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Es ist passiert: Wieder in Deutschland. Der Sonntag nach dem Rückreise-Samstag. Zeit für die letzten Beobachtungen und was in vorherigen Berichten vergessen wurde.
Invasion durch Skyn… Bezahlautomaten
Auffällig geworden sind die inzwischen nahezu überall präsenten Bezahlautomaten im Raum Kyoto, die man allerdings schon vor Corona hier und dort sehen konnte. Häufig gibt man sein Geld nicht mehr einem Kassierer – dessen Aufgaben nur noch das Einscannen der Waren ist – sondern wählt an einem Automaten aus, wie man bezahlen möchte und vollzieht den Akt entsprechend. Gerade in Konbinis waren diese Automaten 2019 noch selten anzutreffen, nun gibt es sie fast überall.
Die japanische Kleidungsfirma Uniqlo hat in ihren größeren Filialen besonders komfortable Automaten: man legt alle Waren in einen bestimmten Bereich, startet den Automaten, der alle Waren in dem Bereich erfasst und anschließend bezahlt man. Bequemer geht es kaum. Wenn dann auch noch 10 dieser Automaten bereitstehen, wird man wohl nie in einer Warteschlange stehen.
Corona: Fiebermesser und Desinfektion überall
Coronabedingt gibt es wirklich, wirklich, zu 99,9 % an jedem Eingang einen Fiebermesser und Spender für Desinfektionsmittel. Letzteres wird auch rege in Anspruch genommen, auch wenn das bei einer Einkaufstour mit häufigen Gebäudewechsel zu extrem trockenen Händen am Ende des Tages führt. Die Fiebermesser werden von – sagen wir mal – minimum 70 % aller Passanten ignoriert. In 99 % der Fälle wird die Nutzung der Fiebermesser und Spender sowieso nicht überwacht. Die restlichen ein Prozent schlagen dann aber wie ein Ziegelstein ein und bringen einen ordentlich aus dem Rythmus.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Es wird auf typisch japanische Art und Weise viel für das lokale Sicherheitsgefühl getan. Jede Maßnahme wird angeboten, unabhängig vom Nutzen. Und doch steht man dann dicht an dicht gedrängt in der vollen Bahn oder Bus oder ohne Maske massenhaft nackt im Onsen. Aktuell schaut Japan mit einer Wocheninzidenz von 660 eher neidisch auf Deutschland mit 220. Die Maske hat lange Zeit den Krieg gegen Corona geführt, doch zu Ende bringen wird ihn nur eine ausreichend hohe Impfquote.
Vom Flughafen zur Unterkunft…
Auf die ständige Frage, wie man nach der Ankunft an einem der Flughäfen von Osaka (Itami oder Kansai International) nach Kyoto kommt, gibt es mehrere Antworten, die Jakyo schon ausführlicher beantwortet hat. An dieser Stelle möchte Jakyo nochmal auf die Bequemlichkeit der MK-Großraum- und Sammeltaxis hinweisen, die zwar insgesamt die teuerste Variante darstellen, aber dafür einen nicht zu ignorierenden Komfort bieten. Für eine Taxifahrt ist MK-Taxi sogar noch vergleichsweise günstig: Vier große Koffer, zwei Personen und eine Fahrtzeit von etwas über eine Stunde nach Kyoto direkt vor die Hoteltür Komplettpreis für um die 9000 Yen ist unschlagbar (Hinfahrt mit zwei großen Koffern etwa 7000 Yen). Keine Sorgen um Sitzplätze, kein Umsteigen, kein Gedränge, keine Treppen.
…und Flugverkehr allgemein
Es läuft zwar alles wieder an nach der langen Corona-Zwangspause, aber man merkt schnell, es läuft alles noch nicht so rund. Wer direkt in die Region Kansai nach Osaka fliegen möchte, der kann das aktuell in großen Teilen nur über den Umweg Tokyo machen. Itami und Kansai International werden von Europa aus kaum noch direkt angeflogen und über Paris Charles de Gaulle möchte nun wirklich niemand fliegen ;-) Was Jakyo zum eigentlich Punkt bringt: die Umsteigezeit in den interkontinentalen Hauptflug sollte nach Möglichkeit großzügig geplant werden. Rein aus der jetzigen Erfahrung wären drei Stunden als Puffer das sichere Minimum. Denn…
Hinflug:
Stuttgart:Frankfurt ➔ Frankfurt:Haneda (Tokyo) ➔ Haneda:Itami (Osaka)
Rückflug:
Itami:Haneda ➔ Haneda:Frankfurt ➔ Frankfurt:Stuttgart
…die fett markierten Flüge hatten Verspätung, ganze 50 %! Den Flug von Frankfurt nach Haneda haben wir nur erwischt, weil dieser Flug ebenfalls eine Verspätung hatte. Der Rückflug sollte ursprünglich über München gehen, aber da der Zubringerflug nach Haneda Verspätung hatte, konnten wir den 11-Uhr-Flug nach München nicht mehr erreichen. Zunächst hieß es, wir können den 21-Uhr-Flug nach Frankfurt nehmen. Doch plötzlich ging alles sehr viel schneller: Wir konnten auf den 12-Uhr-Flug nach Frankfurt umgebucht werden! Es folgte ein Speedrun mit erneuter Gepäckabgabe, Sicherheitskontrolle und Erreichen des Gates, wo wir allerdings noch eine recht lange Schlange für das Boarding vorfanden. Kleiner Vorteil des Ganzen: Jakyo und Begleitung wurde auf zwei Sitzplätze mit minimal mehr Beinfreiheit gesetzt. Ob man dafür aber regulär einen heftigen Aufpreis bezahlen möchte? Fraglich.
