Inhalt
Der Taizoin nimmt im Tempelkomplex eine besondere Stellung ein. Würde man zum Beispiel gefragt werden, ob der Tempelkomplex Daitokuji eine Art Aushängeschild unter seinen Subtempel hat, dann wäre die Antwort wohl nicht so klar wie beim Myoshinji. Hier ist es eindeutig der Taizoin. Es passiert selten, dass ein Tempel den Besucher so dermaßen überrascht wie hier, denn nach einer Weile fühlt man sich wie in einem Kaninchenbau: die Wege führen immer weiter hinein und irgendwann ist man sich nicht mehr sicher, ob man jemals bis zum Ende kommen wird.
Diese überraschende Weitläufigkeit macht diesen Subtempel aber zu einer gravierenden Ausnahme in Sachen “Tempelkomplexe und deren Subtempel”: der Taizoin ist absolut nicht für Regentage geeignet, da man fast nur durch Gartenanlagen spaziert. Diese lohnen sich dafür umso mehr.
Haupttempel: Myoshinji
Taizoin-Tempel
Geschichte
Das Taizō-in wurde im Jahr 1404 vom dritten Oberhaupt des Myōshin-ji, Muin Sōin (無因宗) als einer der 46 Untertempel des Myōshin-ji gegründet. Die ursprüngliche Anlage ging im Ōnin-Krieg verloren, die heutigen Gebäude wurden nach 1600 erbaut.
Man betritt es von Osten her durch das einfache Tempeltor (山門, Sanmon) im Yotsuashi-Stil, passiert ein kleines Gebäude und das Gebäude mit Küche und Speisesaal (庫裏, kuri) und gelangt zur Haupthalle, die zugleich Abtresidenz (Wichtiges Kulturgut Japans) ist. Verehrt wird der Tempelgründer Muin. Im Norden schließt sich an die Abtresidenz der Arbeits- und Empfangsraum des Abts (書院, shoin) an, zu dem auch ein Raum für die Teezeremonie mit dem Namen Kakoi-no-seki (囲いの席) gehört. Letztere beiden Räume sind gewöhnlich nicht der Öffentlichkeit zugänglich.
An die Abtresidenz schließt sich im Westen ein kleiner Steingarten an, im Süden erstreckt sich ein ausgedehnter Wandelgarten.
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Rundgang
Die erste eigentliche Überraschung für den Besucher kann man direkt am Eingang finden. Es ist das Eingangstor selbst. Auch wenn es zunächst nicht danach aussieht, weil solche Tore normalerweise eine ganze Ecke größer sind, aber… das Eingangstor des Taizoin ist tatsächlich ein Sanmon-Tor, in einer deutlich kleineren Variante. Solche Sanmon-Tore sind eher typisch für Residenzen reicher Bürger – die großen sind dann doch wieder zu teuer für Privatleute.
Direkt neben der Verkaufsstelle für den Eintritt sind noch typische Tempelhüte und -sandalen aufgehängt. Anschließend geht es über einen schmalen Pfad zum Hojo.
Hojo und Motonobus Garten
Man betritt das Hojo durch einen speziellen Eingangsbereich (ohne Bild), der als wichtiges Kulturgut registriert ist. Blickt man zum Dach hinauf, merkt man schnell den Unterschied zu ähnlichen Eingangsbereichen: das Dach hat eine eckige Form, keine abgerundete. Es passiert leider schnell, durch den Eingang zu gehen, ohne die besondere Form des Dachs zu bemerken.
Der erste Anblick des Hojo bzw. dessen steinernen Vorgarten dürfte etwas ernüchternd ausfallen, ist die Seite, die man zuerst sieht, doch sehr simpel gehalten. Davon darf man sich allerdings nicht täuschen lassen, denn wirft man einen Blick um die Ecke, zeigt der Hojo-Garten mit seinen Tsukubai (Wasserbecken) seine wahre Schönheit. Dieser Zengarten wurde von Kano Motonobu entworfen und trägt daher den Namen motonobu no niwa 元信の庭.
Im Gang des Hojo wird auch das Bild einer Zenaufgabe ausgestellt, die sich um das Fangen eines Wels mit einer Kürbisflasche dreht. Dieses Bild ist auch als Nationalschatz registriert, weshalb es sich hier um eine Kopie handelt.
