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Noch mehr Statements über das Wetter im März. Das himmlische Geschenk an die Menschheit: Anko. Die Bahnticketkontrollen werden immer wilder. Und er kommt immer: der Rückreisetag. Dafür mit Shibainu, letzter Onsen, letzte Ramen.
Zusammenfassung der Flugerfahrung mit Turkish Airlines. Die Plus- und Minuspunkte von Kyoto im März. Die ersten vier Tage in Kyoto.
Wetter im März, Empfehlung zur Reisezeit
Bis etwa zum 20. März war es in Kyoto mit 10-12 Grad noch recht kalt. Aber es war eine angenehme und milde Kälte, und mit solchen Temperaturen lassen sich Onsen und Ramen einfach viel besser genießen als im Sommer mit seinen 35 Grad. Es hat handfeste Vorteile, zu kälteren Zeiten nach Japan zu gehen!
Der März ist auch die Zeit der Pflaumenblüte, von der viele sagen, dass sie aufgrund ihrer Varietät – von weiß bis pink bis dunkles pink – schöner ist als die Kirschblüte. In spezifischen Gärten mit vielen Pflaumenbäumen ist das auch der Fall, denn der größte Unterschied zwischen der Pflaumen- und Kirschblüte ist die schiere Masse an Kirschbäumen, die über ganz Kyoto (und Japan) verteilt sind. Da können die vereinzelten Pflaumenbäume kaum mithalten. Pflaumenpracht, die einem den Atem verschlägt, findet man daher nur in vereinzelten Gärten vor. Ganz vorn mit dabei ist der Schreingarten des Kitano-Tenmangu, dicht gefolgt vom Garten des Jonangu. Mit der Pflaume im Namen (jp. ume), aber nicht ganz so prachtvoll, sollte noch der Umenomiya-Taisha-Schrein erwähnt werden, der sich am südöstlichen Rand von Arashiyama befindet.
Der Umenomiya ist definitiv eher für die Einwohner und Kyotoreisende, die schon nahezu alles gesehen haben. Besuchenswert ist er trotzdem, wenn auch vor allem saisonal, je nachdem, was gerade blüht. Und davon hat der Umenomiya eine Menge: Pflaumen, Kirsche, Azaleen, Schwertlilien und Hortensien – um die Wichtigsten zu nennen.
Im letzten Märzdrittel kann es dann schon recht warm werden. Dieses Jahr sind die Temperaturen ab dem 20. März auf über 20 Grad geklettert und schlagartig wurde es T-Shirt-Wetter.
Sentaro: Anko-Paste in Massen
… wie es sich auch gehört. Anko sind rote Bohnen, die gerne zu einer süßlichen roten Paste weiterverarbeitet werden und häufig Inhalt von diversen Süßigkeiten sind. Jakyo haben es vor allem die Manju (Bälle gefüllt mit Anko-Paste, im Kyoto-Dialekt Oman genannt) von Sentaro angetan. Sentaro hat Süßigkeiten mit Anko-Paste in vielen Varianten im Angebot. Das Hauptgeschäft befindet sich in einer Nebenstraße nahe Shijio-Kawaramachi. Filialen gibt es in den Shoppingmalls Takashimaya (Shijo-Kawaramachi) und Daimaru (Shijo-Karasuma) / Google Maps. Gerade in der Daimaru-Filiale war Jakyo die letzte Japanwoche nahezu täglich, was auch der Filialleiterin aufgefallen ist und jedes Mal zu netten Gesprächen geführt hat – für einen Bonus hat es aber leider nicht gereicht.
Nintendo in Kyoto
Wer es zum ersten Mal hört, wird vermutlich überrascht sein: Nintendo hat seinen Ursprung und Firmensitz in Kyoto! In Kyoto findet man entsprechend den weißen Kubus aka das Nintendo-Hauptquartier (Maps) südlich vom Hauptbahnhof vor und den Nintendo Store (Maps) nähe Shijo-Kawaramachi vor. Im Untergrundlevel der Shijo-Straße mit den Bahnzugängen ist die Passage zudem aktuell mit Super Mario thematisiert.
In Uji gibt es zudem das Nintendo-Musuem (Maps), welches sehr beliebt ist und wahnsinnigerweise auf Monate im Voraus ausgebucht ist. Frühzeitig planen und reservieren!
Bus und Bahn
What a time to be alive! Nach jahrzehntelangen “otsuri demasen!”-Hinweisen (“Es gibt kein Rückgeld, passend einwerfen!”) in Bussen, folgt jetzt ein Ärawechsel. Die Automaten können jetzt Rückgeld geben. Seit Dezember 2024. Der Wahnsinn. Glaubt man nicht, bevor man es selbst gesehen hat. Getraut hat sich Jakyo trotzdem nicht, es auszuprobieren — die Nutzung der getreuen Icoca-Karte ist eine zu starke Angewohnheit. Einfach zu wild.
