Inhalt
Es braucht nicht viel Weisheit um zu erkennen, dass die japanische Fechtkunst Kendo sich visuell und kulturell stark von hiesigen Sportarten unterscheidet. Wer sich davon nicht abschrecken lässt und den Einstieg wagt, stößt schnell auf eine Vielzahl an vielen Begrifflichkeiten, die mal mehr, mal weniger notwendigerweise direkt aus dem Japanischen übernommen wurden. Hier und da findet man zwar die gängigsten Begriffe erklärt, aber je tiefer es in den Kaninchenbau geht, desto mehr helfen japanische Sprachkenntnisse. Grund genug für JAKYO, eine eigene Auswahl der zahlreichen Kendowörter zu erstellen mit dazugehörigen Erklärungen.
Die Auswahl umfasst die gängigsten und “gut zu wissen!”-Begriffe, die man im Training häufiger hören wird und sich nach und nach aneignen sollte. Zusätzlich sind noch mit Sternchen * markierte Begriffe eingefügt, die eher für Sprachinteressierte gedacht sind und die man außerhalb Japans nur selten hören wird.
Die All Japan Kendo Federation selbst hat ein offizielles, zweisprachiges Kendo-Wörterbuch mit dem Titel “Japanese-English Dictionary of Kendo” im Sortiment. Wer die Möglichkeit hat und sein Wissen vertiefen möchte, dem sei das Buch wärmstens empfohlen.
Begriffe
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Grundbegriffe und Konzepte
kendōka 語剣道家 Person, die Kendo praktiziert. Vergleiche Judoka, Iaidoka etc.
sensei 語先生 Höfliche Anrede für hochgraduierte Kendoka (für gewöhnlich ab dem 6. Dan), die als Lehrer angesehen werden. Davor gibt es shidōsha 語指導者, den Trainingsleiter- ein außerhalb Japans aber kaum verwendeter Begriff.
*shidōsha 語指導者 Trainer. Trainingsleiter.
*kendōgu 語剣道具 Sammelbegriff für die Ausrüstungsgegenstände im Kendo (Bogu, Shinai etc.).
*budōgu 語武道具 Oberbegriff für Ausrüstungsgegenstände, die in japanischen Budo-Kampfkünsten verwendet werden.
bōgu 語防具 Schutzausrüstung für Kendo, bestehend aus Men (Kopf), Kote (Hand + Hälfte Unterarm), Do (Torso unterhalb der Rippen) und Tare (Lenden).
hakama 語袴 Traditioneller Hosenrock mit insgesamt sieben Falten (fünf vorne, zwei hinten).
gi 語着 Oberer Teil der Trainingskleidung. Auch kendōgi oder dōgi genannt.
shinai 語竹刀 Fechtstock, bestehend aus vier Bambusstreben.
bokutō 語木刀 Einem Katana nachempfundenes Holzschwert. Bokuto ist die moderne und in Japan üblichere Lesung. Siehe auch Bokken.
bokken 語木刀 Einem Katana nachempfundenes Holzschwert. Ältere Lesung, siehe Bokuto.
*nihontō 語日本刀 Japanisches Schwert. Katana. Auch shinken 語真剣.
kata 語形 Kata sind vorgebene und ritualisierte Bewegungsabläufe, um Formen und Bewegungsabläufe zu üben.
nihon kendō kata 語日本剣道形 Insgesamt zehn Kata-Formen aus traditionellen Schwertkampfschulen, die entweder mit einem unscharfen Katana und Kodachi ausgeführt werden oder häufiger mit ihren Äquivalenten aus Holz (Bokuto und Kodachi). Kurz “Nihon-Kata” oder nur “Kata”.
bokutō ni yoru kendō
kihonwaza keikohō 語木刀による
剣道基本技稽古法 Neun Kata-Formen oder Trainingsmethode, um Kendo-Grundtechniken zu üben. Kurz “Kihon-Kata”.
*kakarite 語掛かり手 Training: Ausführende Seite. Auch Schülerseite genannt.
motodachi 語元立ち Training: Annehmende Seite. Auch Lehrerseite genannt.
shidachi 語仕太刀 Kata: Ausführende bzw. lernende Seite. Auch Schülerseite genannt.
uchidachi 語打太刀 Kata: Annehmende bzw. lehrende Seite. Auch Lehrerseite genannt.
shōmen 語正面 1) Bereich im Dojo, der höhere repräsentative Funktionen erfüllt. Meist auf der gegenüberliegenden Seite des normalen Eingangs.