Im Speziellen wird Jakyo den Flughafen Haneda in Zukunft meiden, wenn es nicht der Zielflughafen ist. Für den Anschlussflug von International auf National oder andersherum muss man nämlich das Terminal wechseln. Jedes Terminal ist hier ein eigenes Gebäude, die durch Busverkehr miteinander verbunden sind – Haneda ist riesig. Noch dazu gibt keinen automatischen Gepäcktransfer. Man bekommt sein Gepäck, fährt damit zum anderen Terminal und gibt es dort erneut auf. Nach 14 Stunden Flug macht das keinen Spaß. Außer man fliegt mit ANA oder JAL und dann auch nur wenn der Flug rechtzeitig ankommt – denn diese zwei japanischen Fluggesellschaften haben am internationen Terminal einen kleinen Schalter zur erneuten Gepäckaufgabe.
Im Allgemeinen ist es interessant zu sehen, dass es an japanischen Flughäfen nicht vorgesehen ist, dass Fluggäste selbstständig umsteigen. Beim Ausstieg aus dem Flugzeut wartet immer eine kleine Schar weiblicher (100 %) Flugbegleiterinnen, die das Umsteigen koordinieren. Teilweise wird man dann durch “Geheimwege” zum neuen Gate bugsiert. Sonst ist man es ja eher gewohnt, selbstständig zum nächsten Gate zu latschen schnell zu gehen zu hetzen.
Der internationale Checkout am Flughafen Haneda war dafür denkbar einfach. Auf den Ausreisewilligen wartet ein elektronisches Gate, an dem man zuerst seinen Pass scannen lässt (hat geschlagene 30 Sekunden gedauert, eine halbe Ewigkeit voller Unsicherheiten bei so etwas) und anschließend noch das Gesicht abgeglichen wird. Interessanterweise war die Gesichtserkennung in dem Moment erfolgreich, in dem Jakyo gerade noch dabei war, die Gesichtsmaske abzunehmen – die aber definitiv noch drauf war. Muss wohl an den schönen Augen gelegen haben. Für den Fall, dass etwas nicht klappt, steht zur Sicherheit ein Beamter in der Nähe.
Zum Schluss
Good Cold Germany
Anfang Dezember wurde es mit kleineren Ausnahmen deutlich kühler in Kyoto, aber heilige Kässpätzle, kein Vergleich zu Deutschland! Jakyo hatte zwar eine Winterjacke dabei, deren Mitnahme in Japan bereut wurde (zu warm), sich aber allein bei der Rückreise mehr als rentiert hat. 15 Grad in Kyoto, maximal 0 Grad jetzt am 11. Dezember in Deutschland. Man könnte sich direkt wieder in den Flieger setzen und umkehren.
Zurück am heimischen PC konnte sich dieser gleich als zusätzliche Heizung in Stellung bringen. Mehr als 2300 Bilder von der Spiegelreflexkamera, 1200 vom Smartphone und über 150 Videodateien wollten übertragen und verarbeitet werden. CPU und RAM waren eine Weile bei 100 % beschäftigt.
Der Plan sieht vor, zunächst die Artikel zur Kyushureise zu veröffentlichen. Jakyo bittet noch um etwas Geduld.
Was war das letzte Essen in Japan?
Überraschenderweise nicht wie die letzten Jahre Tonkatsu, sondern erfreulicherweise Ramen von Shinpuku Saikan!
Was wird vermisst?
Abgesehen vom Essen vermisst Jakyo tatsächlich das 49 Grad heiße Wasser des Onoaida-Onsen auf Yakushima. Auf Yakushima selbst mit seinen 19 Grad an dem Tag war das Gefühl jedoch ein völlig Anderes.
Random Fun Fact
Mit eigenen Augen gesehen: im Yodobashi Camera in Kyoto gibt es die Playstation 5 in Hülle und Fülle. Es sollte absolut unpassend sein, es hier zu sagen, aber nach einem kurzen Check auf Amazon Deutschland… Only in Japan!
Allen, die noch auf der Jagd nach einer PS5 sind, an dieser Stelle noch viel Erfolg!
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