Wild wird es langsam auch, wie sich die Ticketgates an Bahnhöfen verändern. Es gibt immer mehr Optionen, mit immer mehr Feldern, mit was auch immer man rechtzeitig das entsprechende Feld antappen möchte, um durchgelassen zu werden. Neben den Klassikern wie dem Schlitz für das schnöde Papierticket oder dem Feld für die IC-Karten sind neuerdings noch irgendwelche QR-Codes hinzugekommen, aber interessanter ist das Feld für “Tap to ride”, welches noch allgemeiner auf NFC-fähige Geräte mit Bezahlmöglichkeit setzt. Das ermöglicht es vor allem ausländischen Besuchern, mit ihren Kreditkarten (direkt oder mittels Smartphone) bequem die Bahn zu nutzen. Tap to Ride ist aber noch brandneu und daher bislang nicht flächendeckend verfügbar. In vielen Großstädten wird man es bestimmt gut nutzen können, aber wer weiter herausfährt, wird vermutlich noch häufig auf Stationen ohne “Tap to Ride” treffen, bei denen man sich dann zum Schalter begeben muss. Und Jakyo wird dieses System auch nur zu einer sehr ruhigen Zeit ohne Andrang das erste Mal ausprobieren.
Matcha-Ausverkauf
Seit etwa ein bis zwei Jahren hört man es häufiger, auch in den Nachrichten: Ausländische Touristen kaufen den Matcha-Markt leer! Egal, welchen, sogar den teuren Matcha! In Massen! Ausverkauf!
Ohne jetzt die genauen Statistiken und das allumfassende Bild zu kennen, kann Jakyo dazu sagen: Etwas Wahrheit steckt drin, aber es ist auch viel Übertreibung dabei. Wer in Kyoto in der zentralen Innenstadt, sprich Kreuzung Shijo-Kawaramachi, Matcha in den großen Shoppingmalls kaufen möchte, der muss in der Tat früh dran sein. Eine Verkäuferin einer der großen Teemarken erzählte uns, dass morgens direkt zur Öffnungszeit schon eine lange Schlange an Kaufwilligen aufwartet, und der Matcha in der Regel innerhalb einer Stunde ausverkauft sei. Das ist aber nur ein Teil der Geschichte. Der andere ist, dass die Filialen hier meistens recht klein sind und auch keinen großen Vorrat insgesamt haben. Es ist also nicht verwunderlich, wenn kleine Teegeschäfte in Gebieten mit hohem Touristenaufkommen ausverkauft sind, wenn der ohnehin schon trendige Matcha-Tee noch trendiger wird. Wer trotzdem Matcha kaufen möchte, muss sich nur etwas von diesen Touristenclustern entfernen und in die Hauptniederlassungen der jeweiligen Teefirmen gehen. Dort ist Jakyo noch nie auf Mangel gestoßen. Bezogen auf die Situation in Kyoto sind das u.a. Ryuoen und Ippodo.
Dass dabei dann auch noch viele Touristen dabei sind, die recht wenig Ahnung von Matcha haben, kommt automatisch dazu. Als Jakyo in einer der hinteren Ecken seinen Shoppinggelüsten nachging, bemerkte er einen Touristen im angrenzenden Teeladen, der speziell nach Matcha fragte. Es war tatsächlich noch welcher vorrätig! Doch es kam trotzdem kein Geschäft zustande, weil der Laden keinen Matcha in Teebeuteln hatte, wie es am Ende explizit verlangt wurde.
Matcha sind Teeblätter, die zu Pulver verrieben wurden. Der Matcha wird komplett im Wasser aufgelöst und damit in Gänze mitgetrunken. Matcha in Teebeuteln macht daher absolut keinen Sinn.
Rückreisetag: Shiba-Inu, letzter Onsen, letzte Ramen, Kansai International
Für den Rückflug mit Turkish Airlines, der um 22:15 Uhr startete, musste Jakyo gegen 20 Uhr am Flughafen sein. Es stand also noch ein ganzer Tag an! Die eine oder andere Stunde musste zwar noch gepackt werden, doch es standen noch ein paar aufregendere Dinge an.
