Seit dem 23. Mai wohne ich nun zusammen mit einer Freundin in einem Apartement nahe bei Shijo-Omiya (Google Maps). Zwar zahle ich nun 10 000 Yen mehr Miete im Monat und muss 15 Minuten länger mit dem Bus zur Uni fahren, aber dafür ist es wohnlicher, privater, bessere Lage (speziell zur Innenstadt und Einkaufsmöglichkeiten) sowie eine Klimaanlage, die mir bereits jetzt schon mehrere Male das Leben gerettet hat ;-)
Da es viele Schweinegrippevorfälle in Japan gibt (oder gab), speziell in Osaka, und da Japan sehr vorsichtig ist, wurde jede Uni hier in der Nähe geschlossen, sobald es einen Studenten erwischt hat. So ist es auch der Doshisha ergangen und wir durften uns über eine einwöchige Zusatzpause fast direkt nach der Golden Week freuen, nämlich vom 22. bis zum 27. Mai. Leider ist dadurch auch erstmal der Besuch in der Urasenke baden gegangen, allerdings soll das nachgeholt werden – auch wenn wir bisher noch keine Ahnung haben wann.
Kulturtechnisch haben wir zwar (relativ) etliches gemacht, aber leider wieder weniger als ich gehofft hatte – die Zeit rennt davon und es gibt noch soviel zu sehen. Dank eines Hinweises von Frau Dr. Meyer sind wir auf den Heian-Schrein-Garten aufmerksam geworden, aber entweder waren wir noch etwas zu früh, oder die Hälfte der Schwertlilien (auch die Seerosen) waren noch am schlafen. Sie waren zwar nicht zu übersehen, aber auch nicht so zahlreich wie ich gedacht hatte. Hier die Bilder.
Weiterhin waren wir auch im Kitano Tenmangu Schrein, der mir wirklich gut gefallen hat – als Student sollte man sich auch unbedingt das Mamori fürs Lernen kaufen. Es funktioniert sogar, außer es ist nur ein Placebo. Die Bilder findet man hier sowie ein Video.
Zuletzt waren wir im großen Inari Schrein in Fushimi. Zwar wirken die vielen Toriis auf Bilder beeindruckender, aber man sollte auf jeden Fall mal selber durchgegangen sein, es lohnt sich. Bilder? Hier! Und Video.
Von der Uni aus waren wir vor drei Tagen in Kyotanabe, um dort eine Grundschule zu besuchen sowie einen Meister für Tuschesteinherstellung. Die Kinder waren sehr putzig drauf, aber eine halbe Stunde Seilspringen kann doch etwas zu viel sein? Oder wars eine Stunde? Keine Ahnung, nach einer Weile hatte ich kein Zeitgefühl mehr….
Beim Meister durften wir uns selber eine Ablage für Schreibutensilien anfertigen, was allerdings erstmal ein paar Monate aushärten muss. Ich weiß es nicht genau, aber ich glaube sobald er mitgekriegt hat, dass wir von der Doshisha kommen (er hat seinen Abschluss auch dort gemacht), hat er uns noch fertige Tuschesteine geschenkt, die 33 Jahre (?) alt sind. Nicht unbedingt unwertvoll…
Am Samstag (06.06.09), bevor wir zum Inari-Schrein gegangen sind, haben eine Freundin und ich noch ein Fest auf der Kyoto Gaikokugo Daigaku (kurz Gaidai und übersetzt Uni für Auslandsstudien) besucht. Kurz und knapp, hier die Bilder: Link.
Auf dem Deutschland-Stand gabs natürlich Bier und Würstchen.
Heute (8. Juni 09) durften wir an einer Nô-Theater-Backstage-Tour direkt bei der Doshisha-Universität teilhaben. Das Oberhaupt der Nô-Theater-Familie erklärte uns dabei die Grundzüge des Nô-Theaters, zeigte uns die Bühne und die Räume dahinter, sowie vor allem die Kleidung sowie Masken. Beides war sehr beeindruckend, die Masken unheimlich und die Kleidung vermutlich sündhaft wertvoll. Aber lassen wir Bilder sprechen. Und zwei Video (Video 1 und Video 2).