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Fragt man einen deutschen Touristen, was er in der japanischen Stadt XY gemacht hat, wird man wohl zuerst von Sehenswürdigkeiten hören. Fragt man allerdings einen japanischen Touristen, was er in derselben Stadt gemacht hat, so wird sich der Großteil der Antworten nur um eine Sache drehen: welche lokalen Spezialitäten gegessen wurde.
Es gibt kaum eine weitere Sache, die bei nahezu allen Japanern so stark verankert ist wie die Esskultur. Essen in Japan ist unglaublich wichtig – was bei dem Angebot auch nicht verwunderlich ist, denn Japan ist eine Oase guten Essens. Und natürlich hat sich um den ganzen Essenswahn auch so bestimmte Eigenheiten (Merkwürdigkeiten?) entwickelt, die hier anhand des Beispiels Oyakodon mit dem berühmten Oyakodon-Restaurant Tamahide in Tokyo vorgestellt werden sollen. Eine Great Big Story, in Kooperation mit ANA.
Werbung | Dieser Artikel ist im Auftrag der Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) entstanden. Mehr Informationen am Ende des Artikels.
Was ist Oyakodon?
親子丼
Oyakodon ist ein Gericht aus der Reihe der donburi 丼. Donburi sind Schüsseln voll Reis, die je nach Gericht mit anderen Zutaten überdeckt sind. Bei Oyakodon setzt sich dieses Topping aus oya und ko zusammen, Eltern und Kind…. Moment, was? Eltern und Kind? Ja, tatsächlich ist der Name etwas makaber, wenn man darüber nachdenkt. Warum der Name aber trotzdem passend ist liegt an der Tatsache, dass für Oyakodon Hühnchenfleich (Eltern) und Ei (Kind) verwendet wird. Kategorie “Typisch Japan!”, wenn man möchte.
Video: Oyakodon Tamahide in Tokyo
東京の玉ひで
Das Restaurant Tamahide ist ein Urgestein unter den Oyakodon-Restaurants in Japan, wird es in 8. Generation aktuell von Konosuke Tamahide geführt. Gegründet 1760, geht man heute davon aus, dass das heute beliebte “Wohlfühlessen” (comfort food) Oyakodon hier erfunden wurde. Trotz diesen historischen Gewichts erfrischt Konosuke mit der Aussage, dass die Rezeptur für das Gericht über die Zeit nicht exakt übernommen wurde. Stattdessen wird versucht, den Geist oder die Seele dieses Gerichts zu vermitteln. Wer in Tokyo verweilt, sollte das Restaurant Tamahide auf seine Liste setzen!
Im Video wird auch eine weitere Besonderheit sichtbar: die Schlange vor dem Restaurant! Schafft es ein Restaurant in Japan zu einer gewisser Berühmtheit, muss man wohl jeden Tag mit einer langen Warteschlange vor dem jeweiligen Restaurant rechnen. Die Esswilligen reden sich das auch noch schön: Je länger die Schlange, desto besser das Essen. Wer weiß, wer weiß. Die Japaner sind dabei auch noch so stur, dass es nur selten vorkommt, dass ein spontaner Restaurantwechsel – und sei es auch im Gebäude nebenan! – nur selten zu beobachten ist. Essen mit längerer Wartezeit ist ja schließlich leckerer.
Ichigo Ichie – Einzigartigkeit in jedem Treffen
一期一会
Die Great Big Stories von ANA stehen unter einem besonderen Motto: ichigo ichie – und das ist wirklich ein besonders interessantes Konzept. Direkt übersetzt wäre es etwa “Eine Gelegenheit, ein Treffen”. Dahinter verbirgt sich die Weisheit, dass jedes Treffen oder jede Situation mit Menschen nahezu einzigartig ist und sich nie exakt so wiederholen wird. Nehmen wir als Beispiel den mehrfachen Besuch desselben Restaurants: vielleicht ändern sich die anwesenden Personen; die Gesprächsthemen wechseln; es wird ein Getränk verschüttet oder auch nicht; jemand lernt seine neue Liebe kennen. All diese kleinen (oder auch große) Dinge sorgen dafür, dass jeder Restaurantbesuch mit seinen Freunden einzigartig ist, selbst wenn man denselben Ort wieder und wieder besucht. Das macht jeden Besuch auch entsprechend wertvoll, der es wert ist, ihm besondere Aufmerksamkeit zu widmen und zu genießen.
