiligtum macht den Schrein dann zu einer ebenfalls sehr sehenswerten Station.
Erweiterte Route
Zum erweiterten Philosophenweg gehören dann die berühmten Tempel Eikando und Nanzenji (und dessen Subtempel). Auch wenn der Besucherandrang hier dann wieder deutlich höher ausfällt, sollte man sich diese Tempelanlagen nicht entgehen lassen, das gilt besonders für die Subtempel des Nanzenji!
Lese auf JAKYO:
Eikando-Tempel (Zenrinji) in Kyoto
»Ungewöhnliche Tempelanlage am Hang eines Hügels, die vor allem für ihre Herbstansichten berühmt ist. Zur Laubfärbung aber völlig überrant.«
Lese auf JAKYO:
Nanzenin-Tempel (Nanzenji) in Kyoto
»Sehr kleiner Subtempel des Nanzenji mit wunderschönen Moos- und Teichgarten.«
Lese auf JAKYO:
Tenjuan-Tempel (Nanzenji) in Kyoto
»Kleinerer Subtempel des Nanzenji mit einem Steingarten sowie einer sehr idyllischen Teichanlage.«
Lese auf JAKYO:
Konchiin-Tempel (Nanzenji) in Kyoto
»Überraschend weitläufiger Subtempel des Nanzenji mit interessanten, aber nicht herausragenden Blickpunkten.«
National Geographic Traveler Japan 6th Edition
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Übersicht
Bewertung
JAKYO
5
von 5
Philosophenweg
»Wunderschöner Spazierweg im historisch geprägten Osten von Kyoto. Anliegende Tempel und Schreine machen den Philosophenweg besonders zur Kirschblüte zu einem unvergesslichen Erlebnis.«
Schöner und ruhiger Weg für Spaziergänge.
Angrenzende Tempel und Schreine.
Im Frühling und Herbst kann man das "ruhig" aufgrund des hohen Besucherandrangs streichen.
Infos & Features
Gebrauchsname: 哲学の道 | てつがくのみち | tetsugaku no michi
Galerie
※ Auch auf Flickr verfügbar
- 0,10 km: Honenin Tempel in Kyoto
- 0,31 km: Anrakuji Tempel in Kyoto
- 0,35 km: Ginkakuji-Tempel (silberner Pavillon) in Kyoto
- 0,39 km: Reikanji Tempel in Kyoto
- 0,60 km: Shinnyodo-Tempel in Kyoto
- 0,65 km: Otoyo Schrein am Philosophenweg in Kyoto
- 0,95 km: Konkaikomyoji-Tempel in Kyoto
- 1,09 km: Eikando-Tempel (Zenrinji) in Kyoto
- 1,37 km: Nanzenji-Tempelkomplex in Kyoto
- 1,56 km: Tenjuan-Tempel (Nanzenji) in Kyoto
Danke fürs Lesen!
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Hallo Christian,
auf deinen Fotos zum tetsugaku no michi sieht’s gar nicht so voll aus. Magst du mir verraten, wie früh du da unterwegs warst? Oder einfach nur Glück gehabt?
LG
Stefan
Hallo Stefan,
die Bilder sind an einem Tag zwischen 8 Uhr und 16 Uhr entstanden. Wird wohl eine Mischung aus beiden sein. Ich habe natürlich auch auf Momente gewartet, wo weniger Menschen im Bild sind, ich habe auch etliche Bilder mit Menschenmassen. Zur Frühlingszeit ist wohl nur der Zeitraum zwischen Sonnenaufgang und etwa 8 Uhr ‘sicher’ :-)
Super, danke dir für den Tipp!
Es gibt ja diverse Locations in Kyoto, für die sich ein frühes Aufstehen lohnt – Stichwort Arashiyama Bambus-Wald oder aber auch der Fushimi-Inari.
Für öffentliche Bereiche ist die Zeit zwischen Sonnenaufgang und (sagen wir) 9 Uhr wirklich die beste Zeit, aber das ist schon hart :-D
Für Orte mit Öffnungszeiten ab 9 Uhr habe ich folgende Erfahrungen gemacht: direkt um 9 Uhr stehen schon die ersten motivierten Besucher vor den Toren. Wenn die durch sind, hat man meist Ruhezeit, bevor dann gegen 10 Uhr die ersten Reisegruppen erscheinen.
Ab 14 oder 15 Uhr kann man auch Glück haben, aber für Fotos sind dann die Lichtverhältnisse meistens schlecht.
…gerade im Urlaub ist alles vor 7 heftig. Zumal es nach wie vor Hotels gibt, die partout kein Frühstück vor 8 anbieten. So waren wir mal VOR dem Frühstück am Fushimi-Inari – hatte was von einer Pilgerfahrt ;-)
Nicht schlecht, würde mir wohl nicht passieren ;-) Liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass ich wegen längeren Aufenthalten nicht in Hotels gehe, sondern mir Monatsapartements suche. Muss mir mein Frühstück leider dann selber machen :’-(