Das Schöne an den Clubs und Zirkeln an japanischen Universitäten ist das reichhaltige Freizeitangebot. Man macht nicht nur zusammen die Aktivität, für die der Club oder Zirkel steht, sondern verbringt auch seine Freizeit zusammen. So organisieren die Clubs und Zirkels in regelmäßigen Abständen größere Events, sei es Bowling, Trinken und Essen gehen etc.
Im Kenrenkai (Kendozirkel der Doshisha Universität) nimmt das sogenannte OB-Kai (OB会) eine besondere Stellung ein. Wenn man den Abschluss an der Universität gemacht hat, wird man in seinem Club zum OB, einem Old Boy. Das kai (会) in OB-Kai steht für Treffen bzw. Zusammenkunft. Beim OB-Kai versammeln sich also die momentan aktiven Clubmitglieder, um mit ehemaligen Absolventen zu trainieren. Für Kendo ist das besonders wertvoll, da dann auf einen Schlag sehr viele erfahrene Kendoka zur Verfügung stehen. Das lassen sich nur wenige der aktiven Kendoka entgehen.
Das OB-Kai findet beim Kenrenkai einmal im Jahr statt – 2011 war es am 19. November. Da sich die neuesten Absolventen wegen ihrem Job oftmals über ganz Japan verstreut haben, ist das eine gute Gelegenheit, ehemalige Senpai bzw. Freunde wiederzusehen.
Tagesablauf
Von 14 Uhr bis 16:30 Uhr fand regulären Training statt. Der Anteil an Ji-Geiko war besonders lang, damit man auch genug Zeit hat, mit den OBs zu trainieren. Im Anschluss an das Training fand noch ein Manschaftskampf statt – die aktiven Kendoka gegen die neuesten OBs. Da viele der OBs an ihren neuen Orten nicht trainieren konnten, ging der Mannschaftskampf klar für die aktiven Kendoka aus.
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Ab 18 Uhr ging es dann in die Stammkneipe, wo dann noch gesellig zusammen getrunken und gegessen wurde. Ein Zechgelage wurde es nicht, das wollte man den OBs wohl nicht zumuten.
So ging der Abend dann relativ ruhig zu Ende, aber natürlich nicht, bevor man noch irgendwelche seltsame Rituale durchgeführt hat.
In diesem Sinne: “Fuuuureeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee!“