2) Mittlerer Bereich der Men-Trefferzone.
3) Gerader Schlag auf die Mitte der Men-Trefferzone.
kiai 語気合 Die psychische Einstellung bzw. Stärke, das ki. Vokalisiert durch kakegoe.
*kakegoe 語掛け声 Vokalisiertes Kiai (Kampfschrei) oder auch Anfeuerung.
reihō 語礼法 Die Gesamtheit der Etikette/Höflichkeit.
rei 語礼 Gruß, Begrüßung, Verbeugung. Hier im Kontext immer mit einer Verbeugung verbunden.
*ritsurei 語立礼 Reiho: Verbeugung im Stehen.
*zarei 語座礼 Reiho: Verbeugung im Sitzen.
seiretsu 語整列 Aufstellung, Aufreihen. Am Anfang und Ende jedes Trainings.
seiza 語正座 Fersensitz. Sitz, bei dem man mit den Oberschenkeln auf dem Unterschenkel mit ausgestreckten Füßen sitzt.
chakuza 語着座 Aufforderung zum Hinsetzen in den Seiza-Sitz.
sonkyo 語蹲踞 Traditionelles An- und Abgrüßen mit einer Hocke. Am Anfang und Ende des Trainings und Wettkampf.
kyū 語級 Graduierung in Kyu – in Deutschland 6. Kyu bis 1. Kyu, anschließend 1. Dan.
dan 語段 Graduierung in Dan – Weltweit vom 1. Dan bis zum 8. Dan.
ki ken tai itchi 語気剣体一致 “Einheit von Geist, Schwert und Körper sind Eins”, symbolisiert durch Kiai/Überzeugung, korrekter Treffer mit dem Shinai und korrekte Körperhaltung. Hinreichend, aber nicht notwendig, um einen Punkt (Ippon) zu erzielen.
zanshin 語残心 Mentaler Zustand während* des Kampfs, bei dem man sich zu jeder Zeit der Präsenz des Gegners bewusst ist und entsprechend handelt.
*Zanshin wird oft mit “Das, was nach dem Schlag passiert.” erklärt, sollte aber ein durchgehender Zustand während des gesamten Kampfes sein.
※ Schwerpunkt während der Prüfung zum 2. Dan.
seme 語攻め 1) Seinen Angriff vorbereiten.
2) Druck auf den Gegner ausüben.
3) “Das, was vor dem Schlag passiert.”
Vom japanischen Verb semeru.
※ Schwerpunkt während der Prüfung zum 3. Dan.
*ura 語裏 Rechte Seite des eigenen Shinai im Chudan no Kamae. Rückseite.
*omote 語表 Linke Seite des eigenen Shinai im Chudan no Kamae. Vorderseite.
*taisabaki 語体さばき Allgemeiner Begriff für Körperbewegungen mit dem Ziel, sich in eine gute Position für den Angriff zu begeben.
ashisabaki 語足さばき Allgemeiner Begriff für Bewegungstechniken mit den Füßen. Fußarbeit.
tsubazeriai 語鍔ぜり合い Engster Abstand zwischen zwei Kendoka im Kampf, bei dem sich die Tsuba berühren.
taiatari 語体当たり Zusammenprall mit den Körpern.
Trefferzonen, Grund- und Übungsschläge
uchi 語打 1) Schlag allgemein.
2) Trefferzone + Suffix -uchi = Schlag auf die jeweilige Trefferzone. Beispiel: Men-Uchi = Schlag auf den Men.
Kote-Uchi, Do-Uchi, aber nicht Tsuki (da Stich, kein Schlag).
men 語面 Der japanische Begriff men beschreibt generell nicht den Kopf an sich, sondern das Gesicht bzw. Maske.
1) Rüstungsteil für den Kopf.
2) Trefferzone oberhalb der Stirn, grob zwischen linker und rechter Schläfe.
dō 語胴 1) Rüstungsteil für den Torso.
2) Trefferzone linke und rechte Seite des Torsos zwischen Rippen und Hüftknochen.
kote 語小手 1) Rüstungsteil für Hand und Unterarm.