Anschließend geht es über einen weiteren Pfad zu zwei weiteren Gartenanlagen, die sicherlich auch das Highlight des Taizoin sind.
Garten Inyo no Niwa
Direkt nach Durchschreiten des kleinen Tores befinden sich links und rechts zwei Steingärten, die zusammen inyō no niwa 陰陽の庭 genannt werden. Diese beiden Gärten symbolisieren Dualismus, oder wahrscheinlich bekannter: Yin und Yang. Links vom Tor mit dem helleren Kies ist der Garten yō no niwa 陽の庭 (Yin), rechts mit dem dunkleren Kies befindet sich der in no niwa 陰の庭 (Yang).
Die beiden Gärten sind mit einen Benishidare-Zakura (Kirschbaum, ohne Bild) angeordnet. Man sagt, eine besonders sehenswerte Ansicht im Taizoin ist die der Kirschblüten vor dem dunklen Kies des In no Niwa im April. Vor allem, wenn die Blätter der Kirschblüten anfangen zu fallen.
*hüstel* …eine vollständige Fotografie vom In no Niwa wird sicherlich irgendwann folgen… Ebenso vom Eingangsdach des Hojo, des Benishidare-Zakura usw. usf.
Garten Yokoen
Hat man den Inyo no Niwa hinter sich gelassen, wird es wieder weitläufer. Man befindet sich nun im “Garten der bleibenden Dürfte”, dem yokōen 余香苑. Ein schöner Kontrast zum voherigen Steingarten, hat man es hier nun mit einem Pflanzen- und Teichgarten zu tun. Hier gibt es verschiedene Dinge zu entdecken. Auf halben Weg zum Teich befindet sich eine Wasserharfe, auf japanisch Suikinkutsu, die mittels Wassertropfen in ein unterirdisches Becken eine Melodie erzeugt (siehe Video weiter unten). Die nächste Station ist der Souvenirshop, dahinter liegt das etwas größere Daikyuan, ein traditionelles Rasthaus, in dem man auch Tee trinken kann. Am Ende des Pfades gibt es Bänke, auf denen man die Gartenlandschaft genießen kann. Schönerweise auch abgeschirmt von der Sonne.
Der Yokoen-Garten wurde 1963 entworfen. Bemerkenswert ist die leichte Steigung des Gartens, vor allem in Relation zu seiner Weitläufigkeit, die einen schnell vergessen lässt, dass man sich eigentlich noch in einer Großstadt befindet.
Videos Taizoin
Suikinkutsu / Wasserharfe
Die Gärten Inyo no Niwa und Yokoen
Zu sehen ist, wie der dunkle Steingarten “In no Niwa” gerecht wird und so die typischen Wellenform erzeugt. Das wird von einem Tempelarbeiter im typischen Arbeitsoutfit erledigt, “samue” genannt. Anschließend (0:54) geht es weiter zu einem kleinen Panorama in den direkt dahinter liegenden Garten Yokoen.
Jakyo-Bewertung
JAKYO
4.5
von 5
Taizoin-Tempel
Taizoin, ein Subtempel, der absolut zu Recht das Aushängeschild des Myoshinji-Tempelkomplex ist.
Steingarten und Teichanlage.
Das ganze Jahr über offen für Besucher.
A rich, salty, and steaming bowl of noodle soup, ramen has become an international symbol of the cultural prowess of Japanese cuisine. In this highly original account of geopolitics and industrialization in Japan, George Solt traces the meteoric rise of ramen from humble fuel for the working poor to international icon of Japanese culture.
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Jakyo-Infos
Übersicht
Gebrauchsname: taizōin 語退蔵院
Nationalschätze | 国宝 kokuhō
Wichtige Kulturgüter | 重要文化財 jūyō bunkazai
- Hojo und dessen Eingangsbereich mit Dach
- Verschiedene Schriftstücke
Ort von landschaftlicher Schönheit | 名勝 meishō
- Gartenanlage Yokoen und Inyo no Niwa
Öffnungszeiten & Eintritt
Zusätze für alles, Öffnungszeiten, Preise etc.
500 YenTäglich, 9.00 bis 17:00 Uhr