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Flug mit KLM – Über die Hülle und Fülle an Flugangeboten nach Japan muss ich wohl keine Worte verlieren. Es gibt einfach verdammt viel und alle mit unterschiedlichen Preisen und Leistungen. Über die Jahre hinweg waren Lufthansa und Turkish Airlines aus verschiedenen Gründen meine erste Wahl, doch dieses Mal durfte die niederländische Fluggesellschaft KLM Royal Durch Airlines ihr Angebot auf den Prüfstand von Japan-Kyoto stellen.
Flugroute: Stuttgart (STR) – Amsterdam Schiphol (AMS) – Osaka Kansai International Airport (KIX)
Allgemein über KLM
Zusatzleistungen
Spätestens beim Online-Checkin fällt auf, dass die Angebote von KLM sehr modular aufgebaut sind. Man kann sehr viele Einzelleistungen separat dazu buchen, wie z.B. ein Upgrade von Economy auf Economy Premium, wo man für lediglich etwa 80 Euro deutlich mehr Beinfreiheit und eine weiter zurückstellbare Rückenlehne genießen kann. Auch die Sitze am Notausgang sind so buchbar. Die Sitze am Notausgang sind bei anderen Fluglinien zwar meist kostenlos, aber kaum buchbar, da diese bevorzugt an Reisende mit Vielfliegerstatus vergeben werden. Bei KLM kostet die Buchung zwar, aber wenigstens hat so jeder eine Chance auf diese Sitzplätze.
Es scheint nicht möglich zu sein, sich ein bestimmtes Menü (z.B. vegetarisch) zu bestellen, wie es u.a. bei Turkish Airlines problemlos möglich ist.
Gepäck
Bucht man sein Flugticket direkt über KLM, so darf man standardmäßig einen Koffer bis maximal 23kg aufgeben und als Handgepäck eine Tasche plus Accessoire mitnehmen. Bucht man aber über ein Reiseportal wie z.B. HIS Deutschland, sind meist zwei Koffer bis je maximal 23kg erlaubt.
Sonstiges
Nach dem Online-Checkin hat man etliche Auswahlmöglichkeiten, was die Zustellung der Boardkarte angeht. Hier keinesfalls nur die Möglichkeit “Boardticket via Facebook Messenger” auswählen! Auf dem Hinflug habe ich darüber die Boardkarte erst erhalten, als ich schon im Flieger nach Amsterdam saß. Auf dem Rückflug kam zwar alles rechtzeitig an, aber verlassen sollte man sich darauf nicht.
Zwischen Stuttgart und Amsterdam
Mit einem Cityhopper geht es von Stuttgart zum Amsterdamer Schiphol Flughafen. Leider gibt es hier kein Entertainmentsystem, was aber bei einer Flugdauer von etwa einer Stunde und 20 Minuten verschmerzbar ist. Dafür wird ein kleiner Snack (Rückflug: Falafel) mit Getränk ausgeteilt. Bei Lufthansa (Stuttgart → Frankfurt) und Turkish Airlines (Stuttgart → Istanbul) gab es das bisher nicht.
Umstieg in Amsterdam Schiphol (AMS)
Lange Laufwege mit nur wenig Rollbändern, die teilweise auch nicht in Betrieb sind. Wegfindung kann direkt am Anfang etwas verwirrend sein, aber sonst weitgehend problemlos.
Auf dem Hinflug ist die Umsteigezeit mit zwei Stunden und zehn Minuten deutlich ausreichend bemessen. Es gibt keine weitere Sicherheitskontrolle, da man aus dem EU-Inland anreist.
Auf dem Rückflug wird die Sache aus verschiedenen Gründen kniffliger. Die Umsteigezeit beträgt hier nur eine Stunde und 25 Minuten. Es gibt eine Sicherheitskontrolle, da man aus dem EU-Ausland ausreist. Das bedeutet auch, dass man sämtliche Wasserflaschen, die man evtl. aus dem Flugzeug mitgenommen hat, wieder loswerden muss. Reist man dann noch mit einer Begleitung mit einem nicht-europäischen Reisepass, kommt zusätzlich eine lange Warteschlange an der Passkontrolle hinzu. Unter diesen Umständen kommt man nur knapp vor Ende der Boarding Time an und steigt so ziemlich als Letzte ins Flugzeug. Erschwerend kommt hinzu, dass sich auf dem gesamten Weg kein Servicebereich von KLM befand, wo man hätte Bescheid sagen können.
Zwischen Amsterdam und Osaka
Der Hauptbrocken der Reise, auf den es ankommt. Mit knapp 11 Stunden bewegt sich die Flugzeit im völlig normalen Rahmen, was Langstreckenflüge aus den europäischen Raum zum Flughafen Kansai International in Osaka betrifft. Es kommt daher drauf an, was in diesen 11 Stunden so alles geboten wird.
Beim Essen sammelt KLM definitiv Pluspunkte. Insgesamt werden zwei Mahlzeiten ausgeteilt, wie bei anderen Fluglinien auch. Insgesamt ist das Essen reichhaltig und besteht meist aus Hauptspeise, Salat und Gemüse, Früchten, Nachspeise, einem Brötchen und Wasser in einer Flasche. Man hat die Auswahl zwischen zwei Menüs, wobei es fast immer ein westliches und ein japanisches Menü* zur Auswahl gibt, wie es auch bei Lufthansa der Fall ist – bei Turkish Airlines hingegen nicht. Zwischen den zwei Mahlzeiten wird auch ein Mal entweder ein Eis oder ein weiteres Stück Kuchen ausgeteilt. Getränke werden sehr oft ausgeteilt, sodass ich hier das erste Mal fast von einer Überversorgung reden muss. Das sieht bei Lufthansa und Turkish Airlines deutlich schlechter aus.
*Beispiele: Hinflug Sukiyaki mit Schweinefleisch; Rückflug Yakimeshi / Chahan
Das Entertainmentsystem hat auch seine vollen fünf Sterne verdient. Zwischen Amsterdam und Osaka verkehrt KLM mit einem modern ausgerüsteten Flugzeug, womit auch ein modernes Entertainmentsystem an Board ist. D.h. technisch vor allem ein reaktionfreudiges Touch-Display mit sehr guter Bildqualität. Die Auswahl an Filmen ist sehr groß, vor allem auch aktuell* und schlägt damit die Konkurrenz deutlich – allerdings gibt es nicht alle Filme auf deutsch, aber die meisten. Das i-Tüpfelchen ist der Kopfhörerstecker, wo man seine eigenen Kopfhörer dank 3,5mm-Klinkenstecker ohne Adapter einstöpseln kann.
*Neuere Filme wie Der Marsianer oder Star Wars Episode 7 waren bereits Ende April verfügbar.
Infos und Wertung
Angenehmer Flug mit sehr guter Verpflegung und tollen Entertainmentangebot
Je nach Abflugsort aus Deutschland relativ geringe Flugdauer
Sehr gute Verpflegung, sowohl Essen als auch Getränke
Reichlich modulare Auswahl an Zusatzleistungen
Tolles Entertainmentangebot dank modernen Flieger zwischen Amsterdam und Osaka
Kleiner Snack und Getränke zwischen Stuttgart und Amsterdam
Auswahl zwischen westlichen und japanischen Essen
Kein Entertainmentangebot zwischen Stuttgart und Amsterdam
Umsteigezeit in Amsterdam knapp bemessen, vor allem auf dem Rückflug wegen zusätzlicher Sicherheitskontrolle
Abflug morgens aus Osaka
Ausgebuchte Flüge, so gut wie keine Chance auf unbelegte Sitzplätze
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