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Jakyo mal wieder in Japan. Warum nie wieder Lufthansa? Die Welt ist ein Dorf. Die ersten Tempel.
Lese auf JAKYO:
Reise nach Japan im Herbst 2022
Übersicht der Reise nach Japan im Herbst 2022 / November und Dezember
12. November: Ankunft
…Verspätung über Verspätung
Sollte Pünktlichkeit im Ausland immer noch als deutsche Tugend gelten, so wäre mir das unerklärklich. Zwei der prägendsten deutschen Unternehmen, die Deutsche Bahn und Lufthansa, sind in der Hinsicht absolut untugenhaft. Die Lufthansa hat es geschafft, sich bei zwei von zwei Flügen zu verspäten und beim zweiten Flug nach Tokyo so eine Verspätung zu bewerkstelligen, dass selbst zwei Stunden und dreißig Minuten Umsteigezeit für den Anschlussflug nach Osaka nicht ausgereicht haben. Angefangen hat es wetterbedingt von Stuttgart nach Frankfurt mit knapp 15 Minuten Verspätung. Schon das bedeutete, dass Jakyo in Frankfurt zum nächsten Abfluggate hetzen musste. Fünf Minuten vor Boardingzeit angekommen erfährt man dann, dass der Flug ebenfalls etwa 15 Minuten Verspätung hat. Daraus sind dann geschlagene 1 1/2 Stunden geworden, bevor man überhaupt ins Flugzeug einsteigen durfte. In Tokyo hat dann das Gepäck eine gefühlte Ewigkeit gebraucht. Der Anschlussflug nach Osaka Itami war damit nicht mehr zu schaffen. Glücklicherweise war im nächsten Flug aber noch Platz frei und die Umbuchung war kosten- und problemlos. Übrigens galt das auch für die Einreise nach Japan mit dem neuen Visit Japan Web und Fast Track, dazu mehr hier:
Lese auf JAKYO:
Einreise nach Japan mit Visit Japan Web und Fast Track
Praktischer Erfahrungsbericht mit dem neuen Fast Track zur Einreise nach Japan im November 2022.
Haneda und Weiterflug? Macht keinen Spaß
Jakyo möchte sich noch kurz im Detail zum Thema Flughafen Haneda und innerjapanischen Weiterflug äußern. Wer international im Haneda Terminal 3 ankommt und danach ein innerjapanisches Ziel ansteuern möchte, dessen Gepäck wird nicht automatisch durchgecheckt, egal ob der Weiterflug von derselben Airline bedient wird oder nicht. Direkt nach der Einreisekontrolle bekommt man sein Gepäck, mit dem man gleich auch durch den Zoll muss.
Jetzt kommt ein entscheidender Punkt: die Airlines ANA und Nippon Airways haben in der Nähe kleinere Schalter, an denen man sein Gepäck für den Weiterflug wieder aufgeben kann. Andere Airline? Pech gehabt. Ankunftsflug hat sich verspätet? Auch Pech gehabt, Schalter wird geschlossen, wenn der Flug nicht pünktlich ankommt. Wir hatten Pech wegen Flugverspätung und mussten so ganz manuell mit Gepäck von Terminal 3 zu Terminal 2 mit dem Bus.
Langstreckenflug Lufthansa? Macht auch keinen Spaß
Zum Langstreckenflug Frankfurt-Tokyo mit Lufthansa: Jakyo hatte die leise Hoffnung, dass wenigstens Tokyo mit modernen Maschinen bedient wird, aber nein. Wie beim Flug nach Kansai handelt es sich bei der Maschine um ein älteres Modell mit diesen schwerfälligen Touchdisplays. Immerhin wurde die Filmauswahl erweitert, teilweise sogar recht aktuelle Blockbuster. Macht mit dem schlechten Dispay aber nur mäßig Spaß. In Sachen Kopfhörer gibt es nur den alten Doppelklinkenanschluss und entweder hat man selber einen Adapter dabei für die eigenen Kopfhörer oder man verwendet die bereitgestellten, aber grauenhaften Kopfhörer, die den Flugzeuglärm in keinster Weise ausblenden. Einen USB-Anschluss zum Laden gibt es aber überraschenderweise (Unterseite Armlehne). Das Essen war solide und es wird endlich mehr Wasser ausgeteilt als früher. Zweimal sogar eine kleinere 300 ml Wasserflasche. Die Beinfreiheit in der Economy Class ist für größere Menschen aber eine Katastrophe.
Die Jakyo-Empfehlung bleibt aber KLM, keine Frage.
Die größte Lücke im Zeitplan (ganze drei Stunden) gab es eigentlich zwischen der Landung in Osaka und der Taxifahrt nach Kyoto, denn die abgebauten Kapazitäten wegen der Pandemie sind überall noch zu spüren. Die Taxifahrt war mit MK Taxi geplant, dessen Sammeltaxis aktuell nur alle drei Stunden fahren. Ursprünglich war die Landung in Osaka für kurz vor 14 Uhr geplant. Für die nächste Abfahrt des Taxis um kurz nach 14 Uhr hätte das aber nicht erreicht, deswegen musste die nächste Fahrt um 17:30 Uhr reserviert werden. Das hat Jakyo dann deutlich knapper als erwartet geschafft, mit der Landung um kurz vor 16 Uhr. Die Ankunft in Kyoto bzw. dem Vorort Muko gegen 19 Uhr Ortszeit war damit trotz der widrigen Umstände aber nach Plan, wenn auch nervenaufreibender — Reisezeit insgesamt war etwa 26 Stunde, neuer persönlicher Rekord und wie auch Lufthansa nie wieder. Der restliche Abend bestand dann nur noch Abendessen und einer sehr ausgedehnten Session im Onsen bzw. Supersento Tenzan no Yu.