2) Trefferzone linker und rechter Unterarm: etwa 12cm langer Bereich, ausgehend vom Handgelenk.
tsuki 語突き Stich in die Kehle.
suburi 語素振り 1) a) Ausholbewegung zur Lockerung ohne Schnitttechnik aus dem Handgelenk. Dazu gehören Jogeburi und Nanameburi.
b) Schläge mit Schnitttechnik auf Men, Kote, Do oder Tsuki, bei denen man in die Luft stellt und sich dabei einen Gegner vorstellt, werden auch zu den Suburi gezählt und kūkan datotsu (空間打突) genannt.
2) Trainingsblock mit Übungsschlägen zwischen Aufwärmen und Training in Rüstung, zum Aufwärmen und Lockern sowie zur Verbesserung der eigenen Technik.
chōyaku haya suburi 語跳躍速素振り schnelle, “hüpfende” Schläge, meist auf Men. Hüpfend ist etwas irreleitend, da die Füße am Boden bleiben sollen.
jōge buri 語上下振り Große Übungsschläge mit gerader Auf- und Ab-Bewegung, in seiner Grundform ohne Schnitttechnik.
naname buri 語斜め振り Auf- und Ab-Schlagbewegung wie Jogeburi, allerdings mit diagonalen (~45°-Winkel) Schlägen und für gewöhnlich mit Hirakiashi-Fußarbeit.
shōmen uchi 語正面打ち Gerader Schlag auf das Zentrum des Men.
Siehe auch Shomen (Grundbegriff).
zenshin men uchi 語前進正面打ち Men-Schlag mit einem Schritt vorwärts. Im Suburi-Block wird nach jedem Zenshin-Men wieder ein Schritt zurückgegangen und dabei die Grundhaltung Kamae eingenommen. Anm.: das Gegenteil von “zenshin” ist “kōtai”.
zenshin kōtai men uchi 語前進後退正面打ち Men-Schläge abwechselnd mit einem Schritt vor und einem Schritt zurück.
sayū men uchi 語左右面打ち Diagonale Schläge im 45°-Winkel auf den Men.
kyodō 語挙動 Die Schlagbewegungen können auch in kyodō (Bewegungsverhalten) unterteilt werden, von Ein- bis Dreistufig. Die Definitionen sind aber nicht exakt trennscharf und es gibt Varianten.
ikkyodō 語一挙動 Einstufiger Schlag: Ausholbewegung und Schritt nach vorne mit Schlag.
Beispiele: Chōyaku haya suburi, Schritt nach vorne mit Schlag-Timing in schneller Ausführung am Ende.
Sankyodō in flüssiger Ausführung ohne “Ichi > Ni > San”-Kommando werden auch als ikkyodō bezeichnet.
nikyodō 語二挙動 Zweistufiger Schlag:
1) Ausholbewegung 2) Schlag mit Schritt nach vorne
oder
1) vorderen Fuß nach vorne setzen und nach oben ausholen 2) hinteren Fuß nachziehen und Schlag ausführen (die kleine Pause am Ende des Ausholens wird als Trennung zwischen den Bewegungsstufen betrachtet).
Beispiel: Zenshin kōtai men uchi
sankyodō 語三挙動 Dreistufiger Schlag: 1) Aus dem Kamae ausholen 2) Schlag mit Schritt nach vorne 3) Schritt zurück und wieder Kamae. Deutlich per Kommando getrennt (Ichi > Ni > San) oder flüssiger, aber derselbe Bewegungsablauf.
Sankyodō men ist eine leicht zu verstehende Übung für Anfänger.
Sankyodō in flüssiger Ausführung ohne “Ichi > Ni > San”-Kommando werden auch als ikkyodō bezeichnet.
ai- 語相- Ai + Men/Kote/Do/Tsuki
Gleichzeitiger Schlag von beiden Kontrahenten auf dieselbe Trefferzone.
katate 語片手 Einhändig ausgeführte Schläge.
*morote 語諸手 Beidhändig ausgeführte Schläge.
Techniken – Waza
waza 語技 Genereller Begriff für alle Techniken, die eine Grundform haben.
shikake waza 語しかけ技 Sammelbegriff für selbst initiierte, aggressive Angriffstechniken. Dazu gehören u.a. Ippon Uchi no Waza, Ni-/Sandan-no-Waza (Renzoku-Waza), Osae, Debana, Harai, Hiki, Katsugi und Maki.