Das Konzept Ichigo Ichie ist auch stark mit dem Teeweg in Japan verknüpft, wo die Beziehung zwischen Gast und Gastgeber besonders hervorgehoben wird. Sei es in der Auswahl des Ortes, der Teeschalen für die Gäste und noch viel mehr.
Oyakodon nachgekocht
Natürlich ist Oyakodon ein tolles Gericht, dass man relativ leicht auch in Deutschland nachkochen kann! Für das Rezept haben wir uns an das von Namiko Chen auf Just One Cookbook orientiert und leichte Anpassungen gemacht. Zum Beispiel vier statt zwei Eier, denn zwei Eier sind etwas wenig für zwei Personen. Alle Zutaten sollte man problemlos im lokalen Asiashop bekommen.
Zutaten
- 2 Hühnchenschenkel (wir haben Brustfilet verwendet)
- 3 Esslöffel Mirin (süßer, zum Würzen verwendeter Sake)
- 1 Esslöffel Sake
- 1 Tasse Dashi (Ersatz: klare Gemüsebrühe)
- 2 Esslöffel Sojasauce
- 1 Esslöffel Zucker
- Eine halbe Zwiebeln, in feine Streifen geschnitten
- 4 große Eier
- 1 Mitsuba (japanische Petersilie) oder Frühlingszwiebeln, fein geschnitten
- 3 Tassen japanischer Reis
Zubereitung in sieben einfachen Schritten
1) Reis kochen. Zwiebeln in feine Streifen schneiden. Eier zerschlagen Das Hähnchenfleisch schräg schneiden in etwa 2.5cm breite Stücke.
2) In einer Pfanne Mirin und Sake zum kochen bringen. Im besten Fall hat die Pfanne eine ähnlich große Oberfläche wie die Schüssel, in der das Oyakodon später landen soll. Die Portionen werden dann nacheinander zubereitet.
3) Dashi, Sojasauce und Zucker hinzufügen, nochmal aufkochen lassen.
4) Zuerst die Zwiebel auslegen, anschließend die Hühnchenstücke darüber. Deckel auf die Pfanne und aufkochen lassen.
5) Bei Bedarf Schaum und Fett abschöpfen, 10 Minuten bei mittlerer Hitze kochen lassen.
6) Langsam und gleichmäßig die zerschlagenen Eier über das Hühnchen und die Zwiebeln verteilen. Kochen bis das Ei durch ist. Die Pfanne ab und zu leicht schütteln, damit nichts an der Pfanne haften bleibt.
7) Kurz bevor man die Pfanne von der Kochplatte nimmt, Mitsuba oder die Frühlingszwiebeln hinzufügen. Den Inhalt der Pfanne über den Reis legen, der sich bereits in einer Schüssel befindet.
Et Voila, das leckere Oyakodon, verzehr- und genußbereit!
Über ANA
Die Fluggesellschaft All Nippon Airways – oder kurz ANA – ist gemessen am Umsatz und den Passagierzahlen die größte Airline in Japan. Gegründet 1952, bietet ANA heute 83 internationale Strecken und 116 Inlandsrouten an. 50,8 Millionen Passagiere beförderte ANA 2015 und ist seit 1999 auch Mitglied der Star Alliance, in der sich auch Lufthansa befindet. Man kann hier also auch Miles & More sammeln.
Nach Tokyo bietet ANA Direktflüge aus Frankfurt, Düsseldorf und München an. Zum Kansai International Airport in Osaka und nach Nagoya muss man auf den Kooperationspartner Lufthansa zurückgreifen.