13. November: Tenjuan und Osaka
Am nächsten Tag ging es dann schon recht früh los. Da Jakyo schon etliche Herbstbilder u.a. auf Instagram gesehen hat, ging es zuerst zum Tenjuan, ein Subtempel des Nanzenji. Hier ist die Herbstfärbung schon in voller Pracht, während es im restlichen Kyoto gerade erst so langsam anfängt. Jakyo ist kein großer Fan des Nanzenji, aber alle Subtempel davon sind wundervoll.
Zum ersten Mal ist hier das kleine Smartphone-Gimbal Osmo Mobile 6° zum Einsatz gekommen. Die Ergebnisse sind beeindruckend! Klar sind die Videos dann keine Profiaufnahmen und man hat nur geringe Möglichkeiten zur Nachbearbeitung, aber der geringe Aufwand und die Leichtigkeit bei der Anwendung gleichen das mehr als aus. Halbwegs aktuelle Smartphone-Kameras liefern auch überzeugende Qualität für Youtube ab. Schwierig wird es nur dann, wenn man gleichzeitig Videos und Fotos mit der Spiegelreflexkamera machen möchte, das beißt sich etwas. Jakyo muss zugegeben, dass es aktuell mehr Spaß macht, mit dem Gimbal und Smartphone Videos und sogar Bilder aufzunehmen als mit der schweren Spiegelreflex. Es ist einfach leichtgängiger, eine willkommene Abwechslung.
Mittags ging es dann nach Osaka, um zuerst eine japanische Freundin zu treffen. Gemeinsames Ziel war die Einkaufsmall Nanpa Parks, die bekannt für ihren Park auf dem Dach ist. Architektur in japanischen Großstädten ist einfach faszinierend.
Kurz vor dem Abflug nach Japan hat uns eine deutsche Freundin kontaktiert, die vor einer Weile der Arbeit wegen in die USA umgezogen ist — ohne zu wissen, dass wir an dem Wochenende nach Japan fliegen. Sie sei an dem Wochenende dank einer Konferenz das erste Mal in Japan. Ob Jakyo nicht irgendwelche Tipps zum Anschauen hätte. Tipps? Pustekuchen! Wir treffen uns gleich direkt vor Ort. Zufälle gibt es. Daraus wurde das Abendprogramm: die Ausgehviertel Dotonbori (Google Maps) und Shinsekai (Google Maps). Für Letzteres waren wir leider etwas zu spät dran. Es war schon relativ ruhig und zusätzlich wird der dazugehörende Tsutenkaku-Tower gerade renoviert und ist ohne Beleuchtung. Das Besondere an Shinsekai ist, dass es hier zumindest früher sehr verrückt zuging, mit dem Spruch, wer hier betrunken landet, hat das Gefühl, in einer neuen Welt aufzuwachen. Das bedeutet nämlich der japanische Name Shinsekai: neue Welt. Sehr spät ging es dann totmüde zurück nach Muko und direkt ins Bett.
14. November: Bergtempel und endlich mal Pause
Wieder sehr früh ging es los. Die ersten zwei Ziele des Tages waren die etwas außerhalb liegenden Bergtempel Yokokuji und Yoshiminedera. Die Randlage im Westen von Kyoto bedeutet allerdings, dass hier keine Busse verkehren und man entweder mit dem ein Auto oder Taxi anreisen muss. Im eigenen Fall war es ein ausgeliehenes Auto. Im Yokokuji ist die Herbstfärbung noch sehr in den Anfängen, im Yoshiminedera schon deutlich fortgeschrittener. Hier hat Jakyo eine interessante Erklärung eines Mönches gehört: Für den Yoshiminedera wird bereits volle Herbstfärbung bzw. beste Zeit zum Anschauen migoro 語見頃 verkündet, aber neben Rot und Orange ist Grün immer noch deutlich präsent. Das ist wohl der Lieblingszustand der Mönche, wenn alle Farben zu sehen sind. Fotografie und auch Instagram prägen aber eher die spätere Phase, wenn die Farben Rot und Orange vorherrschen.
Auf dem Rückweg hatte Jakyo dann seine erste eigene Fahrerfahrung mit dem Auto in Japan. Auch als erfahrener Fahrer ist das Fahren in Japan wegen Linksverkehr und Sitz auf der rechten Seite sehr gewöhnungsbedürftig, die Blickgewohnheiten sind halt exakt spiegelverkehrt. Abgesehen davon aber bei ausreichend Selbstvertrauen kein großes Problem. Gegen Mittag ging es zur Basis in Muko zurück und der Rest des Tages wurde spontan zu einer Mischung aus Ausruhen, diversen Erledigungen und Planung der nächsten Tage umgewandelt.
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Es ist passiert: Wieder in Deutschland. Der Sonntag nach dem Rückreise-Samstag. Zeit für die letzten Beobachtungen und was in vorherigen Berichten vergessen wurde.
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Alles beim Alten, Touristenflut in Kyoto. Kurzbesuch in Tokyo. teamLab. FujiQ. Shinkansen.
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Erstaunlich warmes Wetter im November. Tourismus in Kyoto aktuell. Japan und Masken. Sightseeing aktueller Stand.
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Reise nach Japan im Herbst 2022
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