ōji waza 語応じ技 Sammelbegriff für Techniken, bei denen man im besten Fall den Angriff des Gegners auslöst und gegen ihn verwendet. Dazu gehören Nuki, Suriage, Kaeshi und Uchiotoshi.
ippon uchi no waza 語一本打ちの技 Selbst initiierter, aggressiver Angriff mit einem Grundschläge:
Seme → Men
Seme → Kote
Seme → Do
Seme → Tsuki
hiki waza 語引き技 Angriff aus dem Tsubazeriai heraus mit einer Rückwärtsbewegung. Hiki-Men, Hiki-Kote und Hiki-Do.
osae 語押さえ Technik, in der das gegnerische Shinai geblockt wird, indem man es leicht und möglichst subtil von oben unterdrückt.
harai waza 語払い技 Schlagtechnik, in der das gegnerische Shinai stark diagonal nach oben oder unten weggeschlagen wird.
*hari 語張り Schlagtechnik, in der das gegnerische Shinai stark horizontal nach rechts oder links weggeschlagen wird.
katsugi waza 語かつぎ技 Technik, in der das Shinai über die Schulter gehoben wird, um den Gegner zu einer Bewegung zu verleiten.
maki waza 語巻技 Technik, in der das gegnerische Shinai kreisförmig (“eingewickelt”) bewegt wird.
debana waza 語出ばな技 Technik, in der man den Angriff des Gegners vorausahnt und durch einen eigenen Angriff zuvorkommt. Auch Degashira-Waza.
nuki waza 語抜き技 Technik, in der man dem gegnerischen Angriff ausweicht und daraus heraus einen Gegenangriff einleitet.
suriage waza 語すり上げ技 Technik, in der man das gegnerische Shinai pariert und daraus heraus auf derselben Seite schlägt.
kaeshi waza 語返し技 Technik, in der man das gegnerische Shinai pariert und daraus heraus auf der anderen Seite schlägt.
uchiotoshi waza 語打ち落とし技 Technik, in der man das gegnerische Shinai stark nach unten schlägt, bevor man seinen eigenen Angriff ausführt.
Oft auch Kiriotoshi genannt, wobei Kiriotoshi für Kenjutsu und Uchiotoshi für Kendo verwendet werden soll.
Haltung
kamae 語構え Kampfbereite Grundhaltung mit dem Shinai oder Bokuto.
chūdan 語中段 Chudan no Kamae
Position, in der sich die Spitze des Shinai auf mittlerer Höhe vor dem Körper befindet. Heutzutage das “Standardkamae”.
jōdan 語上段 Jodan no Kamae
Position, in der sich das gesamte Shinai über dem Kopf befindet.
gedan 語下段 Gedan no Kamae
Ähnlich wie Chudan no Kamae, nur zeigt hier die Spitze des Shinai deutlich nach unten. Wird heutzutage nur noch in Kataformen angewendet.
sagetō 語提げ刀 Abwartende Haltung mit dem Shinai in der linken Hand. Der linke Arm ist dabei locker und nicht angewinkelt.
taitō 語帯刀 Haltung, bei der das Shinai zum ziehen (nuke) seitlich an der Hüfte getragen wird. Das Shinai wird dabei an die Hüfte gedrückt auf Höhe eines imaginären Gürtels (Obi), meist auf die Linie zwischen Tare und Do
Der linke Arm wird angewinkelt, der rechte Arm bleibt locker am Körper hängen. Der Daumen liegt während der Taito-Haltung auf der Tsuba.
osametō 語納め刀 Zurückstecken des Shinai, zunächst zur Haltung Taito. Kann im Stehen als auch in der Sonkyo-Hocke gemacht werden.
nuketō 語抜け刀 Das Shinai aus der Taito-Haltung heraus ziehen. Im Stehen und immer bevor man in die Sonkyo-Hocke geht – im Gegensatz zu Osameto, bei der das Shinai auch in der Sonkyo-Hocke weggesteckt werden kann.
Maai – Abstände
maai 語間合 Der Abstand zwischen zwei Kendoka im Kampf.
issoku ittō no maai 語一足一刀の間合 “Ein Schritt, ein Schlag”.
Abstand, aus dem man mit einem Schritt vorwärts und gleichzeitigen Schlag den Gegener treffen kann. Umgekehrt kann man dem Schlag des Gegners mit einem Schritt nach hinten ausweichen.
