Zusammenfassung der Flugerfahrung mit Turkish Airlines. Die Plus- und Minuspunkte von Kyoto im März. Die ersten vier Tage in Kyoto.
Flug mit Turkish Airlines
Am 05. März abends ging es mit der Fluglinie von Stuttgart aus los, über Istanbul nach Osaka KIX. Doch bevor es tatsächlich losging, ist eine Sache bereits negativ aufgefallen: Trotz des relativ hohen Preises (knapp über 1000 Euro) wurde man für jedwede Sitzplatzänderung mit etwa 30 Euro noch zusätzlich zur Kasse gebeten, sogar beim Online-Checkin – was früher in der Regel kostenlos war. Es wird wirklich versucht, bei jeder Gelegenheit noch etwas herauszuquetschen. Jakyo hat auch diesbezüglich auch schon von Fällen gelesen, bei denen Gruppen trotz gemeinsamer Buchung nicht nebeneinander platziert wurden.
Für eine Person mit 188 cm Größe und langen Oberschenkeln war der dreistündige Flug nach Istanbul in der Holzklasse nicht gerade angenehm. Die Beinfreiheit war derart knapp bemessen, dass die Knie die ganze Zeit den Vordersitz berührten. Kein Vergleich zu Qatar Airlines vom September 2024. Auf dem elfstündigen Flug Langstreckenflug nach Osaka wurde es nur geringfügig besser. Hier war der Sitz dafür komfortabler als auf dem Langstreckenflug von Doha nach Osaka, der merkwürdig hart und unbequem war. Die Kopflehnen gehörten auf beiden Flügen zu den Besseren, denn die Flügel ließen sich individuell einstellen / recht stark einknicken. Das half Jakyo – der sonst kaum schlafen kann im Sitzen – ganze acht von elf Stunden Flugzeit zu verschlafen! Zwar kein himmlischer Schlaf, aber Schlaf ist manchmal einfach nur Schlaf.
Das Entertainmentsystem war modern (nach Istanbul etwas weniger), mit einer großen Auswahl an Filmen, auch aktuellen. Mit der vorhanden USB-Büchse (USB-A und -C) kann man seine Geräte laden.
Das Flugzeugessen von Turkish Airlines war sehr solide, vielleicht sogar das Beste bisher. Keine minced-beef-Orgie mehr, wie noch 2015. Auf dem Flug nach Istanbul gab es gewürzte Rindfleisch-Hackfleischrollen mit Käse, Bohnen und Reis, oder alternativ grüne Nudeln mit Käse. Dazu Hummus, Brötchen und eine Süßspeise. Auf dem Flug nach Osaka gab es Mac&Cheese-Nudeln, Chicken Burger und dann noch Rührei mit Spinat vor der Landung in Osaka – dazu Salat, Brötchen und Joghurt. Nur der Chicken Burger (eigentlich nur das Patty) hat keine Begeisterung ausgelöst, der Rest hat für Flugzeugverhältnisse sehr gut geschmeckt.
Der Umstieg in Istanbul ist aktuell wieder mit einer längeren Strecke von etwa 20 Laufminuten verbunden, der Großteil davon ohne Förderbänder. Der Flughafen wurde zwischenzeitlich wohl renoviert, alles wirkt sehr neu, einladend und modern – vor allem dank seiner unglaublich zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants. Das Flughafenpersonal hingegen ist aber stellenweise unnötig ruppig.
Über die Vor- und Nachteile eines Flugs mit Qatar Airways über Doha. Bustour in derselbigen. Warum die Entscheidung, Kyoto im Sommer zu besuchen, eindeutig richtig war und immer noch ist.
Letzter Kommentar zum Flug: Die Nachtlandung in Istanbul ist wunderschön!
Landung in Osaka, Einreise
Wie mit der Landung am 06. März abends erwartet, war die Einreiseschlange sehr kurz – Jakyo hatte nur vier Personen vor sich am Schalter. Mit der Vorbereitung mittels Visit Japan Web hat das Einreiseprozedere am Schalter wohl keine zwei Minuten gedauert – kurzes Hallo, QR-Code scannen, Zeigefinger scannen, Bild machen, fertig. Das Gepäck hat auch nicht lange auf sich warten lassen, womit Jakyo wohl insgesamt seine schnellste Einreise nach Japan jemals hatte. Noch schnell das Haruka-Ticket gekauft und ab nach Kyoto.
Praktischer Erfahrungsbericht mit dem neuen Fast Track zur Einreise nach Japan im November 2022.
