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Der Rengeji ist ein kleiner Tempel im Nordosten von Kyoto. Trotz seiner geringen Größe und seiner Randlage ist er sehr bekannt für seine Gartenansicht, die zu jeder Jahreszeit eine wundervolle Atmosphäre erzeugt, die einen umhauen kann. Und doch ist er nicht uneingeschränkt zu empfehlen, die Anreise sollte man sich überlegen.
Es gibt mehrere Rengeji-Tempel in Kyoto, aber allgemein dürfte die Verwechslungsgefahr aufgrund des geringen Bekanntheitgrads der anderen Tempel gering sein. Vorsichtshalber sollte man aber trotzdem drauf achten, den Rengeji im Stadtteil Sakyo-ku anzusteuern.
Rengeji-Tempel
Allgemein
Ursprünglich wurde der Rengeji in der Nähe des heutigen Kyoto-Hauptbahnhofs gebaut, fiel aber während des Onin-Kriegs (1467-77) einem Feuer zum Opfer. 1662 wurde der Tempel am heutigen Ort von Imaeda Chikayoshi wieder aufgebaut.
Fotografiert werden darf nur der Eingangsbereich und im Innenbereich dann nur noch die Gartenansicht aus dem Tatamiraum heraus. Man merkt auch schnell warum: so schön die Gartenansicht des Rengeji auch ist, der Rest ist es nicht. Es gibt ohnehin nicht viel zu sehen. Eingangsbereich, Tatamiraum, Garten und etwas unscheinbar in der rechten Gartenhälfte die eigentliche Haupthalle mit Buddhastatue. Entsprechend läuft auch der Besuch ab: man bezahlt am Eingang, setzt sich in den Tatamiraum und lässt den Garten mindestens 10 Minuten auf sich wirken (mit Open End), läuft kurz zur Haupthalle, wieder zurück und das war es.
Der Garten ist dafür sehr stimmungsvoll und vor allem auch als Hotspot für die Herbstlaubfärbung bekannt.
Der Rengeji fällt auch leider noch durch eine andere Sache auf. Häufig liest man von negativen Erlebnissen im Tempel. Das zuletzt gelesene Beispiel: ein schlechtgelaunter Mönch, der jemanden zurechtwies, der seine Hände im Winter in den Taschen hatte. Persönlich sind JAKYO zwei Dinge aufgefallen, die wenig sympathisch wirkten: die wenig erfreulich wirkende Frau an der Theke, mehr aber noch das Hinweisschild am Eingang, das besagte, dass Studienreisen von Grund- und Mittelschülern pauschal abgelehnt werden. Das alles ist nicht ganz unverständlich wenn man bedenkt, was Massentourismus alles anrichten kann oder salopp gesagt, wie Tourismus den Einheimischen einfach nur auf den Keks gehen kann. Einen guten Eindruck macht das dennoch nicht und abgesehen vom Herbst dürften sich sowieso nicht viele Besucher in den Rengeji verirren.
Rundgang
Eingangsbereich
Gartenansicht
Der Garten hat ein paar nennenswerte Features. Sofort ins Auge sticht der große Stein im Teich, der etwas wie ein Schiff aussieht und folgerichtig funa’ishi 語船石 benannt ist, “Schiffstein”. Im linken, hinteren Bereich befindet sich eine Steinlaterne mit Hut und Herzöffnungen, die wegen den Baumblättern aber oft nicht zu sehen ist. Zuletzt gibt es noch ein Tsukabai-Steinbecken, direkt vorne links an der Engawa-Veranda. Für mehr Gartenansichten kann ich die phantastischen Rengeji-Bilder von Damien Douxchamps empfehlen.
Jakyo-Bewertung
JAKYO
2.7
von 5
Rengeji-Tempel
Sehr abseits gelegener Tempel mit exakt einer wunderschönen Gartenansicht. Der komplette Rest des kleinen Tempels darf nicht fotografiert werden, was aber auch kein Verlust darstellt.
Jakyo-Infos
Übersicht
Gebrauchsname: rengeji 語蓮華寺
Bergname: kimyōzan 語帰命山
Weitere
Alias: 洛北蓮華寺 rakuhoku rengeji
見どころ - Besonderheiten, die man auf keinen Fall übersehen sollte!
tōrō | Steinlaterne mit Hut und Herzöffnungen im hinteren, linken Bereich des Gartens.
Öffnungszeiten & Eintritt
※ Saisonal können die Öffnungszeiten um eine halbe Stunde abweichen.
※ Sofern nicht anders vermerkt: täglich geöffnet.
Anreise
Bus | Haltestelle Kanbashi. Alle Buslinien Richtung Ohara (Stichwort Sanzenin- und Rurikoin-Tempel): #16, #17 und #19.