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Der Tempel Horyuji, etwas außerhalb von Nara, ist ein Tempel, in dem man sehr gut wesentlich mehr Zeit verbringen kann als bei anderen Sehenwürdigkeiten. Das liegt nicht nur der Größe vom Horyuji (etwa 180 000 m²), sondern auch an seiner historischen und architektonischen Bedeutung. So wurde der Tempel vom Prinzen Shōtoku Taishi in Auftrag gegeben und im Jahre 607 fertig gestellt. Und in wissenschaftlichen Kreisen wird diskutiert, inwiefern die Gebäude des Tempels die damalige Bauweise repräsentieren bzw. ob der Tempel wirklich im Jahre 670 abgebrannt und neu konstruiert worden ist.
Der Tempel Horyuji ist heute Teil des UNESCO Weltkulturerbes und definitiv einen Besuch wert.
Horyuji-Tempel
Allgemein
Der Tempel Horyuji wird in zwei Bereiche aufgeteilt, die aber nicht komplett die ganze Tempelanlage abdecken. Im Westen gibt es den Bereich, der saiin garan genannt wird. Dort findet man das Haupttor, die fünfstöckige Pagode, die große Lehrhalle sowie die Haupthalle.
Im Osten befindet sich der tōin garan genannte Bereich, die Privatresidenz vom Prinzen Shōtoku Taishi, wo sich die berühmte, achteckige Halle Yumedono befindet.
Zwischen den beiden Bereichen befinden sich noch das shōryōin, welches die Seele von Shōtoku Taishi beherbergt, die große Schatzhalle, die Lagerhalle und der Speißesaal der Mönche.
Westlicher Tempelbereich: saiin garan 西院伽藍
Haupttor, Pagode, große Lehrhalle und Hauptheiligtum
Betritt man den Tempelbereich durch das südliche Tor…
…sieht man weiter nördlich direkt das Haupttor und die fünfstöckige Pagode.
Davor gibt es noch eine kleine Treppe, vor der man aus das Süd-, Ost-, West- und Haupttor sehen kann.
Photosphere: Kreuzgang Horyuji
Der Eingangsbereich mit Kasse befindet sich westlich des Haupttores. Dadurch betritt man auch gleich den westlichen Tempelbereich.
Links: Haupthalle, Rechts: Pagode
In der Pagode, die zu allen Himmelsrichtungen geöffnet ist, sieht man jeweils ein Lehmbildnis, die bestimmte Szenen aus dem Leben von Buddha zeigen. Die Pagode selbst ist zwar fünfstöckig, aber es ist nicht möglich, im Inneren zur Spitze zu gelangen. Die Haupthalle beherbergt diverse Nationalschätze, u.a. buddhistische Statuen.
Im nördlichen Bereich der Anlage befindet sich die große Lehrhalle.
Photosphere: westlicher Tempelbereich
Shōryōin 聖霊院
Verlässt man den westlichen Tempelbereich, läuft man gleich einem Gebäude namens shōryōin über den Weg. Hier wird die Seele von Shōtoku Taishi beherbergt, in mehr materieller Form auch eine Statue von ihm, welche aber nur eine kurze Zeit im Jahr präsentiert wird.
Wenn man ein shuinchō sein Eigen nennt, ist das hier auch der Ort, wo man sich den Tempel Horyuji eintragen lassen kann.
Lagerhalle, Schatzhalle und Speißesaal
Direkt neben dem shōryōin befindet sich der Eingang zum nächsten Komplex. Zuerst sieht man auf rechter Seite die Lagerhalle des Tempels, kōfūzō (綱封蔵) genannt.
Bevor man zur Schatzhalle kommt, kann man noch einen Blick auf die Speißehalle (jikidō 食堂) der Mönche erhaschen.
Weiter hinten kommt man dann zur großen Schatzhalle, dem Museum des Tempels.
