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Das Mifune Matsuri (“Fest der drei Boote”) hat seinen Ursprung in der Heian-Zeit (794-1192), als der Kaiserhof Ausflüge nach Arashiyama machte und dort am See verweilte. Heute wird das Fest vom Kurumazaki-Schrein (車折神社) ausgerichtet, weshalb das Fest heutzutage dort mit Gebeten anfängt. Der Kurumazaki-Schrein ist vor allem für Künste wie Tanz und Musik zuständig.
Über das Mifune Matsuri
Das Mifune Matsuri läuft folgendermaßen ab: der Schrein wird durch eine Art Schreinboot repräsentiert, während verschiedene andere Gruppen mit länglichen Holzbooten um das Schreinboot herumfahren. Die jeweiligen Boote gehören alle einer bestimmten Gruppe an, oft Tänzer oder Musiker. In einer bestimmten Reihenfolge legen die Gruppenboote nun an dem Schreinboot an und bitten mit einer Tanz- oder Musikaufführung um die Gunst der Gottheiten. Nach der Aufführung werden aus dem Schreinboot stilecht mit Angel und Eimer Talismane überreicht und wenn alle durch sind, ist das Fest zu Ende.
Ich selber hatte Glück, dass ich durch eine Absage selber auf eines der teilnehmenden Holzboote durfte. Das hat mir zwar klasse Bilder eingebracht, aber ebenso sehr hat es das Fotografieren erschwert, ganz zu schweigen vom Video drehen. Leider durften zur Zeit des Festes ebenso die blauen 2-Mann-Touristenboote rumschwimmen, was wirklich störend war.
Abstecher ins Teehaus
Bevor es allerdings zum Fest ging, gab es erst einmal einen Abstecher in ein Teehaus. Dort hatten wir das Glück, einer Maiko namens Mamemaru (豆丸 … “Bohnenrund”!!) zu begegnen.
Durch geschicktes Timing konnten wir diese Maiko dann auch bis zum Anlegeplatz der Boote stalken.
Der Festakt
An der Anlegestelle war auch schon ordentlich etwas los, vor allem da noch Erinnerungsfotos geschossen werden mussten, bevor man ablegte.
Die Lange-Hüte-Fraktion machte auch ihre Aufwartung.
Die Boote wurden vorbereitet und der Ablauf nochmal abgesprochen…
…das Schreinboot drehte schon seine Runden…
(später konnte ich aus direkter Nähe ins Schreinboot fotografieren)
…und für den Rest ging es dann auch los.
Es gab zwei spezielle Boote, jeweils mit Drachen- und Phönixkopf. Auf diesen beiden Booten wurden durchgehend klassische Tänze und Musik aufgeführt – siehe das erste Video unten. Schade, dass es kein echtes Wikingingerboot gab. Eventuell eine Art, das Fest zu internationalisieren? Genügend Frauen und Alkohol waren schließlich zum plündern verfügbar.
Derweil drehten die verschiedenen Boote ihre Runden.
Unglaublich, ein Boot mit Teezeremonie an Board? Vermutlich die Gruppe der Teeschule Urasenke, die ich auf der Teilnehmerliste gesehen habe.
Hier wurde dann auch wieder die Maiko gesichtet, sympathischerweise mit Bierdose.
Die Sache mit den Fächern
Eine weitere Besonderheit des Festes war es, dass nach der Aufführung vor dem Schreinboot vom jeweiligen Boot gebrauchte Fächer ins Wasser gelegt worden sind, die dann von allen anderen begeistert aus dem Wasser gefischt worden sind.
Notfalls auch gekonnt mit Schirm…
…oder direkt ans Ufer geschmissen.
…und der liebe Sake
Schon am Anfang fiel mir auf, dass es auch ein “Sakeboot” (Sake = Japanischer Reiswein) gab.
Offiziell war das Essen und Trinken auf den Booten verboten, aber hey, dass soll ja niemanden davon abhalten, nach der Aufführung des eigenen Bootes das Sakeboot zu entern, um kostenlos Sake abzustauben, nicht wahr? Das verbotene Essen hatten wir übrigens schon direkt nach dem Ablegen verzehrt, soviel dazu.
Videos
Aufführung der klassischen Tänze und Musik auf dem Drachen- und Phönixboot.
Die Tanzaufführung des Bootes, auf dem ich netterweise mitfahren durfte.
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Gebrauchsname: mifune matsuri 語三船祭