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Der Nanzenji-Tempel im äußersten Osten von Kyoto begrüßt seine Besucher erstmal mit einem beachtlich weitläufigen, frei zugänglichen Areal. Hier stehen nicht nur das große Sanmon-Tor und die Hatto-Halle, sondern auch jede Menge Kirsch- und Ahornbäume! Im Frühling und Herbst ist die bäumliche Farbgebung hier eine Augenweide! Doch selbst das ist noch nicht alles. Die Tempelanlage wird zudem noch von einem gewaltigen Aquädukt aus Stein in einen Nord- und Südbereich geteilt und neben einem “inneren Tempel” (Oku-no-In) weiter hinten im Wald hat der Nanzenji auch drei wunderschöne Subtempel in direkter Nähe. Doch warum spricht Jakyo von einem Nanzenji-Paradox?
Nanzenji ist das südliche Ende des Philosophenwegs in Kyoto
Einer der berühmtesten Wege für das Anschauen der Kirschblüte im Osten von Kyoto. Die ganze Route erklärt und welche Tempel und Schreine entlang des Pfads liegen.
Nanzenji-Tempel
Außenbereich
Wie schon erwähnt, ist der Nanzenji recht groß. Zuerst betritt man ein weitläufiges Außenareal, auf dem auch das Sanmon-Tor zu finden ist.
Sanmon-Tor
Der obere Bereich des Sanmon ist zugänglich, kostet aber 500 Yen. Die Aussicht ist das aber wert.
Aquädukt
Läuft man am Sanmon vorbei Richtung Tempelgebäude, findet man auch das Aquädukt. Nicht übersehbar. Es führt sogar ein Weg auf das Aquädukt, allerdings ist der Weg oben verständlicherweise eingeschränkt.
Innenbereich
Der Innenbereich des Nanzenji besteht dann hauptsächlich aus Gärten, die mal mehr, mal weniger groß sind und durch überdachte Passagen miteinander verbunden sind. Hier und da ein Ausstellungsobjekt.
Oku-no-In: der innere Tempel des Nanzenji
Durchschreitet man das Aquädukt und steht an dessen Südseite — wo sich auch der Subtempel Nanzenin befindet — dann kann man einem Weg Richtung Westen folgen, vorbei am Subtempel Saishoin. Nach etwa 350 Meter und etwas Steigung kommt man am Oku-no-In an, der sich direkt neben dem Komagataki-Wasserfall befindet. Der Weg hierher ist nicht sonderlich anstrengend und aufgrund seiner Waldlage im Sommer etwas angenehmer als der Rest von Tokyo.
Wie auf den Schildern sehr deutlich gemacht wird, ist dieser Wasserfall ein Anlaufpunkt für das spirituelle Reinigungsritual namens takigyō, bei dem man sich — in einem weißen Gewand gekleidet — unter den Wasserfall stellt.
Subtempel des Nanzenji
Subtempel: 塔頭 – tatchū
Neben dem Besuch des Nanzenji sollte man dessen Subtempel auf keinen Fall auslassen! Der Name Subtempel tut den Tempeln ziemlich Unrecht, denn jeder für sich kann anderen Sehenswürdigkeiten ordentlich Konkurrenz machen. Zwar kostet jeder Subtempel separat Eintritt, aber mit jeweils 300 oder 400 Yen bleibt der Besuch aller Tempel bezahlbar. Konchiin überrascht den Besucher mit seiner stattlichen Größe, während der Tenjuan und Nanzenin mit ihren verwunschenen Teichen eine tolle Atmosphäre bieten!
Großer Vorteil: selbst in der Hochsaison, wenn der Haupttempel Nanzenji völlig überlaufen ist, geht es in den Subtempeln eher ruhiger zu.
Subtempel des Nanzenji mit zwei beeindruckenden Gärten, vor allem im Herbst.
Es gibt noch einen weiteren Subtempel, den Saishoin (auch: Kotokuan). Dieser befindet sich am Anfang des Weges zum Oku-no-In und ist aufgrund seiner etwas versteckteren Lage weniger besucht als der Rest des Nanzenji. Er ist zudem frei und kostenlos zugänglich! Auch wenn der Saishoin nicht sonderlich interessant ist, so bietet er gerade im Herbst ein paar schöne Anblicke, wodurch es zu dieser Zeit auch hier voller ist.
Das Nanzenji-Paradox
Jakyo ist sich bis heute nicht sicher, ob er im Nanzenji-Tempel irgendetwas Wichtiges übersehen hat, denn: Der Haupttempel selbst hat keinen besonderen Eindruck hinterlassen. Ganz im Gegenteil, die Gärten wirkten simpel und eher langweilig, von Highlights kann man nicht sprechen. Das führt uns zum Nanzenji-Paradox: im Umkreis des Nanzenji ist alles sehenswert, außer der innere Bereich des Nanzenji selbst!
Der Außenbereich mit dem Sanmon-Tor und dem Aquädukt. Der Weg zum Oku-no-In mit dem Komaga-Wasserfall. Die Subtempel Nanzenin, Tenjuan und Konchiin. Alles super, alles uneingeschränkt empfehlenswert, vor allem im Herbst.
Der Besuch des Nanzenji lohnt sich immer, nur den Nanzenji selbst kann man weglassen!
Jakyo-Bewertung
JAKYO
4
von 5
Nanzenji-Tempel
Weitläufiger Tempelkomplex mit beeindruckendem Stein-Aquädukt aus der Meiji-Zeit. Prächtige Frühlings- und Herbstfarben, dazu vier Subtempel.
Interessante Subtempel
Kommentar zur Bewertung
Der Haupttempel an sich konnte JAKYO nur wenig überzeugen. Die vier Sterne sind vor allem den Subtempeln zu verdanken.
Jakyo-Infos
Übersicht
Gebrauchsname: nanzenji 語南禅寺
Öffnungszeiten & Eintritt
※ Saisonal können die Öffnungszeiten um eine halbe Stunde abweichen.
※ Sofern nicht anders vermerkt: täglich geöffnet.