Es musste noch ein großes Paket verschickt werden – nichts Aufregendes, aber damit konnten wir einen kurzen Besuch bei einem Shibainu-Züchter verbinden. Mehr als am Zaun stehen und hineinschauen war das zwar auch nicht, aber kurzzeitig kam ein kleiner Shibainu zu Jakyo und biss ihm auf dem Finger herum. Absolut lohnenswerter Besuch. Google Maps
Als es dann an der Zeit war, Richtung Osaka und Flughafen aufzubrechen, setzten wir uns in die JR-Bahn Richtung Osaka. Dort stiegen wir in die Flughafen-Linie von JR um, denn eine Station vor dem Flughafen (die nicht vom Haruka-Zug angesteuert wird) befindet sich das Vergnügungsviertel Rinku-Town – mit einem Super-Sento ähnlich wie Tenzan-no-Yu. Im Badehaus Rinku-no-Yu (Google Maps) kamen wir gegen 18 Uhr an und konnten uns somit noch ausführlich im heißen Bad entspannen, bevor es weiter zum Flughafen ging.
Das Rinku-no-Yu ist sehr empfehlenswert. Auf Besucher mit viel Gepäck ist das Badehaus eingestellt. Es gibt sowohl im Innen- als auch im Außenbereich mehrere Becken, der Fokus liegt auf dem Außenbereich. Die Werbung mit der Aussicht aufs Meer ist leider irreführend. Die Aussicht gab es bestimmt, aber zwischenzeitlich wurde wohl ein bestimmtes Hochhaus errichtet, und der Außenbereich des Bades musste mit mehr Sichtschutz ausgestattet werden – was die Sicht von Innen nach Außen bedauerlicherweise auch beeinträchtigt.
Irgendwann musste auch diese Freude enden und es wurde wirklich Zeit, endgültig zum Flughafen aufzubrechen. Wie bereits im September 2024 bemerkt, ist die Renovierung und Neugestaltung des Flughafens fantastisch geworden. Wegen der späteren Uhrzeit war es dieses Mal auch nicht so voll. Das erste Ziel am Flughafen war der Baggage Wrapping Service, da Jakyo aus einer Shinaitasche und einem Trolley für knapp 2000 Yen eins machen wollte. Diesen Service gibt es zweimal im Bereich der Abflugterminals, jeweils am Süd- und Nordende. Beim Check-in des Gepäcks hat sich das Personal zwar etwas beschwert, dass das eigentlich nicht geht, aber am Ende musste Jakyo nur ein Formular unterschreiben, dass, falls etwas kaputtgeht, die Fluglinie nicht dafür haftet. Vertretbar.
Am Zielflughafen wurde dieses Foliengepäckstück nicht wie erwartet auf das Förderband wie alle anderen Gepäckstücke gelegt, sondern landete separat bei der Sperrgutausgabe.
Die Passage der Sicherheits- und Zollkontrolle (Pass abermals einscannen, fertig) ging auch ohne Probleme, und wir befanden uns im Duty-Free-Bereich wieder. Die letzten Mitbringsel wurden eingekauft, und die Möglichkeiten hierfür sind wahrhaft beachtlich geworden. Shiroi-Koibito, Cha-no-Ka und vieles mehr, alle bekannten Süßigkeiten kann man hier bequem last minute einkaufen.
Der letzte große Punkt vor dem Einstieg in das Flugzeug: das letzte Ramen. Es gibt nur ein Ramen-Restaurant in diesem Bereich und entsprechende Flughafenpreise mussten in Kauf genommen werden – das letzte Ramen wurde somit eines von Mensho, einer hochqualitativen Marke aus Tokyo. Toripaitan, auf Hühnchenbasis, für etwa 2000 Yen – welches auch das Günstigste war. Bis auf den Preis war daran aber nichts auszusetzen, im Gegenteil.
Der Rückflug war dann entsprechend wie der Hinflug. Das Essen im Flugzeug war solide, der Flughafen in Istanbul ebenfalls modern und einladend. Dieses Mal haben wir uns bei der Sitzplatzauswahl auch dafür entschieden, die besseren Economy-Sitzplätze zu wählen. Die Unterschiede waren wie der Aufpreis von etwa 10 €* minimal, aber diese minimalen Unterschiede haben ausgereicht, damit Jakyo sich nicht 13 Stunden lang die Knie am Vordersitz anschlägt.
*30 € mussten wir allein für die Sitzplatzänderung zahlen, um wegen der getrennten Buchung zusammen sitzen zu können. Von dort waren es für die 40 € für die besseren Sitze dann halt auch nicht mehr weit …
Zusammenfassung der Flugerfahrung mit Turkish Airlines. Die Plus- und Minuspunkte von Kyoto im März. Die ersten vier Tage in Kyoto.
Was ist typisches Kyoto-Ramen? Welche Ramen-Restaurants in Kyoto sind empfehlenswert?
Die faszinierende Badekultur der fernöstlichen Insel zum Entspannen. Was sind die Besonderheiten? Was muss man beachten?