Vorgeschichte: Der Tee, und ich.
Meine Geschichte mit japanischen Grüntee ist ziemlich wechselhaft. Bis ich das erste Mal 2009 in Japan war, habe ich eigentlich nur Schwarztee getrunken – Grüntee war mir ziemlich suspekt. In Japan hatte ich dann erstmal grausige Erfahrungen mit diesem kalten Grüntee und Hojicha in PET-Flaschen. Das war vielleicht der einzige wahre Kulturschock, den ich hatte. Den Frieden mit Sencha und Gyokuro, also warmen Grüntee der besseren Klasse, machte ich dann 2009 im Senchado-Unterricht an der Doshisha Universität, auch wenn ich damals beileibe noch nicht als Teefanatiker bezeichnet werden konnte.
Kurz bevor ich wieder nach Deutschland zurückgeflogen bin, machte mir eine Freundin vom Kenrenkai folgendes Geschenk: Hojicha-Teeblätter von Ippodo. Damit hatte ich endlich den Namen von dem kalten braunen Gesöff, was mir bisher so grausig erschien – und machte in Deutschland dann die Entdeckung, dass Hojicha heiß gar nicht mal so schlecht ist. Ach ja, und meine Zeit als Ippodo-Anhänger fing damit auch an.
Zwischen Oktober 2009 und August 2010 mutierte ich in Deutschland dann vollends zum Teefanatiker, was ich bei meinem zweimonatigen Aufenthalt in Japan August und September 2010 richtig auslebte. Ich fing auch an, mich mehr mit dem Thema zu beschäftigen, auch an der Universität Tübingen. Daraus wurde dann der Entschluss, meine Masterarbeit mit der Urasenke in Verbindung zu bringen und bei meinem einjährigen Aufenthalt 2011/12 bei der Urasenke selber Unterricht im Chado zu nehmen.