*uchima 語打ち間 Wird im Allgemeinen synonym zu Issoku Itto no Maai verwendet. Der Begriff Uchima betont aber zusätzlich den persönlichen Idealabstand, während Issoku Itto no Maai einen Bereich meint, innerhalb dessen man den Gegner erreichen kann.
*chikama 語近間 Naher Abstand, aus dem man sehr leicht den Gegner treffen und auch selbst getroffen werden kann. Kurzform für chikai maai.
*tōma 語遠間 Großer Abstand, aus dem man für gewöhnlich den Gegner mit einem Schritt nach vorne und gleichzeitigen Schlag nicht erreichen kann. Meist (Shinai-)Spitze an Spitze oder mit Abstand zwischen den Spitzen. Kurzform für tōi maai.
Training(-methoden)
keiko 語稽古 1) Allgemeiner Begriff für Training im Bereich Budo.
2) “Freies Keiko” = Jigeiko oder selbstständiges Training.
jigeiko 語地稽古 Freier Kampf zu Übungszwecken.
kangeiko 語寒稽古 Wintertraining.
Spezielles Trainingsevent im Winter, bei dem zur Abhärtung sehr früh bei kalten Temperaturen trainiert wird. Heutzutage liegt der Fokus auf früh, weniger auf kalt.
uchikomigeiko 語打ち込み稽古 Trainingsmethode, um Schläge in ihrer Grundform zu üben. Entweder vorgegebene Schlagfolge oder der Motodachi bietet Gelegenheiten für den Schlag an.
kakarigeiko 語掛り稽古 Trainingsmethode, in der der Kakarite aggressiv versucht, mit all seinen Fähigkeiten und Techniken gültige Treffer zu erzielen. Dem Motodachi steht es dabei frei, wie er sich zu verhält. Angriffsdrill.
aigakarigeiko 語合い掛り稽古 Kakarigeiko, in dem beide Seiten aktive Kakarite sind.
oikomigeiko 語追い込み稽古 Trainingsmethode, in der der Fokus auf Fußarbeit und Laufbewegungen liegt. Sprinttraining.
ai- 語相- Ai + Men/Kote/Do/Tsuki
Gleichzeitiger Schlag von beiden Kontrahenten auf dieselbe Trefferzone
katate 語片手 Einhändig ausgeführte Techniken
*morote 語諸手 Beidhändig ausgeführte Techniken
Wettkampf
Allgemein
taikai 語試合 Turnier
shiai 語試合 Wettkampf. Match. Spiel. Seltener auch Turnier.
shiaijō 語試合所 Wettkampffläche. Quadratisch markierte Fläche für Wettkämpfe.
*shōsha sūhō 語勝者数法 Teamkampfmodus, in dem alle Paare nacheinander kämpfen und das Team mit der höheren Anzahl an Siegen gewinnt. Quasi der Standard und daher so gut wie nie benutzter und unbekannter Begriff im Deutschen.
*kachinukisen 語勝ち抜き戦 Teamkampfmodus, in dem der Gewinner des jeweiligen Kampfs im Feld bleibt und solange kämpft, bis er verliert oder unentschieden kämpft. Oft mit der Regel, dass der Taisho des Gegnerteams besiegt werden muss (Unentschieden reicht nicht).
shinpan 語審判 Schiedsrichter allgemein. Pro Kampf gibt es drei Schiedsrichter, ein Hauptkampfrichter und zwei Nebenkampfrichter.
shushin 語主審 Hauptkampfrichter.
fukushin 語副審 Nebenkampfrichter.
*yūkō datotsu 語有効打突 yūkō = gültig, datotsu = Schlag oder Stich in Kendo. Eine gültige Technik, für die ein Ippon vergeben wird. Voraussetzung: innere Entschlossenheit, angemessene Körperhaltung, Treffer auf eine Trefferzone mit korrekter Schnittlinie und Zanshin.
ippon 語一本 Ein erzielter Punkt im Wettkampf.
ippon shōbu 語一本勝負 Kampf auf einen Punkt. Der erste erzielte Punkt entscheidet.
sanbon shōbu 語三本勝負 Kampf auf drei Punkte.
Es gewinnt, wer…
1) …zuerst zwei Ippon erzielt oder
2) …beim Stand von 1:0 nach Ablauf der Zeit.