Der Bereich ist relativ modern und wurde erst im 20. Jahrhundert erbaut. Auch wenn es zunächst wie ein Gebäude aussieht, besteht es eigentlich aus zwei Teilen: das Gebäude an sich heißt die große Schatzhalle, daihōzōin (大宝蔵院). Im Ostflügel befindet sich der beeindruckende Miniaturschrein tamamushi no zushi (玉虫厨子), dessen Außenwände komplett mit Flügeln des Prachtkäfers (jap. Tamamushi) dekoriert worden sind. Leider sieht man nur noch an einer Seite des Schreins das reflektierende Grün der Käferflügel, aber das reicht schon aus, um sich halbwegs die Schönheit vorzustellen des Schreins vorzustellen, bevor die Farbe verblasste.
Der wahre Schatz des Tempels befindet sich aber im Verbindungshaus zwischen den zwei Flügeln, der sogar einen eigenen Namen hat: kudara kanon dō (百済観音堂).
Hier steht die Holzstatue kudara kanon, welches eines der frühesten japanischen Buddhastatuen darstellt und von vielen als das wichtigste Kunstwerk des altertümlichen Japans betrachtet wird. Die Statue ist äußerst beeindruckend, wirkt sie durch ihre schlanke Form noch höher, als sie eigentlich ist (210cm) – was ihr auch eine beängstigende Nuance verleiht.
Östlicher Tempelbereich: tōin garan 東院伽藍
Verlässt man die Schatzhalle, führt die Route zunächst durch das Osttor und anschließend noch ein etwas längerer Weg weiter Richtung Osten. Dort gelangt man an die letzte Station der Reise, dem östlichen Tempelbereich tōin garan.
Hier ist die Hauptattraktion zweifellos die Halle der Träume, dem yumedono (夢殿). Der ganze Bereich ist Teil der damaligen Privatresidenz des Prinzen Shōtoku Taishi gewesen und besonders hier erkennt man die chinesischen Einflüsse, die das japanische Altertum stark mitgeprägt haben.
Fazit
Der Tempel Horyuji ist eine klare Empfehlung meinerseits und man sollte mindestens zwei Stunden für die Besichtigung einplanen, wenn man nicht durchhetzen möchte. Am Südtor wird man oft von freiwilligen Touristenführern angesprochen, die ohne Bezahlung durch den ganzen Tempel eine Führung inkl. detaillierter Erklärungen anbieten. Englisch ist hier aber wieder so eine Sache…
Sollte ich meine Rangliste der Tempel und Schreine Kyotos auf die Region bis Nara ausweiten, dann wird Horyuji sicherlich der nächste fünf Sterne Tempel.
Jakyo-Bewertung
JAKYO
5
von 5
Horyuji-Tempel
Große und beeindruckende Tempelanlage in Nara, allerdings mit einem recht langen Anreiseweg verbunden.
The Magical World of Moss Gardening
Moss is an extraordinary plant—it grows without roots, flowers, or stems. Despite being overlooked, in many ways, moss is perfect: it provides year-round color, excels in difficult climates, prevents soil erosion, and resists pests and disease. In The Magical World of Moss Gardening, bryophyte expert Annie Martin reveals how moss can be used in stunning, eco-friendly spaces. The beautiful...
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Jakyo-Infos
Übersicht
Gebrauchsname: hōryūji 語法隆寺
Weitere
斑鳩寺 ikarugadera
法隆学問寺 hōryū gakumonji
Anreise
Auch wenn Horyuji etwas außerhalb von Nara liegt, ist er relativ leicht zu erreichen. Vom Hauptbahnhof Kyoto fährt man zuerst mit der JR Nara Line bis nach Nara, wo man dann in die JR Kansai Main Line umsteigt und bis zur Station Horyuji fährt. Bis hierher dauert es etwas über eine Stunde und kostet etwa 1000 Yen.
Vor der Station Horyuji fährt dann für 200 Yen ein Bus direkt zum Tempel. Bei Unsicherheiten, einfach fragen! (“Horyuji? Horyuji??” sollte gut funktionieren.)