Sonstiges
Es ist nun bereits der 10. März. Die Temperaturen sind noch etwas kompliziert. Morgens und abends ist es noch ziemlich kalt, aber tagsüber wird es schon häufiger bis zu 15 Grad. Grün ist hier entsprechend noch rein gar nichts und Kyoto ist entsprechend trist. Es ist aber Pflaumenblütenzeit, die ästhetisch mit den Kirschblüten locker mithalten kann – leider sind Pflaumenbäume nicht so flächendeckend verbreitet. Zu Sightseeing ist Jakyo noch gar nicht gekommen und das Interesse daran ist auch gar nicht mehr so groß – wie in vorherigen Beiträgen bereits bemerkt, nach nunmehr 16 Jahren Kyoto und ein gewisses Gefühl der Komplettierung. In anderen Worten: Platin-Trophäe erreicht.
Wieder das leidige Thema Hitze. Euro-Yen-Kurs, Inflation und Preisänderungen in Kyoto. Die Rückkehr nach Deutschland, wo dieser Artikel auch zuende geschrieben wurde.
Das kältere Wetter hat aber einen riesigen Vorteil gegenüber den 37 Grad vom letzten September: Alles, was heiß ist (Onsen, Ramen … ) lässt sich damit exponentiell genießen. Ein Besuch im Tenzan-no-Yu wurde daher bereits absolviert, und Ramen von Shinpuku-Saikan sowieso.
Die faszinierende Badekultur der fernöstlichen Insel zum Entspannen. Was sind die Besonderheiten? Was muss man beachten?
Was ist typisches Kyoto-Ramen? Welche Ramen-Restaurants in Kyoto sind empfehlenswert?
Der erste Tag (07.) nach der Landung ging für eine Einkaufstour drauf: Kendo, Tee, das Übliche.
Am zweiten Tag (08.) wurde einer spontanen Kendo-Trainingseinladung eines Sensei gefolgt, die den Tag mittags zerschnitt und entsprechend anderes auch nicht mehr zuließ. Lektion: Immer dreimal nachdenken, wem man wann schreibt, dass man in Kyoto ist.
Am 09. ging es wie bereits im September 2024 wieder zum Kendoclub-Training der Doshisha-Uni nach Kyotanabe, welches aber nur aus einem internen Turnier bestand und für Jakyo auch nicht sonderlich erfolgreich ausfiel ;-)
Am 10. ging es direkt nochmal nach Kyotanabe, dieses Mal für ein reguläres Training. Aktueller Trainingsinhalt: viele Übungen im Kubungeiko-Style. Dabei merkt man: Jünger wird man einfach nicht mehr.
Kleine Restaurantempfehlung am Rande für traditionelle Kaiseki-Küche: das Ganko-Takesagawa-Nijoen. Eine ehemalige Villa mit üppigem Garten. Spontan ohne Reservierung geht auch – wenn es freie Kapazitäten am Abend gibt, weist ein Schild am Eingang auf Englisch darauf hin. Die Villa ist die zweite von insgesamt drei “Murinan”-Villen, die Aritomo Yamagata errichten – die Dritte ist die Villa in der Nähe des Tempels Nanzenji, die heute noch den Namen Murinan trägt.
Klassisch-japanische Villa mit großzügigen Tatamiräumen und weitläufigen sowie ein historisch bedeutsames Nebengebäude.
Weitläufiger Tempelkomplex mit beeindruckendem Stein-Aquädukt aus der Meiji-Zeit. Prächtige Frühlings- und Herbstfarben, dazu vier Subtempel.
Aussicht
Die nächsten drei Tage wird es nun etwas Sightseeing geben. Ziemlich sicher ist ein Besuch im Kitano-Tenmangu-Schrein, der berühmt für seine Pflaumenblüten ist. Ein Kendotraining ist auch noch geplant sowie der Gym-Besuch auf Pay-per-Visit-Basis (sicherlich nichts, was für Japanbesucher allgemein relevant ist). Vom 13. bis zum 15. geht es dann auf “Kurzurlaub im Urlaub mit Remote-Work”, und zwar in ein Kanko-Hotel in der Präfektur Fukui.
Nach Fukui wird es weniger Kendo geben für die Restzeit, und es wird vor allem auf folgendes Muster hinauslaufen: Ramen, Onsen, Sightseeing, Gym – wahrscheinlich auch in dieser Gewichtung. Nach 16 Jahren Kyoto macht man halt keinen richtigen Urlaub mehr, sondern führt eher ein Alltagsleben Premium mit lokalen Vorzügen am Zweitwohnsitz ;-)