*daihyōsen 語代表戦 Stellvertreterkampf. In einem Teamkampf, den nach Ablauf der regulären Kämpfe kein Team für sich gewinnen konnte, treten aus beiden Teams jeweils ein ausgewählter Kämpfer in einem Entscheidungskampf gegeneinander an.
Kampfrichteransagen
hajime 語はじめ Anfangen. Befehlsform des Verbs hajimeru. yame 語やめ Aufhören. Befehlsform des Verbs yameru. nihonme 語二本目 Nachdem der erste Ippon des Kampfes gefallen ist, wird Nihonme als Startkommando anstelle von Hajime verwendet. Bedeutung in etwa “Jetzt geht es um den zweiten Punkt!” shōbu 語勝負 Wird der Kampf mit einem 1:1 ausgeglichen, wird Shobu als Startkommando verwendet und bedeutet in etwa “Jetzt geht es um die Entscheidung! Der nächste Punkt entscheidet den Kampf!” shōbu ari 語勝負有り “Es gab eine Entscheidung”. Ansage am Ende des Kampfes, wenn jemand mit 1:0 oder mit zwei Ippon gewonnen hat. hikiwake 語引き分け “Unentschieden”. Ansage am Ende des Kampfes, wenn es mit 0:0 oder 1:1 unentschieden ausgegangen ist. enchō 語延長 Verlängerung. Ist ein Kampf, der eine Entscheidung erfordert (KO-Runde oder Daihyosen) nach Ablauf der regulären Kampfzeit noch nicht entschieden, geht es in die Verlängerung, in der der erste Ippon gewinnt. hantei 語判定 Schiedsrichterentscheid. Wahl des Gewinners bei Unentschieden durch Schiedsrichter per Mehrheit. gōgi 語合議 Schiedsrichterbesprechung. Bei Ankündigung on Gogi nehmen beide Wettkämpfer ihr Shinai ins Taito, gehen fünf Schritte zurück und warten dort in Sonkyo-Hocke auf das Ende des Gogi. Nach dem Gogi gehen die Wettkämpfer selbstständig zurück an ihre Startlinie und warten in Kamae-Position auf das Ergebnis des Gogi oder Hajime.
Team: Namen der Positionen
T3: Teamkampf 3v3
T5: Teamkampf 5v5
T7: Teamkampf 7v7
taishō 語大将 T3/T5/T7: “Captain”, letzter Kampf fukushō 語副将 T5/T7: “Vize-Captain”, vorletzter Kampf sanshō 語三将 T7: fünfter Kampf chūken 語中堅 T3/T5/T7: mittlerer Kampf goshō 語五将 T7: dritter Kampf jihō 語次鋒 T5/T7: zweiter Kampf senpō 語先鋒 T3/T5/T7: erster Kampf
In Teamkämpfen treten zwei Teams mit einer ungeraden Anzahl an Kämpfern gegeneinander an. Die reguläre Teamgröße besteht aus fünf Kämpfern (T5), auf die die Begriffe der Positionen ausgerichtet sind. Bei 3v3-Teamkämpfen (T3) fallen davon die Positionen fukushō und jihō weg. Bei Teamkämpfen mit sieben oder mehr Positionen werden generische Positionsnamen eingefügt, bestehend aus der entsprechenden japanischen Zahl und dem Suffix -shō (siehe sanshō und goshō).
Fußarbeit
ashisabaki 語足さばき Genereller Begriff für Fußarbeit. suri-ashi 語すり足 Gleitende Fußarbeit, die Fußballen bleiben am Boden. ayumi-ashi 語歩み足 Einfache Gehschritte, bei denen abwechselnd der eine Fuß den anderen überholt. okuri-ashi 語送り足 Fußarbeit, bei der der vordere Fuß in Bewegungsrichtung nicht vom hinteren überholt wird. In alle Richtungen, gerade und diagonal. hiraki-ashi 語開き足 Seitliche Ausweichschritte mit Körperdrehung zum Gegner hin. tsugi-ashi 語継ぎ足 Fußarbeit, bei der zunächst der hintere Fuß auf Höhe des vorderen Fußes gezogen wird, damit man ohne sichtbare Bewegung eine höhere Reichweite mit dem Shinai erzielt. fumikomi-ashi 語踏み込み足 Stampfschritt mit dem vorderen Fuß.