Inhalt
Der Entsuji-Tempel liegt etwas einsam im Norden von Kyoto gelegen. Bekannt ist der Tempel vor allem für seine geliehene Landschaft (jp. shakkei 語借景), die den Hieizan-Berg als Hintergrund für seinen Garten integriert. Die Bebauung der Gegend macht dieser mühevoll angelegten Ansicht aber zu schaffen und das ganze Thema “Shakkei vs Neubau” wurde zum Politikum, dem sich auch die Stadtverwaltung annehmen musste.
Entsuji-Tempel
Allgemein
Ursprünglich wurde der Entsuji-Tempel als kaiserliche Villa für den Tenno Go-Mizuno’o im Zeitraum von 1644-48 gebaut. Früher hieß das Viertel hier hataeda 語幡枝, entsprechend wurde die kaiserliche Villa “kleiner Hataeda-Palast” 語hataeda kogosho 幡枝小御所 genannt. Die Ursprünge als Villa lassen sich gut an der Architektur erkennen: der Großteil der Fläche wird durch ein traditionelles Haus und den umliegenden Gärten eingenommen. Die Buddha-Halle ist eher klein und macht den Eindruck, als ob sie nicht Teil der ursprünglichen Planung war — was auch tatsächlich der Fall war. Zum Tempel wurde der Entsuji im Jahre 1678. Etwas weniger als 300 Jahre später (1954) wurde der Garten als Place of Scenic Beauty designiert.
Der Besuch lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: Man bezahlt den Eintritt und folgt dem Weg zum Tatamiraum. Hier setzt man sich eine Weile hin und lässt die Gartenansicht auf sich wirken, während im Hintergrund die Sprachaufzeichnung eines Mönchs mit Erklärungen über den Tempel abgespielt wird. Anschließend schaut man sich den Rest des Tempels an, genauer gesagt einen kleineren Innenhof und die Buddha-Halle (kannondō 語観音堂, hier aber kaiondō 語海音堂 genannt). Insgesamt aber wenig interessant.
Shakkei vs Neubau
Das ausschlaggebende Feature des Tempels ist definitiv der Garten, stellt dieser heute das Musterbeispiel für eine sogenannte Shakkei genannte “geliehene Landschaft” dar. Dabei wird bei der Planung und Anlegung des Gartens die Ansicht einer Landschaft als Hintergrund eingebettet. Der Entsuji nutzt hierfür — wie etliche andere Gärten in Kyoto auch — die Hügelkette des bekannten Hieizan, oft mit dem Hieizan selbst als Zentrum. Das wird zunehmend aber auch zum lokalen Politikum, denn es kommt immer häufiger vor, dass Neubauten (vor allem Hochhäuser) sich in diese Hintergründe schieben und die urprüngliche Ansicht damit zunichte machen. 1992 plante die lokale Verwaltung ein Bauprojekt, welches direkt die Aussicht vom Entsuji auf den Hieizan betroffen hätte. Das Projekt wurde glücklicherweise nach Protesten gar nicht erst umgesetzt. Der Entsuji hat in Folge eine Vorreiterrolle eingenommen, um auf diese Problematik hinzuweisen. Während früher das Fotografieren im Tempel komplett untersagt war, wurde Besuchern ab 2002 erlaubt, Bilder vom Garten aufzunehmen. Man hoffte, dass sich dadurch der Bekanntheitsgrad dieser Gartenansicht steigert und gleichzeitig das Bewusstsein für die damit verbundene Problematik. Mit Erfolg. 2007 erließ die Stadt Kyoto eine Verordnung, die solche Ansichten schützen soll. Aus gutem Grunde, schließlich ist der Tourismus für Kyoto eine überaus wichtige Säule für den eigenen Finanzhaushalt.
Eindrücke
Verschiedene Wege zum Entsuji
Den Weg zum Entsuji kann man auf verschiedene Art und Weisen angehen. Wer möglichst direkt und schnell ankommen möchte, nimmt den Bus. Wer etwas mehr von der hiesigen Gegend sehen möchte, sollte an der Bahnstation Kokusaikaikan aussteigen und den Fußmarsch auf sich nehmen. Dieser nördliche Teil von Kyoto ist zwar nicht spektakulär, grenzt sich aber deutlich vom restlichen Stadtbild ab. Für den Rückweg sollte man definitiv die Bahnstation Kitayama ins Auge fassen, denn der Weg vom Entsuji zu Kitayama führt durch den schönen Hügelpass batōkannon dōge 語馬頭観音峠 (Google Maps), der seinen ganz eigenen Charme hat. Und es geht nur bergab, wenn man vom Entsuji aus startet. Man sollte nicht auf die Idee kommen, den Pass als Anreiseweg zu nutzen, das wäre ziemlich anstrengend.
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Jakyo-Bewertung
JAKYO
2.5
von 5
Entsuji-Tempel
Kleiner Tempel mit ruhiger Atmosphäre, der berühmt für seine "geliehene Ansicht" im Garten und Speerspitze einer Bewegung ist, diese zu erhalten (Stichwort Hochhäuser). Eher für die lokale Politik interessant als für internationalen Tourismus.
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Jakyo-Infos
Übersicht
Gebrauchsname: entsūji 語円通寺
Bergname: daihizan 語大悲山
Öffnungszeiten & Eintritt
※ Saisonal können die Öffnungszeiten um eine halbe Stunde abweichen.
※ Sofern nicht anders vermerkt: täglich geöffnet.
Mittwochs geschlossen.
Anreise
Bus | Haltestelle Nishi Hataeda (~160 m), Linie #46, die an der Bahnstation Kokusaikaikan startet und endet.
Haltestelle Jidosha Kyoshujo mae (~500 m), Linie #46, die zwischen den Bahnstationen Kitayama und Kokusaikaikan verkehrt.
Bahn | Chikatetsu-Linie: Station Kitayama (~1.7 km) oder Endstation Kokusaikaikan (~1.8 km). Empfehlung: Hinweg Kokusaikaikan, Rückweg Kitayama.
Eizan-Kurama-Linie: Station Seikadai-Mae (~1.3 km)